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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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wehtun.“ Oder ihn verärgern. Soweit sie das beurteilen konnte, war es ganz eindeutig, wer hier alles unter Kontrolle hatte. Sie war es jedenfalls nicht.
    „Sollst du ja auch nicht“, meinte Shane. „Wie ich schon sagte. Sei sanft.“
    Annabelle holte tief Luft und presste die Schenkel in Masons Flanken.
    Nichts geschah.
    Also tat sie es erneut. Dieses Mal drehte Mason den Kopf und starrte sie an, als wollte er fragen, ob sie das gewesen sei oder nur ein umherwehendes Blatt.
    „Ja, ich war das“, informierte sie das Pferd. Unbehaglich rutschte sie im Sattel hin und her und versuchte, ihn auf diese Weise vorwärts zu bewegen. „Nun geh schon.“
    Er machte einen Satz nach vorn.
    Wahrscheinlich war es gar kein Satz, es kam ihr nur so vor. Die ganze Welt schien auf einmal ins Wanken zu geraten, als Mason sich in Bewegung setzte. Annabelle schrie auf, ließ die Zügel fallen und umklammerte wieder mit beiden Händen den Sattelknauf.
    Sie hörte etwas, das verdächtig nach Lachen klang, aber sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich festzuhalten, als dass sie es wagen würde, in Shanes Richtung zu schauen.
    „Das ist nicht gerade hilfreich“, rief sie.
    „Du machst das doch gut.“
    „Von wegen gut. Das würde ich eher als Flirt mit dem Tod bezeichnen.“
    „Entspann dich. Beweg die Hüften, und kämpf nicht gegen die Bewegungen des Pferdes an.“
    Auch diese Information half ihr nicht, sich besser zu fühlen. Noch einmal holte sie tief Luft und versuchte, sich zu entspannen. Während ihre Muskeln sich langsam lockerten, merkte sie, dass das Pferd sich nicht so wild bewegte, wie sie anfangs gedacht hatte. Sie blieb im Sattel, und es fühlte sich nicht so an, als bestündeunmittelbare Gefahr, dass sie hinunterfiel. Während sie also mit der rechten Hand weiterhin den Sattel festhielt, griff sie mit der linken erneut nach den Zügeln.
    „Gut“, meinte Shane, wobei seine Mundwinkel verdächtig zuckten. „Genau so.“
    „Machst du dich über mich lustig?“
    „Nur ein bisschen.“
    Eine halbe Stunde später hatte Annabelle die Sache mit dem Reiten im Schritttempo einigermaßen im Griff und war sogar eine Runde lang im Trab durchgeschüttelt worden. Sie hatte es geschafft, den Sattelknauf loszulassen und wie eine echte Reiterin die Zügel in der Hand zu halten.
    „Nicht schlecht“, sagte Shane, als sie Mason dazu brachte, stehen zu bleiben.
    „Danke“, erwiderte sie und beugte sich vor, um dem Pferd den Hals zu tätscheln.
    „Ich habe mit Mason geredet.“
    Sie verzog das Gesicht. „Sehr witzig. So, und wie komme ich jetzt runter?“
    Mithilfe eines hölzernen Tritts war sie in den Sattel gekommen, aber sie war sich nicht sicher, ob sie diesen Tritt auch zum Absteigen benutzen sollte. Wenn Mason nicht genau in der richtigen Position stand, konnte sie leicht die kleine Treppe verfehlen und brach sich womöglich die Knochen … oder so.
    „Schwing dein Bein über den Sattel, und lass dich zu Boden gleiten“, wies Shane sie an, während er näher kam, um Mason am Zaumzeug festzuhalten. „Ich sorge dafür, dass er still steht.“
    Annabelle schaute nach unten zum Boden und schüttelte entsetzt den Kopf. „Auf keinen Fall.“
    „Du kannst nicht für immer da oben bleiben“, stellte er fest. „Du schaffst das.“
    „Weißt du, wie klein ich bin? Für mich ist das viel höher als für die meisten anderen Leute.“
    „Das sind nur ein paar Zentimeter.“
    Auch wenige Zentimeter konnten von Bedeutung sein. Als Mann sollte er das wissen. Wobei sein Einwand, dass sie nicht ihr Leben lang im Sattel sitzen bleiben konnte, nicht ganz von der Hand zu weisen war. Also befolgte sie seine Instruktionen und positionierte die Hände richtig, bevor sie das rechte Bein über Masons breiten und ziemlich hohen Rücken schwang. Während sie sich am Sattel festhielt, glitt sie tiefer, bis sie schließlich endlich wieder Boden unter den Füßen hatte. Sie entspannte sich und ließ los. Nur um festzustellen, dass sie nicht mehr stehen konnte.
    Hektisch ruderte sie mit den Armen, während die Beine unter ihr nachgaben. Es war fast so, als hätte sie weich gekochte Spaghetti statt Muskeln in den Beinen.
    Doch bevor sie hinfallen konnte, wurde sie von starken Armen aufgefangen.
    Shane hatte sie an sich gepresst, und als sie in seine dunklen Augen sah, entdeckte sie ein amüsiertes Funkeln darin. Aus dieser Nähe sah er sogar noch besser aus. Ihr gefielen sein markantes Kinn und die Form seiner vollen Lippen. Auf einmal

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