Sternenjagd
ARTHUR DWYER PACKARD.
(EIN LABORASSISTENT SCHNAPPTE DIE BEMERKUNG AUF, DIE IN ›PACKARD – DIE WAHRHEIT HINTER DEM MYTHOS‹ VON DUFFY HIRSHBERG ZITIERT WIRD.)
Im Licht der Ereignisse erscheint es kriminell, wenn man sie ungestört weitermachen ließe.
DR. RER. NAT. J. JOSEPH RUSSELL DIPL.-PHYS. ETC.
KOMMENTAR GEGENÜBER EINEM REPORTER NACH SEINER AUSSAGE VOR DEM UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS
Tatsächlich waren sie zu Beginn auf der falschen Spur. Das Problem bestand nicht darin, ein kontinuierliches und stabiles Energiefeld zu erzeugen, sondern in der Überladung eines definierten Abschnittes des Raumzeitkontinuums. Als sie erst einmal angefangen hatten, das Problem aus diesem Blickwinkel anzugehen, lag die Lösung offen vor ihnen – und sie war sogar praktikabel, wenn man an die damals existierenden Technologien denkt.
Die Antwort lag in der Verwendung einer Reihe synchronisierter, nichtkontinuierlicher Felder. Das nichtkontinuierliche Feld erzeugt die Illusion der Kontinuität aber in Wirklichkeit verhält es sich wie eine Stroboskoplampe, die in rasendem Wechsel an- und ausgeht. Mehrere synchronisierte Felder jedoch, die in Phase geschaltet werden, erzeugen ein tatsächlich stabiles kontinuierliches Feld. Die einzelnen nichtkontinuierlichen Felderfüllen die Kontinuitätslücken der anderen aus.
Schon drei nichtkontinuierliche Felder reichen, um ein kontinuierliches Feld zu erzeugen, und zwei kontinuierliche Felder können dazu gebracht werden, sich zu überlappen und so die lang ersehnte Hyperraumblase erzeugen.
Arbeiten also sechs Feldgeneratoren in Phase und beeinflussen zur gleichen Zeit denselben Abschnitt des Raumzeitkontinuums, dann entsteht sehr rasch eine Art von gewaltigem Druck, und etwas muß diesem Druck nachgeben. Üblicherweise ist dies der Raum selbst.
HOWARD LEDERER,
ENZYKLOPÄDIE DER TAUSEND GRÖSSTEN ERFINDUNGEN
Verdammt! Warum habe ich bloß nicht daran gedacht?!!
DR. ARTHUR DWYER PACKARD
ZUGESCHRIEBENE BEMERKUNG
Weil ich es tat!
DR. J. JOSEPH RUSSELL
ZUGESCHRIEBENE BEMERKUNG
Der Hyperraum steht in keinerlei Beziehung zum Normalraum. Er ist eine Blase, eine Art Miniaturuniversum, in dem ein Schiff noch immer allen bekannten Gesetzen der Physik gehorcht aber gleichzeitig vom äußeren Universum isoliert ist.
Die Hyperraumblase entsteht wenn sich gewaltige Energiefelder überlagern. Die potentielle Energie dieser Überlagerung ist weitaus größer als die Summe der einzelnen Felder - nicht nur, weil die Blase ein stabiler Zustand ist sondern weil sie eine Krümmung des Raums selbst verursacht. Der umgebende Normalraum drückt gegen sie und versucht mit aller Macht zu einem Zustand geringstmöglicher Störung zurückzukehren. Und da einem auf diese Weise eine quasi unerschöpfliche Quelle unbeschreiblicher Energien zur Verfügung steht ist auch die potentielle Energie des Systems beinahe grenzenlos. (In der Praxis sind es die Schiffsgeneratoren, die den limitierenden Faktor darstellen.)
Wenn ein zweiter Satz von Feldern diesem gefalteten, verdrängten Raum – der Hyperraumblase – überlagert wird, dann setzt die Blase einen Teil ihrer Energien frei und liefert gleichzeitig einen Fokus dafür. Die Konstanz dieser Blase ist in jedem Augenblick gewährleistet deshalb kann sie nicht zusammenbrechen – aber die kontinuierliche Freisetzung von potentieller Energie muß irgendwie sublimiert werden. Und das wird sie auch: Der Effekt äußert sich in einem Richtungsvektor, der auf das System einwirkt.
Da die Form der Sekundärfelder kontrollierbar ist kann mit Hilfe dieses Vektors eine kontrollierbare Geschwindigkeit in jede gewünschte Richtung erzielt werden. Die Hyperraumblase kann sich mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit bewegen.
Die Einsteinschen Beziehungen zwischen Raum und Zeit werden glatt umgangen, da das Schiff sich genaugenommen nicht schneller bewegt als das Licht – nur die Hyperraumblase tut es. Das Schiff befindet sich in dieser Blase. Es ist die Blase, die sich bewegt. Das Schiff bewegt sich mit seiner inhärenten Geschwindigkeit innerhalb der Blase und wird zugleich mit der Geschwindigkeit der Blase durch das Raumzeitkontinuum bewegt. Aus diesem Grunde spricht man bei einem Raumschiff auch von zwei Geschwindigkeiten: von der realisierten Überlichtgeschwindigkeit und von der unabhängigen Normalraumgeschwindigkeit…
… Die inhärente, also Normalraumgeschwindigkeit ist eine wichtige Antriebsquelle für das Manövrieren innerhalb von Sonnensystemen, aber sie
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