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Stinker!

Stinker!

Titel: Stinker! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Übungsprogramm für das Sprechen lernen von Delfinen, und eine Medizin für Männer, damit die Haare wieder wachsen. Dann wurden wir angekündigt.
    Mr Gonzales betrat die Bühne und begann zu sprechen. »Heute stehe ich vor Ihnen, um über etwas zu sprechen, was wir in einem ganzen Jahr Arbeit herausgefunden haben. Ich freue mich besonders darüber, dass die Idee für diesen Versuch von einem neun Jahre alten Jungen stammt und seinem Verlangen danach, um es mit seinen Worten zu sagen, ›etwas in der Welt zu verändern, das ihm nicht gefiel‹. Ich bin mir sicher, dass Sie, nachdem wir unsere Untersuchungsergebnisse vorgestellt haben, sich meiner Meinung anschließen werden, dass er mehr als das getan hat. Interessanterweise ist die Idee dieses Jungen zufällig dieselbe Idee, mit der im Jahre 1781 kein Geringerer als Benjamin Franklin an die Forscher seiner Zeit herantrat. Auch wenn Franklin sie als einen Scherz eingebracht hat, bin ich mir sicher, dass er, könnte er heute unter unssein, unsere Begeisterung teilen würde. Um Franklins Gedanken zusammenzufassen: ›Der Mann, der den Geruch menschlicher Gase verbessern kann, ist bedeutender als alle Denker und alle großen Entdecker der Vergangenheit.‹
    Also, verehrte Kollegen und Freunde, ich stelle Ihnen heute vielleicht … zumindest gemäß Benjamin Franklin … den größten wissenschaftlichen Denker aller Zeiten vor: Keith Emerson.«
    Ich war mir nicht so ganz sicher, was ich tun sollte. Ich stand da und merkte plötzlich, dass ein Scheinwerfer auf mich gerichtet war. Alle im Saal klatschten und sahen mich an. Mr Gonzales winkte mir, ich sollte zu ihm auf die Bühne kommen. Langsam stieg ich zu ihm hinauf.
    Dann stand ich neben Mr Gonzales. Er trat vom Mikrofon zurück und bedeutete mir, mich davor zu stellen. Langsam ging ich hin, und da hörte ich meine kleine Schwester schreien: »He, Keith! Er is mein großer Bruda!«
    »Hallo Emma«, sagte ich.
    Dann rief ein Mann in der ersten Reihe: »Erzähl uns von deinen Versuchen.«
    Erst blickte ich zu Mr Gonzalez, dann schaute ich zu meiner Mutter, meinem Vater und Großmutter, und dann legte ich los. Ich erzählte demPublikum von meinem Vater, meiner Schwester und Anthony. Die Leute hörten sich alles an. Dann erzählte ich ihnen, wie ich zum Rektor musste und von dem Brief, den Benjamin Franklin geschrieben hatte und wie ich gehänselt worden war. Ich erzählte von meiner Großmutter und wie sie ihr Versprechen eingelöst hatte, »alles für mich zu tun«. Die Zuhörer brüllten vor Lachen, und sie bekam Standing Ovations, worauf sie sich tief verbeugte. Ich erzählte davon, wie mein Projekt, die Gase der Därme zu kurieren, zunächst ein totaler Fehlschlag war. Und dann erzählte ich noch von Mr Gonzales und dem Labor.

    Die Leute fingen an zu klatschen, und ich fühlte mich echt klasse. Meine Familie lächelte, und alle waren wirklich interessiert.
    Und dann passierte etwas Seltsames. Meine Idee schien gar nicht mehr so bescheuert zu sein.
    Mr Gonzales trat wieder ans Mikrofon und drückte mir eine Schachtel Süße Fürze in die Hand. Ich legte los und erklärte allen im Saal, dass wir tatsächlich ein Mittel gegen stinkende Gase entdeckt hatten. Mr Gonzales ließ inzwischen ein paar seiner Mitarbeiter Päckchen an jeden im Publikum verteilen. Während sie ausgegeben wurden, erklärte ich, wie die Dinger funktionierten.
    »Grundsätzlich ist es so: Sie schlucken die Tablette, und die Tabletten reagieren mit den Gasen in Ihrem Darm, sodass Ihre Gase dann wie die Tabletten riechen.«
    Einige hoben die Hand. Ich rief den Erstbesten auf.
    »Hast du das ausprobiert? Weißt du, dass es funktioniert?
    Ich blickte zu meinem Vater und lächelte. »Ja, wir haben es viele Male ausprobiert, und ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, dass es funktioniert.«
    Meine Schwester schrie von ihrem Sitz aus: »Ich hab geholfen!«
    »Ja«, sagte ich. »Meine Schwester und mein Vater waren eine große Hilfe. Mein Mutter hat nicht geholfen, weil sie niemals Gase ausscheidet.« Alle lachten.
    »Welche Gerüche habt ihr entwickelt?«, fragte eine Frau mit Mikrofon.
    »Es gibt Sommerrose, Zuckerwatte, Traube und saure Gurken.«
    »Hast du saure Gurken gesagt?«
    »Fragen Sie meine Schwester«, antwortete ich.
    »Ich mag saure Gurken«, sagte meine Schwester. »Keith hat mit versprochen, dass er den Geruch extra für mich macht«, sagte sie.
    »Das ist alles sehr interessant, aber glaubt ihr, dass die Menschen überhaupt den

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