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STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

Titel: STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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über feindlichem Territorium. Inmitten des Heulens seines Düsenjägers, des Kugelhagels und der Explosionen bemerkte er, dass die Kontrollstation ihn zu kontaktieren versuchte.
    Â»Kontrollstation an Mr Hunt. Bitte melden Sie sich, Mr Hunt.«
    Â»Hunt hier«, antwortete er. »Sie können nun Ihre Nachricht durchgeben.«
    Â»Wann können wir mit Ihrer Rückkehr rechnen?«
    Â»Sobald ich die feindliche Basis außer Gefecht gesetzt habe.«
    Â»Ausgezeichnet. Wird das vor oder nach dem Sport passieren?«
    Â»Sport?«, fragte Archie erstaunt. Worauf bezog sich die Kontrollstation? Während er nachdachte, lösten sich die Bomben und sein heulender Düsenjet in Luft auf. Von einem immer stärker werdenden mulmigen Gefühl geplagt öffnete Archie die Augen.
    Seine Klassenkameraden starrten ihn an. Manche hatten verwundert die Augen aufgerissen, andere grinsten hämisch. Miss Moore musterte Archie mit gekräuselten Lippen.
    Â»Da du ja nun gelandet bist«, sagte sie, »denke ich, dass du auch deine Flügel wieder verstauen kannst.«
    Erst als der Rest der Klasse in lautes Gelächter ausbrach, erkannte Archie, dass er seine Arme ausgestreckt hielt wie ein flugzeugspielender Fünfjähriger. Er wurde rot und steckte die Hände unter den Tisch, damit sie ihm keine weiteren Peinlichkeiten bescherten.
    Â»Oje!«, raunzte der Sprücheklopfer Nummer eins der Klasse, Harvey Newman. »Es sieht so aus, als ob unser aller Musterknabe dieses Mal wirklich verschissen hat.« Ein paar von Harveys Freunden unterdrückten dabei theatralisch ihr Lachen.
    Â»Dein Verhalten befremdet mich, Archie«, erklärte Miss Moore, wobei sie ihre Hände wie ein Anwalt beim Kreuzverhör hinter dem Rücken faltete. »Ich hoffe um deiner selbst willen, dass du nicht in meinem Unterricht vor dich hin geträumt hast?«
    Â»Nein, Miss«, antwortete Archie und tat dabei sein Bestes, um einen überraschten Eindruck zu machen.
    Â»Okay.« Miss Moore wirkte zunächst derart erfreut, dass Archie kurz dachte, er sei schon aus dem Schneider. Doch wider Erwarten ließ sie es damit nicht auf sich beruhen. »Dann könntest du vielleicht so nett sein, noch einmal die natürlichen Feinde der Eidechse zu nennen, die ich gerade aufgezählt habe?«
    Archie hatte einen Kloß im Hals. »Ja … das sind … natürlich …«
    Â»Ich warte.«
    Miss Moore trat ungeduldig von einem Bein aufs andere.
    Â»Wenn du mir nicht antwortest, schließe ich daraus, dass du meinem Vortrag keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt hast, worüber ich dann natürlich Mr Head informieren muss.«
    Archie seufzte. Der Schulleiter Mr Head, auch bekannt als Head das Oberhaupt, kannte keine Gnade, wenn es um Disziplin in seiner Lehranstalt ging. Jeder wusste, dass er einmal einen Jungen, der in einer Vollversammlung geschnarcht hatte, ein ganzes Halbjahr lang jeden Tag hatte nachsitzen lassen. Doch als Archie mit diesem Schicksal bereits seinen Frieden gemacht hatte, bemerkte er plötzlich, dass sein bester Freund Barney Jones, der ein paar Reihen weiter vorne saß, hinter Miss Moores Rücken einen Zettel hochhielt.
    Archie rückte seine Brille zurecht und versuchte unauffällig, die Stichpunkte zu entziffern, die Barney auf das Blatt gekritzelt hatte.
    Â»Ich gebe dir noch fünf Sekunden«, bellte Miss Moore.
    Â»Raubvögel!«, platzte es halb triumphierend, halb erleichtert aus Archie heraus.
    Â»Richtig«, sagte Miss Moore merkbar überrascht, wobei sie den Eindruck erweckte, Archie seinen Erfolg nicht zu gönnen. »Weiter?«
    Â»Die meisten größeren Tiere, wie zum Beispiel Wölfe … Füchse und …« Archie schielte auf das letzte Wort, das Barney in die untere rechte Ecke des Blattes gequetscht hatte.
    Â»Koj… öde?«
    Â»Wie bitte?«
    Archie erkannte seinen Fehler sofort. »Kojoten«, korrigierte er schnell. »Ich meinte natürlich Kojoten.«
    Â»Korrekt«, stellte Miss Moore fest, wobei sie Archie jedoch weiterhin misstrauisch beäugte.
    Archie lächelte unschuldig.
    Â»In Ordnung«, sagte sie schließlich. »Dann holt mal alle eure Bücher raus und schlagt die Seite zweihundertvierunddreißig auf.«
    Während sie sich umdrehte und zurück zum Pult schritt, knüllte Barney seinen Zettel zu einer Kugel zusammen und versenkte sie in seinem Rucksack.
    Â»Danke

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