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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Tut uns leid, Sir.«
    Eine schwache, beinahe unmerkliche Aura hüllt die beiden Gestalten in ihren Raumanzügen ein. Auf zahlreichen Schirmen sind sie aus den unterschiedlichsten Perspektiven zugleich zu sehen. Sie sinken der Schiffshülle entgegen, einer nach dem anderen.
    Befriedigt daß seinen Befehlen Folge geleistet wurde, wendet sich Brandt wieder zu Barak.
    Der Lautsprecher knackst erneut. »He, Beagle«, ruft einer der beiden Männer im Raumanzug.
    »Was gibt’s?« fragt der andere.
    »Klingt ganz danach, als hätte der alte Mann heute schlechte Laune.«
    Überall in der Zentrale drehen sich verblüffte Köpfe in Richtung des Schirms. Auf einigen Gesichtern breitet sich ein überraschtes Grinsen aus. Brandt blickt auf.
    Beagle erwidert: »Vielleicht hat er letzte Nacht keinen hochgekriegt.«
    Diesmal sind ein oder zwei erstickte Lacher zu hören – und ein offensichtlich verärgertes Schnauben seitens Korie. Aber die meisten der Männer verharren unbehaglich schweigend und beobachten verstohlen den Kapitän. Brandt berührt erneut die Knöpfe auf der Armlehne. »Ja«, flüstert er in sein Mikro. »Ich habe verflucht schlechte Laune heute. Aber der Grund ist nicht der, den die Herren vermuten… und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich derartige Spekulationen für Ihre Freiwachen aufheben könnten.« Er schaltet ab.
    Die beiden erleuchteten Gestalten auf den Schirmen erstarren vor Überraschung und schalten eiligst ihre Funkgeräte ab. Eine Woge von Gelächter rings um das Hufeisen unterstreicht ihre Verlegenheit noch. Brandt wendet sich wieder zu Barak. »Und jetzt: Wie war das mit unserem Treibstoffverbrauch?«
    Mit breitem Grinsen erwidert Barak: »Ich denke, wir haben ihn unter Kontrolle, Sir. Ich werde noch einige Tests laufen lassen.«
    Der Kapitän läßt sich zu der leisesten Andeutung eines Lächelns hinreißen – eine unausgesprochene Antwort auf Baraks Grinsen. »Fein«, sagt er. »Sie kümmern sich darum und geben mir anschließend Bescheid.«
    Barak nickt und beugt sich über seine Konsole. Brandt richtet seine grauäugige Aufmerksamkeit wieder auf die Bildschirme und rutscht auf seinem Sitz in eine etwas bequemere Haltung, wodurch er gleichzeitig besser an Korie vorbei auf den Hauptschirm sehen kann. Der Erste Offizier steht ungeduldig wartend in der Grube und schäumt noch immer vor Wut.
    Oben auf dem Schirm marschieren die beiden Golems schweren Schrittes in Richtung Heck. Kameras und Scheinwerfer schwenken herum und folgen ihnen gleichmütig auf jeden Tritt. Je weiter sich die Männer dem Heck nähern, desto höher und bedrohlicher ragen die Gitter des Hyperraumantriebs über ihnen auf. Drei gewaltige Streben sind am Heck befestigt von wo sie in einem Bogen erhaben nach vorn ragen und das Schiff in ein zartes, kristallines Gitterwerk hüllen. Der Zerstörer wirkt wie ein fetter Käfer in einem silbernen Spinnengewebe.
    Die Männer umrunden die Hülle der Roger Burlingame und verschwinden für einen Augenblick aus dem Sichtfeld. Der Schirm wird dunkel und wieder hell, als eine andere Kamera zu übertragen beginnt. Einen Moment lang sind sie wieder zwei dunkle Schatten vor dem Hintergrund der Sterne, bucklige Silhouetten mit gewaltigen Wasserköpfen und schlanken Gliedmaßen, die das Funkeln von Tausenden und Abertausenden von Sternen hinter sich verdecken.
    An der Basis einer der Streben schwenkt ein Scheinwerfer herum und richtet seine flammende Helligkeit auf die beiden. Ein blendend weißer Reck wandert über die Schiffshülle und nach draußen, wo sich das Licht mit schmerzhafter Intensität im Gitter bricht – ein funkelndes Glitzern und Gleißen auf den silbernen Adern des Spinnennetzes.
    Die Männer verharren für kurze Zeit und lehnen sich zurück, um die hellen Streben des Gitters über sich zu beobachten. Beagle scheint zu seufzen und schiebt den dritten und letzten Filter über sein Helmvisier.
    Sie knien nieder und beginnen damit die Metalloidplatten an der Basis von Strebe Nummer zwei abzubauen. Die magnetischen Nähte lassen sich leicht öffnen und entblößen ein klaffendes Loch wie einen weit aufgerissenen Mund, der in schweigendem Entsetzen die beiden bunten Zyklopen anschreit. Die Zyklopen blicken sich wortlos an, dann legen sie ihre dunklen Augen gegeneinander, um sich ohne Zuhilfenahme des Funkgeräts zu verständigen. Nach einer Weile beenden sie ihre Konferenz und wenden sich der vor ihnen liegenden Aufgabe und dem klaffenden Loch zu.
    Befriedigt daß die Arbeit

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