Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira
Löwen“, sagte Stella und fing an zu lachen.
„Noch affiger als das Einhorn aus Schleifen“, prustete Wolke.
„Ach, Wolke! Was sollen wir nur tun?“, fragte Stella schließlich.
Die beiden Freundinnen sahen sich an. Wie konnten sie diese ganze schreckliche Angelegenheit wieder in Ordnung bringen?
Wolke dachte an das Trihorn mit seinem dreifarbigen Horn und den klugen Augen. „Vielleicht kann uns das Trihorn einen Rat geben?“, meinte sie. „Es ist so weise. Warum bitten wir es nicht um seine Meinung?“
Stella seufzte. „Das ist auf jeden Fall einenVersuch wert. Ich möchte auf keinen Fall, dass mich Saphira für immer hasst.“
„Das will ich auch nicht“, antwortete Wolke nachdrücklich.
Gemeinsam flogen sie aus dem Stall. Sie bemerkten, dass sich vor der Einhornschule eine ganze Menge Schüler versammelthatten. Wolke nahm an, dass sie Saphira und Sturmwind hinterherwinken und ihnen für ihr großes Abenteuer Glück wünschen wollten. Bei dem Gedanken wurde sie ganz traurig. Aber dann hob sie den Kopf.
Ich kann das wieder in Ordnung bringen, sprach sie sich selbst Mut zu.
„Sieh nur! Da kommt das Trihorn“, rief Stella.
Rasch trabte der Direktor der Schule auf sie zu. Er wurde von zwei Elfen begleitet.
„Entschuldigung“, sagte Wolke schüchtern. „Dürften Stella und ich um ein kurzes Gespräch bitten?“
Das Trihorn sah sie prüfend an. „Ich habe mich schon gewundert, warum ihr eure Freunde nicht verabschiedet habt“, erwiderte es ernst.
„Darum geht es ja!“, rief Stella nervös.
Bedächtig nickte das Trihorn. Sein Horn,das in den Farben Gold, Silber und Bronze gestreift war, funkelte im klaren Morgenlicht. „Kommt mit in mein Arbeitszimmer“, sagte es.
Wolke und Stella folgten dem Trihorn durch mehrere große Türen.
„Dann erzählt mal, was ihr auf dem Herzen habt“, forderte das Trihorn die beiden auf und sah sie aufmerksam an.
Wolke begann, die Geschichte zu erzählen. Ein, zwei Mal wurde sie von Stella unterbrochen. Dann wartete Wolke geduldig, bis Stella fertig war. Sie war wild entschlossen, nie mehr mit Stella zu streiten.
„So ist das also“, sagte das Trihorn schließlich.
„Wir sind beide schuld“, gab Wolke kleinlaut zu.
„Und wir wollen die Sache unbedingt wieder in Ordnung bringen“, fügte Stella hinzu.
Das Trihorn wandte sich zum Fenster seines Arbeitszimmers und sah hinaus auf die Mondscheinwiese. „Also, vor allem bin ich froh, dass ihr verstanden habt, wie dumm ihr euch benommen habt.“
Wolke und Stella ließen die Köpfe hängen.
„Das ist der unangenehme Teil“, fuhr das Trihorn fort. „Aber ihr könnt es sicher wiedergutmachen. Dafür müsst ihr euch nur ganz genau überlegen, was ihr für Saphira tun wollt. Was war denn das schönste Geschenk, das ihr jemals bekommen habt?“
„Mir haben meine Eltern ein ganz besonderes Fotoalbum geschenkt, als ich in der Einhornschule anfing“, erzählte Wolke nachdenklich. „Darin waren ganz viele Bilder von meiner Familie und mir als Fohlen. Das ist mir sehr wichtig.“
„Und was ist mit dir, Stella?“, wollte das Trihorn wissen.
„Also, es war eigentlich keine Sache“, meinte Stella. „Für mich war es das größte Geschenk, als mich meine Eltern zum ersten Mal in der Einhornschule besuchten. Sie wussten, wie wichtig es mir war, und haben alles getan, um es möglich zu machen. Das war ein wunderbares Geschenk für mich.“
Das Trihorn lächelte. „Dann wisst ihr ja bereits, womit ihr Saphira eine Freude machen könnt. Schöne Erinnerungen sind oft die besten Geschenke überhaupt.“
8
Nachdenklich verließen Wolke und Stella das Büro des Trihorns.
„Was hat das Trihorn wohl genau gemeint?“, fragte Stella.
Wolke hatte sich bereits dieselbe Frage gestellt. „Ich weiß es auch nicht“, sagte sie langsam. „Jeder hat doch bereits Erinnerungen, oder?“
„Wahrscheinlich sollten wir einfach netter zu Saphira sein“, meinte Stella niedergeschlagen. „Zurzeit hat sie bestimmt nicht viele gute Erinnerungen an uns.“
Die beiden Einhornmädchen liefen auf die Mondscheinwiese. Wolke grübelte angestrengt. „Vielleicht könnten wir ihr auch ein Fotoalbum basteln, so eins, wie ich es von meinen Eltern bekommen habe?“
„Aber wo sollen wir die Fotos herbekommen?“, fragte Stella. „Das würde doch viel zu lange dauern, wenn wir ihren Eltern im neuen Haus schreiben und sie bitten, uns Fotos von Saphira zu schicken.“
Plötzlich hatte Wolke eine wundervolle Idee. „Ich
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