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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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das hat er Euch gesagt, und dennoch seid Ihr hier?«
    Sie nickte, wobei sie sich erneut wie ein ungezogenes Kind fühlte – und ein illoyales noch dazu.
    Argyll trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, und das irritierende Geräusch steigerte nur noch ihre Unruhe. »Die Männer Eures Bruders stehen im Turm unter Bewachung und warten auf ihre Strafe.« Mit kalter Berechnung sah er ihr in die Augen. »Aber ich fürchte, Ihr kommt zu spät. Euer Bruder weilt nicht mehr unter uns.«

25
    E uer Bruder weilt nicht mehr unter uns. Caitrina fühlte sich, als wäre sie mit voller Wucht gegen eine Wand aus Stein geprallt, und ihr blieb die Luft weg. Sie war zu spät gekommen. Niall war bereits tot.
    Einen Augenblick lang war sie wie blind vor Trostlosigkeit und Qual über den unerträglichen Verlust. Es schien, als wären ihre schlimmsten Ängste Wirklichkeit geworden … Doch nur für einen Augenblick.
    Etwas weit Tieferes siegte und drängte die Welle der Verzweiflung beiseite. Jamie hätte nicht zugelassen, dass das geschieht. Das wusste sie mit einer Überzeugung, die jede Faser ihres Seins durchdrang.
    Sie glaubte an ihn. Uneingeschränkt. Sie wusste, dass die Highlands durch ihn ein besserer Ort waren. Ungeachtet seiner Loyalität zu Argyll würde Jamie tun, was richtig war.
    Und Argylls Trick war es gewesen, der ihr das bewiesen hatte. War das etwa seine Absicht gewesen? Mit schmalen Augen musterte sie den mächtigsten – und meistgehassten – Mann in den Highlands. Jamie zu vertrauen bedeutete, dass sie gezwungen war, sich einzugestehen, dass Argyll nicht das Ungeheuer war, für das sie ihn gehalten hatte. Einem solchen Mann würde Jamie keine Loyalität entgegenbringen. Argyll musste also versöhnliche Eigenschaften besitzen – was nicht hieß, dass davon im Augenblick irgendetwas zu bemerken gewesen wäre.
    Argyll wollte sie auf die Probe stellen. Glaubte er, dass sie seines geschätzten Cousins nicht würdig war? Vor wenigen Minuten hätte er damit vielleicht noch recht gehabt, aber sie würde ihn eines Besseren belehren. »Was für ein Pech, dass
ich ihn verpasst habe«, sagte sie leichthin, als mache ihr Bruder gerade irgendwo einen Höflichkeitsbesuch. »Erwartet Ihr ihn bald zurück?«
    Argyll zog eine buschige Augenbraue hoch, und sie glaubte, eine Spur Anerkennung in seinem Blick zu entdecken. »Jamie sollte ihn hierherbringen, damit ich mein Urteil über ihn fälle; wollt Ihr es denn nicht hören?«
    Caitrina schenkte ihm ein betörendes, aber zugleich auch eisiges Lächeln. »Ich bin sicher, Jamie wird mir alles darüber erzählen.«
    »Dir alles worüber erzählen?«
    Caitrinas Herz setzte einen Schlag lang aus, als sie die tiefe Stimme ihres Ehemanns hinter sich hörte. Sie fuhr herum und machte einen Schritt auf ihn zu, wollte sich ihm in die starken Arme werfen und ihn um Verzeihung bitten, dass sie an ihm gezweifelt hatte, doch er hielt sie mitten in der Bewegung auf.
    »Was zum Teufel machst du hier, Caitrina?«
    Ihr Herz blieb stehen, dann zerbarst es zu ihren Füßen. Die Hoffnung, dass er glücklich wäre, sie zu sehen, wurde durch die barsche Begrüßung und den eiskalten Ausdruck auf seinem Gesicht völlig zunichtegemacht. Er schien regelrecht durch sie hindurchzusehen, so als wäre sie gar nicht da. Als wolle er nie mehr etwas mit ihr zu tun haben.
     
    Jamie konnte es nicht glauben, als Will ihn in den Stallungen fand, wo er sich gerade zum Aufbruch fertig machte, und ihm sagte, dass Caitrina da war.
    Einen Augenblick lang hoffte er, dass sie ihm nachgeritten war, um sich bei ihm zu entschuldigen – bis Will ihm sagte, dass sie stattdessen seinen Cousin sehen wollte. Argyll, nicht ihn.
    Da Jamie wusste, wie sehr sie seinen Cousin verachtete – sie machte ihn zum Teil für das, was auf Ascog geschehen
war, verantwortlich –, erkannte er, welchen Mut es sie kosten musste, ihm gegenüberzutreten. Er musste ihre Entschlossenheit, ihren Bruder zu retten, bewundern, auch wenn ihr Mangel an Vertrauen dadurch nur noch eklatanter zu Tage trat.
    Sie so bald wiederzusehen war wie Salz in einer offenen Wunde. Sie war so schön, dass es beinahe schmerzte, sie nur anzusehen. Doch etwas an ihr war anders … Dann traf ihn die Erkenntnis. Das Kleid, die Juwelen, das Haar. Zum ersten Mal seit dem Angriff auf Ascog hatte sie wieder ihre vornehme Kleidung angelegt. Sie sah wieder wie eine Prinzessin aus. Nicht wie eine aus einem Märchen, sondern eine wirkliche Prinzessin. Eine starke,

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