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Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Titel: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn
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natürlich nie mit ihm. Leider!
    Als er mich dann eines Tages wegen einer anderen verließ, dachte ich, meine Mutter hätte doch recht gehabt. »Männer sind Arschlöcher« war ihr Motto. Ich war so verletzt, traurig und wütend. Vielleicht auch, weil ich ihn sogar in flagranti erwischte, ausgerechnet auf unserer Eislaufbahn. Da stand er und knutschte mit seiner neuen Freundin. Von wegen, er sei Fußball spielen! Und diese Frau war noch dazu eine langhaarige Blondine, die aus nichts außer Haut und Knochen bestand. Nun tat er all das mit ihr, was ich ihm beigebracht hatte: aufhelfen, küssen und anfassen. All das tat er mit einer anderen, die im Bett bestimmt nicht so verkrampft sein würde wie ich.
    Das Schlimmste daran war: Ich konnte Dominik irgendwie verstehen. Diese Frau war toll, ich nicht. Ich war am Boden zerstört. Während Dominik also Hüftknochen entdeckte, entdeckte ich Knoppers, verlor den Kampf gegen die Kalorien und hatte allerhand damit zu tun, mich schrecklich zu finden. Und darin war ich wirklich gut.

LU FT UND LIEBE MACHEN NICHT SATT
Gewicht: 42 Kilo
Gefühlslage: Ich? Verrückt? Ja! Verrückt nach Liebe!
    Irgendwie überlebte ich die erste Liebe. Dominik auch – zunächst zumindest. Erst viele Jahre später erfuhr ich, dass es ihm weitaus schlimmer ergangen war als mir. Er war auf die schiefe Bahn geraten, hatte Drogen genommen und sich im Alter von 18 Jahren vor einen Zug geworfen. Ich weiß nicht, ob es mit der schlanken Frau zu tun gehabt hatte, aber ich weiß, dass mein dicker Hintern sein geringstes Problem gewesen war.
    In der Zeit meines ersten (und leider nicht letzten) Liebeskummers begann ich, wie verrückt zu malen. Schon als Kind hatte ich mir vorgenommen, später einmal Kunstmalerin zu werden, und alles beschmiert, was mir zwischen die Finger gekommen war. Ich malte und malte und malte, geradezu manisch. Das Malen war vermutlich die einzige Sache, die mich neben Jungs und Essen noch interessierte. Ich malte aus Kummer und fraß aus Frust.
    Doch im Gegensatz zum Essen hatte das Malen einen wirklich positiven Effekt auf meine Gemütslage. Nicht nur, weil ich davon nicht dick wurde. Wenn ich malte, hatte ich ein sonderbar schönes Gefühl. Ich glaube, es war Leichtigkeit. Ich fühlte mich frei und federleicht, fast wie beim Eislaufen. Nur mit weniger blauen Flecken. Das könnte auch meine spätere Berufswahl erklären. Eines kann ich schon mal verraten: Kunstmalerin wurde ich nicht.
    Ich war also mitten in der Pubertät und hatte ein gebrochenes Herz. Eigentlich ein normaler Zustand, der sich allerdings sehr fatal auf mein Essverhalten auswirkte. Denn mein anfänglicher Kummer, der sich in Fressanfällen geäußert hatte, schlug bald in das komplette Gegenteil um. Ich trat in einen Hungerstreik und hörte einfach auf zu essen.
    Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich, er liebt mich nicht. Nicht. Nicht. Nicht! Ich bekam keinen Bissen mehr runter, konnte kein Essen bei mir behalten und half auch hin und wieder mit dem Finger nach. Dadurch nahm ich extrem ab und entwickelte sogar eine Art Magersucht.
    Allerdings wurde meine Radikaldiät ebenso radikal unterbrochen, wie sie begonnen hatte. Und zwar von meiner Mutter, die mich »zärtlich« ihren kleinen »Hals mit Ohren« nannte und diesen auch wieder zurückhaben wollte. Durch diverse Magenoperationen hatte sie es inzwischen geschafft, schlank, ja sogar untergewichtig zu werden. Doch anstatt die längst überfälligen Abnehmversuche ihres pubertierenden Pummelchens zu unterstützen, versuchte sie, ihren Mops mit Sanostol und Vitaminsaft zwangszuernähren.
    Ich ertrage bis heute keine Säfte, die mehr als zwei Geschmacksrichtungen haben. Nur durch die Saft-Zwangsernährung meiner Mutter fing ich langsam wieder an zu essen und nahm – wie sollte es anders sein – rasant zu!
    Als ich psychisch aus dem Gröbsten raus war und physisch wieder auf meinem üblichen Fettlevel, wandte ich mich dem Nächstliegenden zu: unserem Nachbarsjungen Sascha. Ich schätze, ich bin ein Stehaufmännchen!
    Sascha wohnte zwei Häuser weiter und saß auch in der Schule neben mir. Und: Er fand mich doof! Aber wenn man wie ich mit Beziehungskomödien im Fernsehen aufgewachsen war, wusste man, dass das die beste Voraussetzung für eine romantische Liebesgeschichte mit Happy End war! Bridget Jones war schließlich auch nicht die Dünnste und am Ende kloppten sich die Typen um sie.
    Von nun an schmiedete ich Pläne, wie ich Sascha für mich gewinnen

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