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Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung

Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung

Titel: Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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wir sind sehr zufrieden mit deiner Arbeit. Ihr macht eure Sache sehr gut.“ Sidra dachte kurz nach. „Vielleicht kann man es als glückliche Fügung bezeichnen, dass in zwei Tagen die große Versammlung der Hüter stattfindet. Dort könntest du andere Hüter kennenlernen und ein bisschen mehr über ihre Vorgehensweise erfahren.“
    „Eine Versammlung der Hüter?“, fragte Laura mit großen Augen. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Aber die sind doch dann sicher alle sehr erfahren? Da passen Sternenschweif und ich bestimmt eher nicht dazu.“
    „Normalerweise nimmt man erst nach einem Jahr als Hüter an der Versammlung teil“, erklärte Sidra. „Aber ich denke, in eurem Fall können wir eine Ausnahme machen. Es scheint einfach, dass der rechte Moment für euch ein bisschen früher gekommen ist.“
    „Es wäre sicher sehr nützlich für uns, daran teilzunehmen“, schaltete sich nun auch Sternenschweif ein. „Es wird bestimmt niemandem auffallen, dass wir noch kein ganzes Jahr dabei sind.“
    „Diese Versammlung ist auch nichts, wovor ihr Angst haben müsstet“, erwiderte Sidra beschwichtigend. „Niemand wird dort geprüft oder ausgefragt. Es ist einfach ein Abend, an dem sich Hüter und ihre Einhörner aus verschiedenen Gegenden treffen. Es ist der Moment, sich über alle möglichen Fälle zu unterhalten. Und man kann sich gegenseitig Ratschläge geben. So kann jeder an den Erfahrungen der anderen teilhaben.“
    „Hm, Sternenschweif und ich haben ja noch nicht so wahnsinnig viel, worüber wir berichten könnten“, meinte Laura. Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen.
    „Das wissen wir jetzt vielleicht noch gar nicht“, erwiderte Sternenschweif. „Du wirst sehen, es werden bestimmt auch Dinge angesprochen, die wir auch schon so ähnlich erlebt haben. Und wenn nicht, dann hören wir einfach zu.“
    „Sternenschweif hat recht, du wirst sehen“, antwortete Sidra. Dann wandte sie den Kopf und streckte ihre Nüstern unter die dichte seidige Mähne. Als sie Laura und Sternenschweif den Kopf wieder zuwandte, hatte sie ein altes Stück dünnes Leder im Maul. Die Ränder waren schon ein bisschen ausgefranst. Die Vorderseite war dunkelrot mit einem goldenen Viereck in der Mitte. Auf der Rückseite erkannte Laura den Ausschnitt einer Landkarte und ein paar Zeilen.
    „Diese Karte wird euch den Weg zum Ort der Versammlung weisen“, erklärte Sidra. „Sie findet übermorgen Abend statt. Hab keine Furcht, Laura. Es wird nicht zu eurem Nachteil sein.“
    „Vielen Dank, Sidra“, sagte Laura.
    „Wir sind schon sehr gespannt“, ergänzte Sternenschweif und senkte den Kopf.
    „Lebt wohl“, verabschiedete sich Sidra. Sie nickte ihnen noch einmal huldvoll zu und schwang sich mit ein paar kräftigen Galoppsprüngen in die Luft. Kurz darauf war sie im dunklen Nachthimmel verschwunden.
    Laura blickte auf die Karte in ihrer Hand. Mühsam entzifferte sie die alte Handschrift.
    Etwas stockend las sie Sternenschweif vor:
    „Seit langen Zeiten treffen sich die Hüter am ersten Tag, wenn der Mond sich rundet. Dort, wo nicht der Schatten eines einzigen Baumes bis in ihre Mitte reicht, erscheint ein Einhorn nach dem anderen am Himmel. Mit wehenden Mähnen kommen sie aus tieferen Gefilden bis an diesen Ort geflogen, wo sie den Sternen näher sind.“

    Sternenschweif schaute sie fragend an. „Das klingt sehr geheimnisvoll“, meinte er.
    „Ja, du hast recht“, erwiderte Laura nachdenklich. Aufmerksam musterte sie den Ausschnitt der Landkarte, die auf das Stück Leder gezeichnet war. Mit dem Finger folgte sie dem Flusslauf. Zum Glück hatte sie mit Sternenschweif schon so viele ausgedehnte Streifzüge unternommen, dass sie sich ganz gut auskannte. In der Mitte der Karte befand sich ein großes Kreuz. Das musste der Ort der Versammlung sein. Darum herum waren Bäume eingezeichnet. Etwas weiter entfernt davon stand der Name einer Ortschaft, die ein ganzes Stück entfernt war.
    Mit einem Mal schlug sich Laura vor die Stirn. „Ich hab’s!“, rief sie. „Ich kenne den Ort. Meine Eltern haben uns einmal dorthin mitgenommen. Es ist eine große Lichtung mitten im Wald. Sie ist so groß, dass tatsächlich kein Schatten eines Baumes lang genug wäre, um in die Mitte zu reichen. Sie liegt auf einem ziemlich hohen Hügel. Die Leute aus der Gegend erzählen sich, dass man früher von diesem Hügel aus mit einer Leiter direkt in den Himmel steigen konnte. Deswegen nennt man diesen Ort auch „Sternenleiter“. Und so

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