Sternenschweif 03 - Der steinerne Spiegel
von Samantha gefallen lassen! Sie tanzt ihnen richtig auf der Nase herum. Sie darf einfach alles. Nimm als Beispiel nur heute Nachmittag. Dad hat vorgeschlagen, dass wir Minigolf spielen oder kegeln gehen – aber nein, die gnädige Dame mag nicht. Also müssen wir alle in die Stadt fahren, auch wenn außer ihr keiner von uns dazu Lust hat . Wir machen immer nur noch, was sie will. Wie soll das bloß nachder Hochzeit werden, wenn sie für immer hier lebt?“
Laura hätte ihre Freundin gerne getröstet, doch sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Jessica schniefte und wischte ärgerlich eine Träne weg. „Es tut mir Leid, dass du dir das jetzt alles anhören musst.“
„Ist schon okay“, beruhigte Laura sie. Dann fiel ihr wieder ein, was sie sich gestern überlegt hatte. „Was hältst du davon, wenn wir zu mir gehen und du eine Runde auf Sternenschweif reitest?“
Plötzlich strahlte Jessicas Gesicht. „Oh ja! Das ist wirklich eine super Idee!“
Rasch aßen die beiden Mädchen die Kekse und tranken die Milch. Dann nahmen sie die leeren Gläser mit nach unten.
Sally und Samantha saßen noch immerin der Küche. Als Jessica und Laura hereinkamen, brach Sally mitten im Satz ab. „Oh ... na, ihr beiden?“
Samantha sagte nichts. Und Jessica bemühte sich, sie nicht zu beachten. „Darf ich mit Laura zu Sternenschweif gehen?“, fragte sie Sally.
Sally lächelte. „Warum nicht?“ Dann schaute sie ihre Tochter an. „Samantha, warum begleitest du die beiden nicht? Du würdest doch bestimmt auch gerne Lauras Pony kennen lernen?“
Entgeistert starrte Laura Sally und dann Jessica an. Das war ganz bestimmt nicht Teil ihres Plans gewesen! Aber es war auch egal, denn Samantha wollte bestimmt sowieso nicht mitkommen.
Samantha zuckte gleichgültig mit denSchultern. „Von mir aus.“
„Ich bin sicher, ihr werdet viel Spaß haben“, sagte Sally und lächelte erfreut.
Samantha erhob sich gelangweilt und schaute Jessica und Laura an. „Na, dann wollen wir mal“, sagte sie mürrisch und ging an den beiden vorbei aus der Küche.
Die Freundinnen warfen sich unglückliche Blicke zu. So hatten sie sich das nicht vorgestellt. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als Samantha nach draußen zu folgen.
„Und, wo liegt denn nun euer Hof?“, wollte Samantha wissen.
„Etwa zehn Minuten von hier“, erwiderte Laura.
„Okay.“ Damit setzte Samantha ihren Kopfhörer wieder auf und marschierte vor den beiden die Straße entlang.
„Ich will nicht, dass sie mitkommt!“ Jessica war außer sich. Laura schüttelte nur den Kopf und flüsterte: „Ich auch nicht. Aber was können wir schon dagegen tun?“
4
Samantha wartete vor der Einfahrt zum Hof auf sie.
„Sternenschweif ist dahinten.“ Laura deutete auf den Weg, der am Haus vorbei zur Koppel führte.
Samantha zuckte gleichgültig mit den Schultern. Aber sie folgte den beiden Richtung Koppel .
Sternenschweif stand in der Nähe des Gatters. Als er die drei näher kommen sah, wieherte er zur Begrüßung.
„Ist der aber nett“, brach es begeistert aus Samantha heraus.
Laura und Jessica drehten sich gleichzeitig um und starrten Samantha verdutzt an. Ihr Gesicht hatte tatsächlich seinen düsteren Ausdruck verloren. Es strahlte.
„Dann magst du also Pferde?“, fragte Jessica. Samanthas Gesicht verschloss sich sofort wieder. Sie tat die Frage mit einem Achselzucken ab. „Es geht so“, erwiderte sie kühl. Dann ging sie zum Zaun und kickte gelangweilt Steinchen hin und her.
Laura beschloss, sie einfach nicht mehr zu beachten. Sie holte Sternenschweifs Halfter und das Putzzeug . Jessica und sie striegelten Sternenschweif gemeinsam, während Samantha gelangweilt am Gatter lehnte.
Doch als Laura und Jessica Sternenschweifs Sattel und Zaumzeug holten, sah Laura ausdem Augenwinkel, wie Samantha zu Sternenschweif ging und ihn vorsichtig streichelte.
Sternenschweif benahm sich wirklich vorbildlich. Er galoppierte mit Jessica um die Koppel und sprang mit ihr über das kleineHindernis, das Lauras Vater für sie aufgebaut hatte. Jessica war ganz begeistert. „Sternenschweif ist wirklich toll, Laura. Beim Sprung hatte ich beinahe das Gefühl, wir würden fliegen!“
Unter seiner langen Mähne warf Sternenschweif Laura einen verschmitzten Blick zu.
Jessica stieg ab. „Jetzt bist du dran, Laura.“
Aber als Laura Sternenschweifs Zügel ergreifen wollte, machte das Pony einen Schritt nach vorne und schnaubte auffordernd in Samanthas Richtung.
Laura ahnte,
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