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Storm

Storm

Titel: Storm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: [gay erotik] Inka Loreen Minden
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Kanalisation nach Rebellen ab. Storm hat mir erzählt, wie sehr sie die Märsche durch den Untergrund hassen. Sie haben bereits alles mehrfach durchkämmt und nichts gefunden.
    Das ist mein Glück, die Krieger sind unvorsichtig geworden. Normalerweise bewegen sie sich geräuschlos in der Dunkelheit, um ihr Eintreffen nicht zu verraten. Jetzt höre ich sie sprechen.
    Hastig schaue ich mich nach einem Versteck um und entdecke in Kniehöhe ein Rohr, in das ich gerade so hineinpasse. Kaum bin ich drin, wobei mir die Arzttasche als zusätzlicher Schutz dient, läuft die Gruppe an mir vorbei.
    »Ich hab diesen Scheißjob langsam satt«, sagt jemand. »Ich will endlich wieder kämpfen.«
    »Nichts ist, wie es mal war«, höre ich einen anderen. »Keine Shows, kein Sex, keine Partys.«
    »Ich hab die Schnauze voll …«
    Die Gruppe zieht an mir vorüber, ohne mich zu bemerken. Sobald ich mich sicher fühle, krieche ich aus dem Rohr, froh, dass mich keins dieser Viecher angeknabbert hat. Hastig marschiere ich weiter, immer auf der Suche nach den eingeritzten Pfeilen.

Gefühlte drei Stunden später erreiche ich endlich die Mauer, hinter der sich der geheime Tunnel befinden soll. Rebellen haben ihn gegraben. Er diente ihnen als Fluchtweg. Es dauert ewig, bis ich dahinterkomme, wo sich die Geheimtür befindet und wie sie sich öffnen lässt, aber als ich endlich eine Öse entdecke und die schwere Mauer aufziehen kann, durchströmt mich Erleichterung.
    Mir offenbart sich ein mit Metallstreben und anderem Bauschutt abgestützter Tunnel, der in die Erde gegraben wurde. Nachdem ich die Tür hinter mir zugezogen habe, laufe ich geduckt durch den niedrigen Gang, der eine leichte Biegung macht. Das Licht des Displays wird dunkler, offenbar geht der Akku zur Neige. Daher laufe ich schneller, denn das Ende muss bald in Sicht sein.
    Mein Mund ist trocken, da ich heute noch nichts getrunken habe, und mein Magen knurrt.
    Egal – Resur liegt vor mir. Ich bin aufgeregt auf die Stadt der Outsider. Werden sie mich freundlich aufnehmen? Jax hat gesagt, ich würde hier immer ein Zuhause finden, da ich den Outsidern eine so große Hilfe war. Allein den Ionenaustauscher für die Kläranlage zu besorgen, habe mich zu einem heimlichen Helden gemacht.
    Wasser … Was würde ich jetzt für einen Schluck geben! Leider habe ich in meiner Arzttasche nur Alkohol und ein paar andere Medikamente in flüssiger Form. Diese werde ich nicht für ein bisschen Durst verschwenden, da die Menschen in Resur kaum Medizin haben. Abgesehen davon wären sie nicht gerade bekömmlich. Hätte ich nur mehr dabei! Leider sind die Medikamente im Krankenhaus streng abgezählt und weggesperrt, ich hätte mich nicht wahllos bedienen und einen Vorrat anlegen können. Es war ohnehin schwer genug, ab und zu eine gebrauchte Packung herauszuschmuggeln.
    Gerade, als der Monitor des Tablets flackert und erlischt, sehe ich vor mir ein grelles Licht. Der Ausgang!
    Ich falle gegen Gestrüpp, dann schlagen mir Wärme und trockene Luft entgegen. Sonnenstrahlen brennen sich in mein Gesicht und ich kneife die Lider zusammen. An die UV-Strahlung und die Helligkeit bin ich nicht gewöhnt, dabei ist es erst früher Morgen. Gegen Mittag verwandelt sich die Wüste in einen Glutofen.
    Es dauert eine Weile, bis ich die Augen aufbekomme. Sie tränen – vor Erleichterung und weil das Licht in ihnen schmerzt. Trotzdem muss ich diese glühende Scheibe anstarren, die über dem Horizont aufsteigt. Die Sonne – zum ersten Mal sehe ich sie mit eigenen Augen.
    Draußen! In Sicherheit!
    Ich habe es tatsächlich durch die Kanalisation geschafft, ich bin dem Regime entkommen!
    Leider habe ich keine Zeit, den Anblick der Sonne zu genießen. Ich muss weiter!
    Wie spät mag es sein? Jax und seine Gruppe sind bestimmt längst unterwegs, ich müsste jede Minute auf sie treffen.
    Ich drehe mich im Kreis, um mir einen kurzen Überblick zu beschaffen. Der Tunnelausgang befindet sich in einem Hügel aus Schrott, Steinen und Erde. Büsche wachsen darauf, ein paar Meter weiter erhebt sich eine hohe Mauer – der äußere Ring. Dahinter wölbt sich die milchige Kuppel über White City.
    Ich muss nach Osten, hat Jax gesagt, also lasse ich die Stadt hinter mir und marschiere auf zahlreiche Ruinen ehemaliger Hochhäuser zu: Casinos, Hotels, Konzerthallen, vertrocknete Brunnen, Brücken, eine Achterbahn. Glas, Stahl, Beton, aufgeplatzte Straßen … wahrlich kein schöner Anblick. Wie eine Geisterstadt mutet Las Vegas

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