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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013
Autoren: Hans-Lothar Merten
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treten. Um den Bundesrat zur Zustimmung zu bewegen, wird es möglicherweise in der Zuteilung der zu erwartenden Steuereinnahmen aus der Schweiz einen veränderten Zuteilungsschlüssel zwischen Bund und Ländern geben.

Es leben die totgesagten Steueroasen!
    Steuern sind der Preis der Zivilisation, im Urwald gibt es keine.
Doch Steuern soll man zahlen, wo sie am günstigsten sind.
    Einhergehend mit der Schuldenkrise gab es in den letzten Jahren auf internationalen Druck hin zwar erhebliche Veränderungen und Verschiebungen in einzelnen Offshore-Zentren – die Akteure haben sich darauf jedoch schnell eingestellt. Alle Versuche der Industriestaaten, den Steueroasen einen Riegel vorzuschieben, sind gescheitert. Wie die verschworene Offshore-Welt funktioniert, wer ihre Akteure sind und wie sie sich auf unser tägliches Wirtschaftsleben auswirkt, zeigt zu Beginn das Spezial Einblicke in die Offshore-Welt . Denn auch heute noch zeichnet sich die Welt der Steueroasen durch Intransparenz aus.
    Beim Thema Steueroasen geht es nicht nur um Steuern, in der Offshore-Welt zählt vorrangig das Geschäft: Einen beträchtlichen Teil des Welthandels wickelt man über Offshore-Länder ab, über die Hälfte des gesamten Bankvermögens wird hier verwaltet und ein Drittel aller Direktinvestitionen wird über Steueroasen geleitet. Dazu wurden in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen erheblich verbessert und Finanzgeschäfte erleichtert. Steueroasen bieten aber auch Privatpersonen und Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, Gesetzen und Regeln anderer Länder zu entrinnen oder eine Finanzmarktregulierung, diverse Erbschaftsgesetze sowie das Strafrecht zu umgehen. Sobald bei Tranksaktionen drei oder mehr Steueroasen „im Spiel“ sind, wird es für ausländische Steuerbehörden schwer, herauszufinden, was bei dort registrierten Gesellschaften tatsächlich vorgeht, wie einzelne Geschäftstransaktionen zusammenhängen, wer die tatsächlichen Akteure sind und wer im Einzelfall davon profitiert. Zumal diese in der Regel nicht in demjenigen Land tätig sind, in dem die Gesellschaft registriert ist.
    Geschäftsaktivitäten, die in sogenannten Steueroasen ablaufen, finden scheinbar im Nirgendwo statt. Dass bedeutet auch, dass Beteiligte niemandem Rechenschaft schuldig sind, an niemanden Steuern zahlen müssen und in der Regel nicht verpflichtet sind, irgendetwas zu melden. Sie sind quasi nicht existent. Im Kern besteht das Offshore-Geschäft darin, den Weg, den Kapital über Landesgrenzen hinweg nimmt, künstlich zu manipulieren. In der Offshore-Welt gibt es keine Regeln dafür, wie etwa Geschäftsbücher zu führen sind. Offshore ist wie eine Werkstatt, in der statt Motoren Bilanzen frisiert werden. Dabei darf man Steueroasen nie gesondert betrachten. Offshore existiert immer nur in Verbindung mit etwas, das anderswo passiert. Das Verschwindenlassen von Unternehmensbilanzen gehört hier dazu.
    Während Vermögende bei ihren Offshore-Aktivitäten zur Verschleierung von Vermögenswerten häufig Stiftungen und Trusts einsetzen, haben sich für unternehmensbezogene Offshore-Aktivitäten zur Steuerminderung als Rechtsform Holdingstrukturen als sinnvoll erwiesen. Solche und andere Offshore-Strukturen dienen Privatpersonen und Unternehmen vor allem dann, wenn sie sich selbst nicht in der Steueroase, sondern in einem anderen Land befinden. Weltweit werden über das Offshore-System jährlich bis zu 1 Billion Dollar Steuern gespart.
    Steueroasen 2013 liefert (bereits im 18. Jahr!) einen aktuellen Überblick über den weltweiten Steuerwettbewerb, zeigt Schwächen und Stärken einzelner Steueroasen und Offshore-Finanzzentren auf und erläutert, was an Steuerminderung oder -vermeidung – nach teils umfangreichen Veränderungen in den letzten Jahren – rund um den Globus legal möglich ist. Ein Führer durch den internationalen Steuerdschungel, der Steuerpflichtigen helfen soll, unliebsame Überraschungen in der Offshore-Welt, aber auch mit dem heimischen Fiskus zu vermeiden. Denn Chancen gehen immer mit Risiken einher. Und Steuersünder, die sich im internationalen Steuergestrüpp verheddert haben, finden handfeste Hinweise, um in der Heimat mit dem Fiskus reinen Tisch zu machen.
    Hans-Lothar Merten

1. Schuldenkrise – am Ende bleiben nur Steuererhöhungen
    Wie sich Staatsschulden bewältigen
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