Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
los? Als du mich vorhin mit Colin und Mik hast gehen lassen, war doch noch alles okay.“ Niko kam ein Gedanke. „Moment, haben Nick oder Tristan etwas gesagt? Haben sie dich so auf die Palme gebracht?“
    Tyler sah ihn störrisch an. „Ist nicht wichtig.“
    „Blödsinn!“, fuhr Niko entrüstet aus der Haut. „Und diesen Gesichtsausdruck kannst du dir sparen, der zieht nicht mehr. Weißt du, ich hatte eigentlich vor, nicht mit Colin und Mik zurück nach Hause zu fliegen, aber so wie du drauf bist, lasse ich mir doch ein Ticket mitbestellen.“
    „Wenn du dein Ticket nach Hause schon so gut wie in der Tasche hast, brauchen wir über uns auch nicht mehr zu reden, oder?“
    „Scheiße, Tyler!“ Niko schlug Tyler mit der geballten Faust gegen die Brust. „Jetzt sag' mir endlich, was los ist! Das tut man in einer Beziehung, hat dir das doch keiner gesagt?“
    Tyler schwieg, aber es arbeitete in ihm, das sah Niko, deshalb wartete er ab. Eine merkwürdige Situation, denn normalerweise war Tyler derjenige, der darauf wartete, dass er aufhörte zu grübeln, wütend auf ihn zu sein oder zu schmollen, nicht umgekehrt. Aber auch das gehörte zu einer Beziehung dazu, und dass er mit Tyler eine wollte, stand für Niko felsenfest.
    „Nick hat nichts gesagt, was ich nicht schon wusste“, sagte Tyler schließlich und trat einen Schritt zurück, um nachdenklich die Stirn zu runzeln. Niko wartete weiter ab, denn er spürte, dass die Erklärung dazu gleich folgte. „Er hat mir vorgeworfen, ich sei ein Feigling, weil ich von dir erwarte, dich im Hintergrund zu halten, bis ich bereit bin, mich offiziell zu outen.“ Niko klappte die Kinnlade runter und Tyler nickte seufzend. „So hat Tristan auch reagiert und Nick dann gesagt, er solle sich raushalten, was unsere Beziehung angeht. Das hat Nick natürlich nicht auf sich sitzen lassen und am Ende haben die Zwei sich im Auto angebrüllt.“
    „Wow“, murmelte Niko, weil ihm nichts Sinnvolleres dazu einfiel. Die Lage zwischen Nick und Tristan musste schlimmer sein, als er angenommen hatte.
    „Ich war froh, als ich sie Adrian aufs Auge drücken konnte“, gab Tyler verlegen zu. „Es stimmt, was Nick zu mir gesagt hat, das streite ich auch nicht ab, aber er hat uns beide nur als Vorwand benutzt, um mit Tristan Streit anzufangen. So ein Verhalten finde ich unmöglich und es ist mir verdammt schwergefallen, dazu nichts zu sagen.“
    „Sie haben ziemliche Probleme“, murmelte Niko und fragte sich gleichzeitig, ob Adrian ahnte, wo er da gerade drinsteckte.
    „Das weiß ich. Ist ja nicht zu übersehen.“ Tyler lehnte sich neben ihn an die Wand. „Ach übrigens, das mit dem Flugticket kannst du vergessen. Du bleibst bei mir.“
    „Und warum sollte ich das tun?“
    „Das weißt du ganz genau!“
    „Du könntest es mir sagen.“
    „Soll ich es mir etwa auf die Stirn tätowieren?“, grollte Tyler und Niko verkniff sich ein Grinsen. „Du weißt sehr gut, wovon ich rede.“
    „Ich könnte es dir ja zuerst sagen. Dann musst du die Worte nur noch wiederholen. Das ist nicht so schwer, als es zuerst zu sagen.“
    „So langsam glaube ich, du findest das lustig.“
    „Tue ich auch“, gab Niko zu und Tyler sah ihn empört an. „Also? Soll ich es dir sagen? Hier? Jetzt?“
    „Nein!“
    Niko grinste in sich hinein, als Tyler aus dem Raum stürmte. Er wartete kurz, dann folgte er seinem Bullen und fand ihn an seinem Schreibtisch. Niko versuchte die Blicke von allen Seiten zu ignorieren, denn unzählige Cops im Büro sahen abwartend zwischen Tyler und ihm hin und her, als er sich erneut über Tylers Schreibtisch beugte. Er nahm sich einen Kugelschreiber und ein Blatt Papier, schrieb drei Worte auf und legte das Blatt auf die Akte, die Tyler gerade vor sich hatte.
    Grace trat neben ihn, las, was Niko geschrieben hatte, und grinste breit, während sie ihm anerkennend auf die Schulter klopfte. „Na also geht doch.“
    Tyler murrte etwas in seinen Dreitagebart, was Niko nicht verstand, Grace aber lässig abwinken ließ, bevor sie über die Schulter sah. „Du schuldest mir fünfzig Mäuse, Mac.“
    „Er hat's ihm gesagt? Verdammt.“
    Tylers Kopf fuhr hoch. „Du hast mit Mac gewettet, ob ich...? Grace!“
    „Was?“, tat Grace unschuldig. „Es war Macs Idee und die anderen Jungs sind eingestiegen.“
    „Grace, verpetz' uns doch nicht“, rief ein Polizist zwei Tische weiter entsetzt und lachte, als Niko ihn verblüfft ansah, bevor er zu ihnen herüberkam und ihm die Hand reichte.

Weitere Kostenlose Bücher