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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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DBA
    Grundsätzlich wird geprüft: Besteht eine unbeschränkte Steuerpflicht nach innerstaatlichem deutschen Recht? Wenn ja, besteht eine unbeschränkte Steuerpflicht nach ausländischem Recht? Wenn ja, wird die DBA-Ansässigkeit geprüft.
    Unterschieden wird zwischen persönlichen und wirtschaftlichen Beziehungen:
Persönliche Beziehungen können beispielsweise bestehen aufgrund der privaten Lebensführung, das heißt des familiären, gesellschaftlichen, politischen oder kulturellen Umfelds. Der Wohnsitz der Familie ist somit von erheblicher Bedeutung.
Wirtschaftliche Beziehungen bestehen in besonders enger Form zu dem Staat, von wo aus der Arbeit nachgegangen wird und wo die Einkünfte verwaltet werden.
    Checkliste: So werden Sie Steuerausländer
    Wer als Steuerpflichtiger dem Fiskus in der Heimat entkommen will, sollte folgende Punkte beachten:
Die Zelte in Deutschland müssen – für alle ersichtlich – abgebrochen werden. Dazu gehört eine Abmeldung beim Einwohnermeldeamt sowie eine „Nullstellung” beim Wohnsitzfinanzamt und die Verzichterklärung auf das Wahlrecht in Deutschland.
Die bisherige Wohnung/das Haus muss aufgegeben werden. Indizien: Miet-/Kaufvertrag mit Fremden, Abmeldung von Telefon, Strom, Wasser.
Das Auto muss hierzulande ab- und in der neuen Heimat angemeldet werden.
Der Pass sollte nur im Ausland verlängert werden (am glaubwürdigsten beim nächstgelegenen Konsulat).
Künftig muss alles vermieden werden, was Rückschlüsse auf Ihren Aufenthalt in Deutschland ziehen lässt: Hotel- und Restaurantrechnungen, Mietverträge, Postanschriften, Strafmandate, Einkäufe mit Kreditkarte.

5. Emigration will steuerlich gekonnt sein
    Nicht alle Steueroasen sind daran interessiert, Steuerflüchtlingen Schutz zu bieten. In Europa erschweren es die Schweiz und Liechtenstein , aber auch die Channel Islands Ausländern, Grundbesitz zu erwerben. Als Voraussetzung müssen Neuankömmlinge in der Regel eine feste Anstellung oder ein beachtliches Vermögen nachweisen. Immigrationskontrollen existieren auch in den meisten Ländern, die nicht offiziell als Steueroasen eingestuft werden. Die USA etwa haben im Vergleich zu den meisten europäischen Staaten ein mildes Steuersystem, auch können die Lebenshaltungskosten außerhalb der großen Städte erstaunlich niedrig sein – aber ein Visum mit Aufenthaltserlaubnis zu erhalten erfordert gesetzliche, finanzielle und medizinische Voraussetzungen, die kompliziert sind und nur Entschlossene nicht entmutigen.
    Eine der größten Errungenschaften der EU ist es, dass Bürger ihrer Mitgliedstaaten (fast) frei von einem ins andere Land umziehen können. Dies hat in einem wahren Steuerflüchtlingskarussell Umzüge niederländischer Staatsbürger nach Großbritannien , britischer Flüchtlinge nach Frankreich , französischer nach Irland und deutscher nach Italien erleichtert. Spanien, Portugal und Griechenland heißen Immigranten willkommen, die eine Oase für den Ruhestand suchen. Doch so wie Deutschland entlassen auch andere Industrieländer Emigranten nicht ohne Weiteres aus ihren fiskalischen Pflichten. Steuerbehörden nehmen eine „wohlwollende“ Haltung ein, wenn Steuerpflichtige, die zeitweise im Ausland arbeiten oder Geld im Ausland investieren, ihre Einkünfte mit in die Heimat bringen: In Deutschland und Dänemark etwa unterliegt das Einkommen aus dem Ausland einem Progressionsvorbehalt; Frankreich befreit Auslandseinkommen von der Steuer, wenn der Arbeitnehmer im Ausland wenigstens zwei Drittel der entsprechenden französischen Steuer zahlt; die Niederlande wenden eine Befreiung von der progressiven Besteuerung mit einigen Unterschieden an: Sie wird nur dann gewährt, wenn im Ausland Steuern erhoben werden und die in einem Land mit DBA verbrachte Zeit mindestens 183 Tage des Steuerjahres beträgt oder drei aufeinanderfolgende Monate, wenn kein DBA besteht. Andere Länder, die sonst das weltweite Einkommen besteuern, haben Sonderregelungen für Auslandsverdienste, die als Devisen in die Heimat überwiesen werden. Dazu zählen Indien, Nigeria, Pakistan , die Philippinen und Singapur .
    Emigranten sollten aber nie vergessen, dass im Ausland nicht nur Steuerersparnisse locken. In vielen Steueroasen erwarten sie auch hohe Lebenshaltungskosten, das gilt vor allem für Wohnkosten.

6. Fiskalische Pflichten trotz einer

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