Sternenschweif 35 - Der silberne Stern
schließlich trennten, schaute Laura Julia dankbar hinterher. Es war schön, so gute Freunde zu haben.
Daheim brachte sie Sternenschweif auf die Koppel, wo Silver ihn freudig begrüßte.
„Morgen reiten wir einmal zusammen aus“, versprach sie den beiden. „Der Tag heute ist einfach viel zu schnell vergangen. Und jetzt muss ich dringend in meinem Einhornbuch nachlesen, ob dort etwas zum Silberstern steht.“
Doch als sie sich der Küchentür näherte, schlug ihr Sophies Geschrei entgegen. Das klang anders als sonst, schlimmer. Laura lief los. Als sie in die Küche stürmte, hielt Mrs Foster die brüllende Sophie auf dem Arm. Von ihrer Stirn rann Blut, das Mrs Foster mit einem Tuch wegzuwischen versuchte. Auf dem Boden lag Sophies Hochstuhl.
„Laura, gut dass du kommst“, stieß Mrs Foster erleichtert hervor. „Sophie ist gerade aus dem Stuhl gefallen. Kannst du mir bitte ein frisches Handtuch und die Pflaster aus der Schublade holen?“
Laura brachte alles und half ihrer Mutter, die kleine Platzwunde zu säubern. Danach klebte Mrs Foster ein großes Pflaster darauf, während Sophie immer noch weinte.
„Es sieht wahrscheinlich schlimmer aus als es ist“, meinte Mrs Foster. „Sie wird bestimmt eine ganz schöne Beule bekommen. Ich möchte zur Sicherheit aber gern zum Arzt fahren. Kannst du mitkommen?“
„Ja, natürlich“, antwortete Laura sofort. Sie zogen Sophie an und Laura setzte sich zu ihrer kleinen Schwester auf den Rücksitz. Zum Glück hatte sie an Sophies Lieblingsspielzeug gedacht. Als sie den kleinen Pinguin nun auf dem Schoß ihrer Schwester hin- und herwatscheln ließ, hörte diese endlich auf zu weinen. Ab und zu huschte sogar ein kleines Lächeln über ihr Gesicht.
Zum Glück mussten sie beim Kinderarzt nicht lange warten. Er leuchtete mit einer Taschenlampe in Sophies Augen und schaute sich die Wunde an, aber es schien alles so weit in Ordnung zu sein.
„Da hast du noch mal Glück gehabt“, sagte er und kitzelte Sophie ein bisschen am Bauch. Sie lächelte ihn zaghaft an.
„Sophie muss jetzt einfach die nächsten Stunden beobachtet werden“, wandte sich der Arzt an Mrs Foster. „Wenn irgendeine Veränderung auftritt, rufen Sie sofort an.“
Das versprach Mrs Foster. Laura und ihre Mutter waren sehr erleichtert, dass die Sache so glimpflich ausgegangen war. Als sie schließlich wieder zu Hause ankamen, war es bereits früher Abend.
„Ich bringe schnell den Pferden ihr Futter“, erklärte Laura.
„Und ich kümmere mich darum, dass auch wir etwas zu essen bekommen“, meinte Mrs Foster und ging mit Sophie auf dem Arm ins Haus.
Während Laura im Stall Hafer aus der Futterkiste schöpfte, erzählte sie Sternenschweif, was passiert war.
„Wie gut, dass Sophie so viel Glück gehabt hat“, schloss sie ihren Bericht. „Nur konnte ich jetzt immer noch nicht in meinem Einhornbuch nachlesen. Aber wenn ich etwas herausfinde, dann sage ich dir natürlich sofort Bescheid.“
Sternenschweif schnaubte und drückte seinen Kopf an ihre Schulter. „Wir werden es schon schaffen, wir beide“, sagte Laura undschlang die Arme um seinen Hals. Sie presste ihre Nase in sein warmes Fell. Es kitzelte sie ein bisschen, aber es roch so herrlich vertraut. Sie schloss die Augen und eine Weile verharrten sie schweigend. Dann richtete Laura sich wieder auf.
„Wie schön, dass du mein Freund bist“, flüsterte sie. Sternenschweif blickte sie aus seinen großen dunklen Augen liebevoll an. Er schien genau dasselbe wie sie zu denken.
Als sie wieder ins Haus kam, war ihre Mutter gerade dabei, ein großes Blech Pizza in den Ofen zu schieben. Sophie krabbelte auf dem Boden herum und strahlte Laura an. Da ging die Tür auf und Mr Foster kam mit Max herein.
„Ihr glaubt nicht, was es in dem neuen Laden alles gibt“, platzte Max sofort heraus. „Die tollsten Boards, die coolsten Helme …“
Da wurde er von Sophie unterbrochen, die „Aua, aua“ sagte und auf ihre Beule mit dem Pflaster deutete.
„Was ist denn da passiert?“, wollte Mr Foster wissen und nahm seine kleine Tochter auf den Arm.
„Für Sophie brauchen wir auch bald einen Helm“, erklärte Mrs Foster. „Sie ist heute Nachmittag aus ihrem Hochstuhl gefallen und hat sich den Kopf aufgeschlagen.“
„Was?“, fragten Mr Foster und Max aus einem Mund. Nachdem Mrs Foster ihnen alles erzählt hatte, meinte Max: „Da hast du aber Glück gehabt. Soll ich mal schauen, ob dir derhier passt?“ Mit diesen Worten setzte er der kleinen
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