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Storm

Storm

Titel: Storm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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»Jetzt sollten wir das Zeug abwaschen, bevor es festtrocknet.« Er schüttelt sich gespielt und zerrt mich hinter sich her ins Badezimmer.
    Ich habe seine muskulösen Pobacken vor Augen. Am liebsten möchte ich dort hineinbeißen.
    Kopfschüttelnd folge ich ihm unter die Dampfdusche. Ich hatte gerade Petting mit einem Mann. Einem Warrior! Ich muss wirklich lebensmüde sein.
    Hastig wasche ich mich, wobei Storm mir grinsend hilft.
    Herrje, er ist so ein sexy Kerl! Meine Knie werden allein beim Anblick seiner Muskeln wieder weich. Doch ich muss gehen. Ich bin bereits zu lange bei ihm.
    Nachdem wir alle Spuren unseres Liebesspiels beseitigt haben, verlasse ich die Kabine und rubble mich mit einem weichen Handtuch schnell trocken. Obwohl Storm direkt vor mir steht, wende ich den Blick von ihm ab, um mir den Abschied nicht zu erschweren.
    Ich habe oft darüber nachgedacht, White City zu verlassen und in die Outlands zu fliehen. Bloß konnte ich den letzten Schritt nie gehen, und ich weiß auch warum: wegen Storm. Weil ich mein Herz an ihn verloren habe.
    Nur jetzt spiele ich mehr auf Risiko denn je. Storm drängt sich unaufhaltsam in mein Leben. Außerdem plagt mich mein Gewissen. Was ich bisher getan habe, war mir egal, weil ich das Regime hasse. Aber Storm hasse ich nicht. Ich belüge ihn, ich gebe seine Informationen an den Feind weiter, und das tut mir weh. Hoffentlich findet er niemals die Wahrheit heraus.

Kapitel 2 – Vertrauensbruch

    Als ich von der Toilette in mein Schlafzimmer zurückkomme, setze ich mich behutsam an die Bettkante, um Storm beim Schlafen zuzusehen. Er liegt auf dem Bauch, eine Hand hat er unter seine Brust geschoben, der andere Arm ruht auf seinem Rücken. Ich frage mich, wie er so verdreht schlafen kann.
    Überall auf dem weißen Teppichboden sind seine Klamotten verstreut. Die einzigen Farbtupfer neben uns. Ich liebe Weiß, meine Wohnung ist in einem minimalistischen Stil gehalten. Eigentlich trostlos. In diesem Raum stehen nur das Bett und zwei Nachttischchen. Selbst der begehbare Schrank verbirgt sich hinter einer weißen Schiebetür.
    Vor dem Fußende erstreckt sich ein riesiges Panoramafenster, das White City bei Nacht zeigt. So scheint es. In Wahrheit ist es ein Bildschirm, der die ganze Wand einnimmt. Auf ihm kann ich auch Filme sehen oder meine Programme schreiben.
    Ich stelle mich vor den Screener und mache eine kreisende Handbewegung. Sofort taucht auf ihm ein Menü auf, über das ich den Hintergrund ändern kann. Mir ist jetzt mehr nach Natur.
    Eine winzige Kamera erfasst meine Handbewegungen und überträgt sie auf den Schirm. Schon erscheint ein gigantischer Sternenhimmel, als würde ich mich nicht mehr auf der Erde, sondern in einem Raumschiff befinden.
    Früher sind die Menschen zum Mond geflogen. Sogar eine Reise zum Mars war geplant – dann kam der Krieg dazwischen.
    Wenn die Bomben nie gefallen wären, wo stünde ich heute? Wäre ich ebenfalls Arzt geworden? Ich durfte mir den Beruf nicht aussuchen, das Regime hat ihn anhand meiner Genkonstellation erwählt.
    Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt in White City mehr Ärzte als Patienten. Im Moment habe ich nicht viel zu tun, da kaum verletzte Warrior eingeliefert werden. Ich sollte glücklich sein, dass die Outsider nicht mehr versuchen in die Stadt zu kommen, seitdem sie selbst für sauberes Trinkwasser sorgen können. Noch vor wenigen Wochen lieferten sich die Menschen aus den Outlands mit unseren Kriegern heftige Gefechte an der Stadtgrenze, dort, wo die Kuppel, unter der wir leben, mit dem Erdboden verankert ist. Sie hält die Strahlung, die kaum noch existent ist, und die Outsider draußen.
    Ich bin ein wenig stolz auf mich, denn diese Ruhe ist mein Verdienst. Ich habe das spezielle Teil für die Trinkwasseranlage in Resur besorgt – ein Freund war mir noch etwas schuldig und hat keine Fragen gestellt –, genau wie andere Dinge, zum Beispiel Medikamente, die ich Crome an geheimen Treffpunkten übergeben habe. Da er am unterirdischen See Wache gehalten hat, konnte er von dort aus kleine Waren über ein Wasserrohr nach draußen schmuggeln oder hat sie in der Kanalisation Jax überreicht. Seit Crome ebenfalls in Resur ist, habe ich kaum noch etwas für die Rebellen erledigt. Ich bin froh, dass die Zeit der gefährlichen Besorgungen vorüber ist, dennoch stehe ich mit den Outsidern über Funk in Kontakt, was nicht weniger heikel ist. Falls die Funksprüche abgefangen und lokalisiert werden, bin ich ein toter Mann.
    Seit

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