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Stolz und Verfuehrung

Titel: Stolz und Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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neues Heim zu erobern. Das Haus war groß und konnte mit Leichtigkeit viele Kinder beherbergen. Auch Issy war ins Gutshaus gezogen. Aber später an diesem Tag würde das Pfarrhaus ihr neues Heim werden. Es war ein weiterer unverhoffter Segen, dass sie mit Joshua Filing die Ehe einging.
    Der eigentliche Schatz, das Gold und die Juwelen, waren unter Lucifers aufmerksamer Leitung in Bargeld verwandelt worden. Dann hatte Em die Kunst der Kapitalanlage, oder wenigstens ihre Grundlagen, lernen müssen. Lucifer und seine Familie, die Cynsters, waren ihr dabei eine großartige Hilfe gewesen.
    Es gab Augenblicke, wie diese Minuten zum Beispiel, in denen sie allein war in dem großen Zimmer, das sie mit Jonas teilte - nicht sein früheres Schlafzimmer, sondern ein hellerer Raum, der für das Paar eingerichtet worden war -, und sich über all die Veränderungen in ihrem Leben wunderte.
    Em betrachtete ihr Spiegelbild, schaute sich selbst in die Au-gen und konnte sich kaum noch an das Leben erinnern, das sie vor ihrer Ankunft in Colyton geführt hatte, mit all seinen Belastungen und Bedrängnissen, Sorgen und Nöten. Manchmal lasteten immer noch Sorgen und Nöte auf ihr - die sie nun aber mit Jonas teilen konnte. Und die Sorgen hielten sich die Waage mit den guten Dingen, den aufregenden und erhebenden. Ihr Leben war in keiner Hinsicht mehr vergleichbar mit jenem aus der Zeit vor Colyton.
    Die einzige unaufgeklärte Geschichte aus der Vergangenheit war Jervis, Hadley, wie er sich selbst genannt hatte. Obwohl ein Wachtposten aufgestellt und das Gewölbe wochenlang jeden Morgen überprüft worden war, war er niemals gefunden oder gesichtet worden. Irgendwann war man zu dem Schluss gelangt, dass er in den Höhlen umgekommen war oder einen anderen Weg hinaus gefunden und sich in eine unbekannte Gegend geflüchtet hatte.
    Nachdem sich die Aufregung um den Schatz gelegt hatte, war Harold nach Leicestershire zurückgekehrt, vermutlich in der Absicht, neue Hausangestellte anzuheuern. Em hatte ihn nicht zu ihrer Hochzeit eingeladen, genauso wenig wie Issy es getan hatte. Henry hatte Em stolz zum Alter geführt, wie er es heute auch mit Issy tun würde, ganz zur Zufriedenheit der beiden Schwestern.
    Und dann gab es noch Jonas. Jonas, der ihr nicht eine Minute von der Seite gewichen war. Er war jetzt in jeder Hinsicht ihr Ehemann. Was man an seinem bisweilen anmaßendem Benehmen und seiner besitzergreifenden Art jederzeit erkennen konnte. Em konnte es kaum in Worte fassen, was sie fühlte, wenn sie an ihn dachte. Er gehörte ihr, mit Haut und Haar, war ihr Ein und Alles.
    Ihr größter Schatz.
    Wie sie hoffte, zusammen mit...
    Em drehte sich seitlich zum Spiegel und glättete die weiche Seide über der kleinen Wölbung unter ihrer Taille. Die nächste Generation, nicht der Colytons, sondern der Tallents ... in ihr verschmolzen zwei der ältesten Familien des Dorfes.
    Auch das war eine Sache, die genau so kam, wie es sein sollte.
    Es klopfte. Gleich würde Jonas eintreten. Kaum stand er im Zimmer, richtete er seine Aufmerksamkeit sofort auf sie, ließ den Blick besitzergreifend über sie schweifen, von ihren braunen Locken bis zu den pfirsichfarbenen Schuhen an ihren Füßen.
    Sein bedächtiges Lächeln wärmte ihr das Herz. Die dunklen Augen glühten liebevoll, als er sie anschaute. »Bist du bereit?«, fragte er mit hochgezogenen Brauen.
    Em warf noch einen Blick in den Spiegel. »Ja.« Sie drehte sich zu ihm. »Issy?«
    »Sie ist der Inbegriff der gezügelten Ungeduld. Sitzt im Salon und zerrupft ihren Brautstrauß. Henry ist bei ihr und leistet ihr Gesellschaft. Es ist immer noch zu früh für den Weg zur Kirche. Die Gäste, die erst später eintreffen, würden uns niemals verzeihen.«
    »Nein, das würden sie in der Tat nicht. Einige reisen von weither an.« Diese Gemeinschaft war wichtig für Issy und auch für sie. Um ihre Zukunft zu sichern, brauchten sie nichts anderes als eine Familie; sie wollten Wurzeln schlagen in dem Dorf, in das sie gehörten, und dem alten Stammbaum ihrer Familie zu neuen Trieben verhelfen.
    Em nahm ihren eigenen kleinen Blumenstrauß vom Frisiertisch, glättete die langen Bänder, drehte sich dann um und nutzte die Gelegenheit, Jonas einen ausgedehnten Blick zuzuwerfen - den Anblick ihres Mannes in sich aufzunehmen, ihres Seelenverwandten -, dann schloss sie sich ihm lächelnd an.
    Sanft zog Jonas die Mundwinkel nach oben. »Was?«
    Sie lächelte ihn an, gab sich keine Mühe, ihre Liebe zu verbergen. »Mir

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