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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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größter Bestseller aller Zeiten werden. Dazu muss ich mit der jungen Dame allerdings ein Interview machen.«
    Als LillyAnn Pompadore das Wort jung hörte, strahlte sie und trat etwas näher an Mr Bump heran. Sie sah Merganzer an, als hinge ihr Leben ganz und gar von ihm ab.
    Merganzer sah Leo erneut an, der ganz leicht nickte.
    Â»Natürlich können Sie bleiben«, sagte Merganzer D. Whippet. »Aber Sie müssen ein bisschen mitarbeiten. Niemand kann hier umsonst wohnen.«
    LillyAnn strahlte, für Mrs Sparks jedoch war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie hatte die Vorgänge mit wachsendem Unbehagen beobachtet.
    Â»Sie müssen sie rausschmeißen, Mr Whippet. Man kann ihr ja nicht trauen!«, kreischte sie. »Keinem von diesen Leuten kann man trauen! Dies Hotel ist zu einer Lasterhöhle von Lügnern, Schurken und rücksichtslosen, unverschämten Kindern geworden. Das kommt gar nicht in Frage!«
    Merganzer war ein sanfter Mensch, aber ab und zu, wenn die Pflicht es verlangte, konnte er zum Löwen werden. Er ging auf Mrs Sparks zu und sah sie über seine lange, elegante Nase hinweg an, während sie vor ihm zurückwich. Er stand so dicht vor ihr, dass der Bienenkorb zur Wand hinter ihr geneigt war.
    Und dann sprach er:
    Â»Ich möchte die Gäste ja nicht beunruhigen, aber Sie, Mrs Sparks, sind gefeuert.«
    Â»Sie können mich nicht feuern! Ich bin die Hotelmanagerin!«, schrie sie. Merganzer ließ die Hand in ihre Jackentasche gleiten und zog langsam das lange Brillantcollier heraus.
    Â»Meine Kette!«, sagte Nancy Yancey und entriss es Merganzer, noch bevor er es ganz ans Licht gezogen hatte.
    Wieder zogen alle erschrocken die Luft ein, sogar Mr Phipps, der eigentlich durch nichts aus der Fassung zu bringen war.
    Â»Mr Fillmore, würden Sie Mrs Sparks bitte aus dem Hotel geleiten?«, fragte Merganzer. Clarence Fillmore war mit Kilometerabstand der größte Mann im Raum, und ehe Mrs Sparks sich versah, stand er neben ihr.
    Â»Sie können mich nicht feuern! Das können Sie nicht!«, schrie Mrs Sparks.
    Â»Da haben Sie genau genommen Recht«, sagte Merganzer. »Ich kann Sie nicht feuern.«
    Einen Augenblick sah Mrs Sparks triumphierend aus und hielt den Kopf hoch erhoben. Vielleicht konnte sie sich ja doch gegenüber diesem Schwächling durchsetzen.
    Â»Leo, hast du die Schlüsselkarte und die Urkunde?«, fragte Merganzer.
    Leo trat in die Mitte des Raumes und zog die seltenste der Whippet-Schlüsselkarten hervor – und Mrs Sparks fiel fast hintenüber. Mr Fillmore wusste auch über die Karte Bescheid. Alle wussten es, und keiner konnte glauben, dass Leo sie in den Händen hielt.
    Â»Aber wie …?«, stammelte Mrs Sparks.
    Â»Sie alle hier sind Zeugen, jeder Einzelne von Ihnen«, sagte Merganzer D. Whippet. »Hiermit verkaufe ich das Whippet Hotel und alles, was darin ist, an Leo Fillmore zum Preis von …« Er sah sich im ganzen Raum um, bis er das Ding sah, das Leo in der Hand hielt. »Ich verkaufe das Whippet Hotel und alles, was darin ist, an Leo Fillmore zum Preis einer Dose Teppichschaum!«
    Es war ja nur Theater, doch Leo reichte Merganzer die Sprühdose, der sie dann zur Aufbewahrung an George Powell weiterreichte. Leo hielt die Urkunde hoch, damit alle sie sehen konnten, dann sah er zu Mrs Sparks auf.
    Â»Sie sind gefeuert«, sagte er.
    Mrs Sparks fing an, Sachen vom Empfangstresen zu raffen, alles, was ihr in die Finger kam – das Gästebuch, die Stifte, Papierblöcke. Mr Fillmore nahm ihr alles wieder weg und führte sie zur Tür. Leo grinste von einem Ohr zum anderen. Konnte es noch besser werden? Wohl nicht, dachte er, als Mrs Sparks auf dem Weg nach draußen loskreischte.
    Â»Das ist nicht das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben, Leo Fillmore!«
    Merganzer D. Whippet sah George an. »Wie konnte ich diese Frau überhaupt jemals einstellen?«
    Â»Sie sehen eben immer das Beste in den Menschen«, sagte George. »Aber ich muss zugeben, man muss schon sehr genau hinsehen, um an dieser Person etwas Gutes zu finden. Sie kann ziemlich hinterhältig sein.«
    Merganzer beugte sich dicht zu Leo herunter und gab ihm einen guten Rat.
    Â»Erkenne deinen Feind.«
    Leo nickte, denn er verstand. Mrs Sparks würde fast alles unternehmen, um wieder die Kontrolle über das Whippet zu bekommen. Vielleicht war es ja

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