Sternenschweif 27 - Die Zauberquelle
sie die beiden Freundinnen an.
„Na ja, so richtig gruselig finde ich das jetzt nicht“, meinte Laura.
„Ich auch nicht“, pflichtete ihr Jessica bei. Für eine Weile schwiegen sie und dachten nach.
„Wie fändet ihr: ,Uah, Uah, endlich ist Halloween, nun lasst uns gemeinsam ums Feuer zieh’n‘?“, schlug Jessica vor.
„Also, das finde ich jetzt auch nicht viel besser“, entgegnete Mel.
Laura warf einen Blick aus dem Fenster.Sternenschweif graste mit Sandy und Silver friedlich auf seiner Koppel. So sehr sie sich auch anstrengte, im Moment fielen ihr keine passenden Verse ein.
„Ich werde mir die nächsten Tage noch etwas ausdenken“, meinte sie schließlich. „Wir haben ja noch etwas Zeit. Jetzt kümmern wir uns erst einmal um die Umhänge.“
Den Rest des Nachmittags verbrachten die Mädchen damit, unzählige Kürbisse auszuschneiden und aufzukleben. In kräftigem Orange leuchteten sie auf dem schwarzen Stoff und sahen prima aus.
„Wir sind heute gut vorangekommen“, stellte Laura schließlich fest. „Jetzt müssen wir nur noch oben ein paar Bänder befestigen, damit wir den Umhang auch nicht verlieren. Aber das geht schnell.“
„Das können wir ja auch noch übermorgen machen“, meinte Jessica. „Morgen soll es nämlich noch einmal schönes Wetter geben. Wie wäre es, wenn wir mal wieder zur großen Lichtung reiten und ein kleines Turnier veranstalten würden? Das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht.“
„Super Idee“, stimmte Mel sofort zu.
„Ja, großartig“, meinte auch Laura. „Dann rufe ich noch Julia an. Vielleicht hat sie Lust, mitzukommen.“
Kurz darauf ritten Mel und Jessica mit Silver und Sandy nach Hause. Laura winkte ihnen von der Koppel aus noch einmal nach, dann ging sie ins Haus. Sie rief Julia an, die sofort Feuer und Flamme war. Sie freute sich, die drei Freundinnen wieder einmal zu sehen.
Am nächsten Tag trafen sich die vier Mädchen bei Laura. Gemeinsam ritten sie auf dem Waldweg zur großen Lichtung. Jessica und Mel ritten voraus, Laura und Julia hinterher. Walter und Julias kleiner Hund Gina sprangen laut bellend neben ihnen her. Die beiden waren vom ersten Moment an gute Freunde gewesen. Walter war es zu verdanken, dass sich die Mädchen überhaupt kennengelernt hatten. Er war Laura im Wald damals davongelaufen. Als sie seinem Bellen nachgegangen war, hatte plötzlich Julia mit Gina vor ihr gestanden. Sie war mit ihrem Vater vor Kurzem auf Mr Millers Farm gezogen und hatte dort Mystery übernommen, das Pferd von Mr Millers Tochter Teresa. Doch Mystery wollte am Anfang gar nichts von Julia wissen.Laura und Sternenschweif hatten ihr dann geholfen, das Vertrauen von Mystery zu gewinnen. Und noch viel mehr. Dank Laura hatte Julia sogar herausgefunden, dass Mystery wie Sternenschweif ein Einhorn war. Laura hatte sich sehr darüber gefreut, dass sie nun eine Freundin hatte, mit der sie sich nachts heimlich treffen und sogar fliegen konnte. Denn für Laura und Julia gab es nichts Schöneres als mit Sternenschweif und Mystery durch die Nacht zu jagen.
„Hast du heute Zeit für eine kleine Flugstunde?“, flüsterte Laura Julia zu.
„Gute Idee“, wisperte Julia zurück. „Das haben wir schon viel zu lange nicht mehr gemacht.“
„Okay, ich bin um Mitternacht auf der Lichtung“, antwortete Laura.
„He, ihr da hinten“, rief Mel in diesem Moment und drehte sich um. „Was gibt es da zu tuscheln?“
Laura grinste. „Wir haben uns nur gerade überlegt, wer von uns als Erster vorn an der großen Schranke ist. Komm, Julia!“ Und schon preschten die beiden Mädchen mit einem Grinsen an Mel und Jessica vorbei. Die beiden schauten ihnen verdutzt nach, doch dann galoppierten sie ihnen auf ihren Ponys hinterher. Lachend erreichte Jessica als Erste die Schranke.
„Hast wohl gedacht, dein kleiner Vorsprung würde reichen“, rief sie Laura zu. „Aber Sandy und ich sind gut in Form.“
„Das werden wir ja gleich sehen, wenn wir unser kleines Turnier veranstalten“, entgegnete Laura.
Kurze Zeit später jagten die Mädchen die Hügel der Lichtung hinauf und hinunter. Sie sprangen über umgefallene Baumstämme und ritten im Kreis um kleine Büsche. Abwechselnd stoppten sie ihre Zeit. Sandy und Sternenschweif teilten sich Platz eins, Mystery und Silver lagen dicht hinter ihnen.
Es dämmerte bereits, als sich die Mädchen schweren Herzens dazu entschlossen, nach Hause zu reiten. Als sie den Wald gerade verlassen wollten, erklangen hinter ihnen
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