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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Brasilien . Aber auch Länder wie Indonesien, Vietnam oder Chile werden zunehmend interessant. Direktinvestitionen in solchen Märkten sind für viele Unternehmen ein probater Weg,
um Absatzrisiken zu streuen und
Wachstumsziele zu erreichen.
    Unternehmen, die in aufstrebenden Ländern investieren, sollten sich aber schon bei der Planung ihrer Investition mit den Rahmenbedingungen auseinandersetzen und die möglichen Risiken abschätzen: Ein langer Atem, ausreichende personelle sowie finanzielle Ressourcen und möglichst umfassende Kenntnisse der Gegebenheiten im Investitionsland bis hin zu kulturellen Gepflogenheiten sind wesentliche Erfolgsfaktoren.
    Quelle: DIHK-Umfrage – Auslandsinvestitionen in der Industrie 2011
    Gerade für mittelständische Unternehmen kann es ratsam sein, mit erfahrenen Partnern zusammenzuarbeiten, um etwa
politische Unwägbarkeiten oder Rechtsrisiken besser einschätzen zu können,
Fehlentscheidungen zu vermeiden und
finanzielle Risiken zu teilen.
    Die die Auslandsinvestition finanzierende Bank sollte immer nachweislich Erfahrung mit Projektstrukturierung und -finanzierung haben.
    Das Finanzierungsrisiko wird bei Auslandsengagements generell zu wenig beachtet. Die Möglichkeiten der Fremdkapitalaufnahme etwa können durch Verwerfungen an den Finanzmärkten eingeschränkt oder teurer werden. Auch hier lässt sich ein gewisses Risiko von den Unternehmen mittels Streuung verringern. Diese kann zum Beispiel über die Wahl der Finanzierungsinstrumente erfolgen – Unternehmensanleihen oder auch Mezzanine-Finanzierungen lauten hier die Stichworte – oder aber mithilfe einer regional diversifizierten Kreditaufnahme.
    So wird es Unternehmen ermöglicht, die Finanzierung ihrer Tochtergesellschaft etwa in China oder Indien nicht über die Muttergesellschaft, sondern lokal zu kanalisieren, um die dortigen Vermögenswerte als Sicherheiten zu nutzen und die deutsche Bilanz zu entlasten. Die Finanzierung auf deutsches Risiko mag der einfachste Weg sein, solange die Lage des Unternehmens und der Finanzmärkte im Heimatland günstig ist. Wenn sich jedoch die Situation der Muttergesellschaft oder der Kreditmärkte in Deutschland verschlechtern sollte, kann es rasch teuer werden.
    Aber auch bei einer lokalen Finanzierung gibt es Herausforderungen, die zu gewichten und abzuwägen sind: Neben fremden Rechtslagen und bürokratischen Hemmnissen mangelt es vor Ort oft an Krediten mit langen Laufzeiten. Doch über Entwicklungsfinanzierer wie die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) ist die direkte Finanzierung von Tochtergesellschaften und Joint Ventures auch von Deutschland aus möglich.

2. Grenzüberschreitende Umwandlung von Unternehmen
    Multinationale Konzerne zeigen, wie man um den Standort Deutschland steuerlich einen großen Bogen macht: §  23  UmwStG heißt die Zauberformel. Sie ist Ergebnis der EU-Fusionsrichtlinie. Deren Grundidee: Unternehmen sollen sich im Binnenmarkt ohne Steuerhürden zusammenschließen können. Dieser Weg steht allerdings nur Kapital-, nicht aber Personengesellschaften offen. Letztere müssen somit vorher umgewandelt werden.
    Wichtig ist, dass die ausländische Gesellschaft unmittelbar die Mehrheit der Stimmrechte an der deutschen Gesellschaft hat. Sonst schlägt der Fiskus zu! Dieser Weg ist allerdings nur ein Aufschub der Reservenbesteuerung. Der Fiskus greift zu, wenn die übertragenen Aktiva versilbert werden. Auch ein späterer Verkauf der Anteile ist wieder steuerpflichtig.
    Optimale Standorte für die aufnehmende Gesellschaft sind Großbritannien (Körperschaftsteuersatz 30 Prozent) und die Niederlande (34,5 Prozent). Darüber hinaus kann durch die Etablierung einer vorgeschalteten Holding auf den Niederländischen Antillen erreicht werden, dass die Steuersätze für die Vergabe von weltweiten Patenten, Lizenzen, Konzerndarlehen etc. auf effektive 0,8 Prozent abgesenkt werden.

3. Offshoring von Unternehmen
    Offshoring beziehungsweise die Verlagerung von Prozessen ins Ausland ist für Unternehmen verlockend, die Logik ist einfach. Wo die Arbeitskosten sehr hoch sind, siedelt man arbeitsintensive Prozesse im günstigeren Ausland an. Auf zwischen 20 und 40 Prozent schätzen Studien übereinstimmend die zu erzielenden Einsparpotenziale. Unternehmen, die sich mit Offshoring beschäftigen, müssen sich fragen: Was soll

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