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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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es wäre eine Schlange. Auch auf die Gefahr hin, das typisch weibliche Klischee zu bedienen, aber vor denen habe ich echt Angst.“ Sie drehte sich zu dem Hengst. „Hallo, mein Großer. Du bist aber ein Schöner. Ich hätte gedacht, ich müsste vor Pferden Angst haben, weil ihr so groß seid, aber du bist ein Lieber, oder?“
    „Annabelle, bleib ruhig.“ Shanes Stimme klang ernst, fast ängstlich.
    „Okay“, sagte sie, „kein Problem.“
    „Geh langsam rückwärts.“
    Aus dem Augenwinkel sah sie Elias, der sich mit einem Strick näherte. Der Junge rannte geduckt auf sie zu. Ein bisschen übereifrig, dachte sie, als Khatar bei ihr angekommen war.
    „Hallo, Baby“, murmelte sie und streckte die Hand aus, um dem großen Tier über den Kopf zu streichen. „Was bist du für ein hübsches Pferd.“
    Khatar kam noch näher und schmiegte seinen Kopf an ihren. Sie lächelte ihn an und streichelte seinen Hals.
    „Du bist aber stark“, fuhr sie fort. „Sagen das alle Mädchen? Ich wette, du bist bei den Stuten äußerst beliebt.“
    Leise schnaubend legte er den Kopf auf ihre Schulter und drängte sich noch weiter gegen sie. Dadurch geriet sie fast aus dem Gleichgewicht, schaffte es aber gerade noch, stehen zu bleiben. Lächelnd schlang sie ihm beide Arme um den Hals.
    „Was ist los?“, fragte sie, trat einen Schritt zurück und strich ihm noch einmal über den Hals. „Bist du einsam? Ignoriert dich der böse alte Shane?“
    Sie blickte über die Schulter und sah, dass die beiden Männer sie anstarrten. Elias hatte die Augen weit aufgerissen, und der Mund stand ihm offen. Shane sah überrascht, aber nicht ganz so komisch aus.
    „Was ist?“, fragte sie.
    „Bleib ruhig“, meinte Elias und klang merkwürdig verzweifelt.
    „Ich bin ruhig. Was ist los mit euch beiden?“ Sie schaute sich um und erwartete schon fast, doch eine oder gleich mehrere Schlangen zu entdecken.
    Shane und der Teenager flüsterten sich ein paar Worte zu, bevor Elias den Hengst umrundete. Khatar, der noch immer mit ihr schmuste, trat beiläufig mit dem Hinterbein aus. Elias sprang zurück.
    „Annabelle, bitte, komm weg da.“
    Shane klang streng. Daher tat sie, was er gesagt hatte.
    „Reite ich auf ihm?“, fragte sie.
    „Nein!“ Die Antwort der beiden Männer kam synchron.
    „Okay, okay.“ Erneut wandte sie ihre Aufmerksamkeit Khatar zu. „Bist du wertvoll? Ist das das Problem? So hübsch, wie du aussiehst, bist du wahrscheinlich richtig teuer. Obwohl, ich vermute mal, ‚gut aussehend’ ist wohl die bessere Beschreibung, oder?“
    Erneut flüsterten Elias und Shane miteinander.
    „Annabelle, wir werden Khatar jetzt ein Halfter umlegen“, verkündete Shane bestimmt.
    „Soll ich das machen?“, fragte sie. „Er scheint mich zu mögen.“
    „Nein. Ich will, dass du langsam rückwärts gehst, während ich zwischen dich und ihn trete.“
    Sie nahm den großen Kopf des Pferdes noch einmal in beide Hände und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nüstern. „Sei brav zu Shane, hörst du?“
    Der Hengst ließ den Blick zu Shane wandern und legte die Ohren an.
    Annabelle wusste zwar nicht viel über Pferde, aber das schien ihr kein gutes Zeichen zu sein.
    „Warum kann ich nicht bei ihm bleiben?“, erkundigte sie sich. „Dann ist er ganz ruhig.“
    „Sie ist nicht verrückt, Chef“, sagte Elias. „Schau ihn dir an.“
    Sie ist nicht verrückt. Wow – vielleicht sollte sie sich einen Aufkleber mit diesem Spruch für ihr Auto machen lassen. Damit konnte sie bestimmt ihre Chancen beim anderen Geschlecht verbessern. Die Männer würden ihr die Bude einrennen.
    Shane zögerte eine Sekunde, nickte dann aber. „Sei vorsichtig“, sagte er zu ihr. „Pass auf seine Hufe auf. Er schlägt gern aus.“
    „Woher weißt du das? Hat er dich schon mal getreten?“
    „Nein, aber …“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat dieses Pferd irgendetwas Gemeines getan, seit du es bekommen hast?“
    „Nein, aber …“
    Annabelle atmete hörbar aus. „Warum glaubst du dann, dass er ein Problem darstellt?“
    „Tue ich ja gar nicht. Er ist ein großer Hengst. Okay? Zufrieden?“
    Shane kam näher. Sofort schien Khatar sich zu verspannen. Annabelle rieb wieder seinen Hals.
    „Keine Sorge, mein Großer. Er wird dir nicht wehtun, und ich bin hier bei dir.“
    Khatar entspannte sich wieder, und Shane gelang es, ihm das Halfter anzulegen. Sofort griff Annabelle nach dem Strick.
    „Jetzt habe ich dich in meiner Gewalt“, scherzte sie.

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