Sternenschweif 35 - Der silberne Stern
Apfel und für sich einen Keks aus der Jackentasche. Schweigend kauten sie vor sich hin und dachten nach. Laura hoffte auf eine Eingebung,aber ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie hatte überhaupt keine Idee, was sie noch tun konnten. Nachdenklich fuhr sie mit dem Finger über die Zeichen.
„Komm, es hat keinen Sinn, dass wir noch länger hierbleiben“, meinte sie schließlich. „Lass uns nach Hause fliegen. Vielleicht fällt uns morgen etwas ein.“
Enttäuscht und voller Fragen machten sie sich auf den Heimweg.
„Wenn doch nur Sidra käme, um uns einen Hinweis zu geben“, wünschte sich Laura, während sie den wunderschönen Sternenhimmel betrachtete. Wie hätte sie sich gefreut, wenn dort der anmutige Körper der Einhornältesten erschienen wäre. Schon oft hatte sie ihnen bei schwierigen Aufgaben weitergeholfen. Doch außer dem Mond und den funkelnden Sternen war nichts zu sehen.
„Ja, das wäre schön“, meinte auch Sternenschweif. „Aber es sieht so aus, als würden wir ohne die Hilfe von Arkadia auskommen müssen.“
„Ich werde morgen auf jeden Fall in meinem Einhornbuch nachlesen, ob ich dort vielleicht etwas zu den Bildern auf den Felsen finde“, beschloss Laura.
„Eventuell steht auch etwas in Mrs Fontanas Tagebuch?“, überlegte Sternenschweif. Laura nickte. In dem Tagebuch hatte Mrs Fontana ihre Erfahrungen als Hüterin festgehalten. Dort hatte Laura schon manch guten Hinweis gefunden. Sie hatte viel von der alten Buchhändlerin gelernt und unzählige Stunden bei ihr im Laden verbracht. Dass sie siezur Hüterin der Einhorngeheimnisse bestimmt hatte, war für Laura damals eine ziemliche Überraschung gewesen.
Schweigend flogen sie weiter. Laura war klar, dass auch Sternenschweif hin und her überlegte, um hinter das Geheimnis der Zeichen zu kommen. Sie seufzte.
„Versuche, nicht mehr zu grübeln“, riet Sternenschweif. „Uns fällt bestimmt noch etwas ein.“
„Ja, hoffentlich“, erwiderte Laura. „Ich bin so müde, dass ich gar nicht mehr richtig denken kann. “
„Morgen sieht bestimmt alles anders aus“, erwiderte Sternenschweif voller Zuversicht.
Da war Laura sich nicht so sicher.Irgendwie spürte sie, dass diesmal etwas anders war. Einen Stern zu retten, war schließlich keine Kleinigkeit. Noch nie hatten sie vor so einer großen Aufgabe gestanden.
In dieser Nacht schlief Laura schlecht. Sie träumte von Einhörnern, die durch die Luft sprangen und ihre Hörner aneinanderstießen. Jedes Mal, wenn sie sich berührten, explodierte ein Stern und verschwand mit lautem Getöse vom Himmel. Die Menschen auf der Erde sorgten sich, denn die Nächte wurden dunkler und dunkler. Würden die Sterne nie mehr zurückkehren?
Als Laura am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich wie gerädert. Verschlafen blickte sie nach draußen. Der Himmel war strahlend blau und kaum eine Wolke war zu sehen. Rasch schlüpfte Laura aus dem Bett. Auf dem Weg nach unten traf sie ihre Mutter. Sie wollte gerade mit Sophie in ihr kleines Büro gehen.
„Hallo, Laura“, begrüßte sie sie. „Wir haben schon gefrühstückt. Ich muss bei mir ein bisschen aufräumen, bevor das nächste Projekt beginnt. Oder soll ich mich lieber noch kurz zu dir setzen?“
„Nein, nein“, wehrte Laura ab. „Ich gehe gleich zu den Pferden. Sie warten sicher schon auf ihr Fressen.“
„Gut. Papa ist auch noch da. Er sucht irgendetwas im Keller“, antwortete Mrs Foster.
„Und Max?“, wollte Laura wissen.
„Ist mit Leo und Steven in der Stadt“, erklärte Mrs Foster. „Ihre Mutter hat sie mitgenommen. Die Jungs wollen sich den neuen Skateboardladen anschauen, der vor Kurzem aufgemacht hat.“
„Aha“, meinte Laura. Jeden Tag Skateboard, wie langweilig. Mrs Foster verschwand in ihrem Büro. Dort schrieb sie Kinderbücher und war oft bis spät in die Nacht damit beschäftigt, sich spannende Geschichten auszudenken.
Laura frühstückte kurz, dann rief sie Ellen an. Sie wollte ihr unbedingt von den Ereignissen der letzten Nacht berichten. Rasch flüsterte sie ins Telefon, was sie auf der Ebene des Lichts herausgefunden hatten. Ellen konnte sich auch keinen Reim auf die Zeichen im Fels machen. Sie wollte, wie Laura, in ihrem Einhornbuch nachlesen, ob sie etwas dazu herausfand. Sie würde auch gleich Glitzermond alles erzählen, vielleicht hatte er eine Idee.
Als Nächstes rief Laura Julia an. Die Freundin meldete sich sofort.
„Und?“, wollte sie wissen.
„Ja, kann man so sagen“, antwortete Laura. Dann
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