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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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verrückt Haken schlagen, urplötzlich die Richtung wechseln. Ein erfolgreicher Mann wusste das. Legte sich einen Vorrat von Dingen an, die ihm vielleicht irgendwann nützlich sein konnten.
    Also ließ er den Schwarzen in Ruhe. Machte ihn zu einem seinerProjekte. Brachte ihm manchmal was zu essen, passte auf, dass er sich nicht von diesem gottverlassenen Fleckchen entfernte und schön außer Sichtweite der Häuser der Reichen blieb. Mittlerweile hielt der Mann Vernon für seinen Wohltäter.
    Vernon stand auf, und prompt protestierte sein Bein. »Okay, mein Freund, ich geh dann mal. Bis bald.« Er schnippte dem Rasta seine halb aufgerauchte Zigarette hin, und der fing sie auf, warf sie erst von einer Hand in die andere und wippte dann, als er schließlich daran zog, mit dem verwilderten Kopf.
    Vernon hinkte zurück zu seinem Pick-up. Als er die höchste Stelle der Felsen erreichte, kam das Haus in Sicht. Inzwischen waren fünf Leute am kleinen Strand: Der magere Weiße stand mit seiner Frau, die aussah, als hätte die Sonne sie ausgelöscht, ihrer kleinen Tochter und zwei anderen Männern zusammen. Einer davon war der australische Kiffer, der ein paar Straßen weiter in einer Art Cottage wohnte, ein Großmaul mit rotem Gesicht und dicker Wampe. Vernon hörte sein Lachen, das der Wind zu ihm trug. Der andere Typ, älter, groß, mit weißem Haar – irgendein Europäer –, besaß eine riesige, sich an den Hang schmiegende Villa.
    Kurz darauf sah Vernon die Frau in die Küche gehen, gefolgt von der Kleinen, und in dem Moment knickte ihm das Bein weg, und er setzte sich auf den Felsen. Er massierte sich den Oberschenkel und beobachtete dabei, wie der Weißhaarige irgendwas zu den beiden anderen sagte, sich mit Handschlag verabschiedete, lachte und im Haus verschwand, hinter der Ehefrau her.
    Caroline Exley stand am Küchenfenster und sah zu, wie Nick mit Vladislav Stankovic sprach, der sie seit zwei Monaten vögelte. Vlad warf den Kopf in den Nacken und lachte über etwas, das der widerliche australische Exkricketspieler Shane Porter sagte. Dann drehte er sich um, starrte Caroline an und zwinkerte.
    Ihr Ehemann und ihr Liebhaber hätten unterschiedlicher nicht sein können. Nick war klein und schmächtig, ein Peter-Pan-Typ, der beiweitem nicht aussah wie sechsunddreißig und die Art von Schlabberklamotten trug, wie sie Leute bevorzugen, die ihr Leben vor dem Computer verbringen.
    Vlad war mindestens fünfzig (zu eitel, um sein Alter zu verraten) und so braungebrannt wie altes Teakholz. Mit seiner Hakennase und dem vollen, aus der hohen Stirn glatt nach hinten gekämmten eisgrauen Haar sah er aus wie ein serbischer Kriegsverbrecher. Sie nannte ihn Vlad, den Pfähler.
    Auch beim Sex war er ganz anders als ihr Mann. Nick hatte sie mit Humor verführt. Als sie sich damals kennenlernten, vor zehn Jahren, war er richtig lustig gewesen. Sie hatten geflirtet, rumgealbert und sich gegenseitig ins Bett gescheucht. Es war schön gewesen, aber große Leidenschaft war Nicks Sache nicht.
    Sex mit Vlad dagegen war ein sinnlicher Rausch. Er vergrub sie förmlich unter seinem wuchtigen Körper, eine feuchte Masse, die nach Fleisch und Balkanzigarren stank, die mächtige Brust mit teppichartigem, grauen Pelz bedeckt, die krausen Schamhaare rauh an ihrer Klitoris. Er vögelte sie, bis die Stimmen verstummten und ihre Wut abklang und sich verflüchtigte wie Rauch. Der Gedanke an seinen dicken Schwanz in ihr machte Caroline feucht, und sie musste sich an der Arbeitsplatte festhalten, um die Fassung zu bewahren.
    Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und ließ den Blick durch die Küche wandern, überwältigt von dem krassen Überfluss ihres Lebens, der sich hier zeigte. Überall standen Teller mit kaum angerührtem Essen herum: Stücke vom Marmorkuchen, von gierigen kleinen Mündern angebissen und dann zugunsten belgischer Pralinen liegen gelassen; klebrige chinesische Süßigkeiten und fluffige, orangefarbene Fruchtgummitausendfüßler, die Finger und Zunge tartrazingelb färbten.
    Die Erwachsenen hatten Olivenbaguettes und Croissants ausgeweidet und die Überreste in einem matschigen Brei aus Chardonnay, Balsamicoessig, Brie, Roquefort und fetten Dips ertränkt. Sogar die Salatblätter sahen nackt und geschändet aus.
    Sunny, die ihr ins Haus gefolgt war, hockte auf einem Küchenstuhl und plapperte unaufhörlich und unverständlich vor sich hin, ohne dass Caroline sie richtig wahrnahm. Sie startete einen verzweifelten Versuch

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