Stressfrei arbeiten
aufgeschmissen.“
„Das wäre eine riesige Enttäuschung, wenn Sie das nicht machen würden.“
„Wir wüssten gar nicht, wie wir das schaffen, wenn Sie uns im Stich lassen würden!“
„Ich kann das nicht allein. Wenn Sie mir nicht helfen, bekomme ich große Probleme.“
Mit trauriger Mimik, gesenktem Kopf und verzweifelter Stimme wird an Ihr Mitleid appelliert. Dabei werden möglicherweise Sie gerade mitleidslos geschröpft! Falls Sie zu den sensiblen Menschen gehören, die sehr empfänglich sind für Lob und Anerkennung von anderen, dann sind Sie hier besonders gefährdet. Denn meist bleibt man nicht gelassen, wenn zwischen den Zeilen der Vorwurf lauert: „Sie sind daran schuld, wenn ich etwas nicht schaffe / Probleme bekomme / enttäuscht bin, usw.“
Zuerst kommen Sie
Dagegen können Sie sich nur durch klare Abgrenzung zur Wehr setzen:
Machen Sie sich zunächst bewusst, was Sie wirklich tun müssen und was Sie gerne tun wollen.
Für was sind Sie verantwortlich?
Dann überlegen Sie in Ruhe, was der andere selbst tun kann.
Wie Sie im Notfall die Lage retten
Ärger, Konflikte und Provokationen führen zu wachsendem Stress. Stress zieht aggressives Verhalten nach sich. Manchmal ist eine Situation so angespannt, dass Sie nicht mehr gelassen bleiben können. Sobald Sie merken, dass es in Ihnen zu brodeln beginnt, bleiben Sie nicht mehr souverän. Wenn Sie das spüren, gehen Sie aus der Schusslinie.
Wichtig
Manchmal hilft nur eines: Deeskalieren Sie die Situation, indem Sie den aggressiven Verlauf unterbrechen. Sorgen Sie dafür, dass sich die Aggressionsspirale auflösen kann.
Die Exit-Strategie als Notbremse
Psychologen sprechen von der Exit-Strategie. Das heißt: Ausgang benutzen und die Arena verlassen. Durch ein klares „Ende“ oder „Stopp“ gewinnen Sie Zeit und dadurch Ihre Gelassenheit zurück. So bleiben Sie, trotz Wut im Bauch, in einer überlegenen und starken Position. Beenden Sie rasch und ohne weitere Diskussion das Gespräch.
Beispiel
Formulieren Sie eindeutig das Gesprächsende: „Ich habe den Eindruck, wir kommen so nicht weiter. Deshalb möchte ich das Gespräch jetzt beenden.“ Oder: „Wir sind gerade beide nicht in der Lage, das zu lösen. Ich beende jetzt das Gespräch und komme wieder auf Sie zu.“
Auf Beleidigungen reagieren Sie ebenfalls mit der Exit-Strategie. Sagen Sie zum Beispiel: „Darauf antworte ich Ihnen jetzt nicht.“ Oder: „Sie können wieder mit mir sprechen,sobald Sie einen angemessenen Ton gefunden haben.“ Es ist eine Leistung, in einer emotional hoch angespannten Situation nichts zu erwidern. Wenn Sie das geschafft haben, sind Sie gelassen geblieben. Sie waren derjenige, der die Lage entschärft hat. Das spüren Ihre Gesprächspartner genau. Durch Ihr Verhalten demonstrieren Sie Selbstdisziplin und Stärke. Denken Sie daran: Sobald Sie ebenfalls aggressiv werden, haben Sie Ihrem Angreifer zu einem Sieg verholfen. Sie haben ihm die Gewissheit gegeben, dass er Sie aus der Fassung bringen kann. Und das wollen Sie ja nicht, oder?
So kommen Sie wieder zur Ruhe
Nach einem ausgeuferten Gespräch ist das Wichtigste, von hundertachtzig wieder herunterzukommen. Für eine sachliche Klärung ist dies keinesfalls der richtige Augenblick. Treffen Sie keine Entscheidungen, solange Sie wütend sind und keinen klaren Gedanken fassen können. Vermeiden Sie möglichst ein kurzfristiges Zusammentreffen mit dem Gesprächspartner. Gehen Sie sich mindestens eine Stunde lang, besser länger, aus dem Weg. Sie müssen sich zuerst emotional stabilisieren. Eventuell sollten Sie eine Nacht über das Geschehene schlafen. Dann erst überlegen Sie sich die weitere Vorgehensweise und Strategie.
Sammeln Sie sich
Zur Gelassenheit finden Sie am ehesten wieder zurück, wenn Sie sich sammeln können. Dafür ist es wichtig, den Kopf frei zu bekommen und das Vorgefallene eine Zeit lang bewusst beiseite zu legen. Versuchen Sie Ihre Wut im Off zu parken,um auf andere Gedanken zu kommen. Wenn es so gekracht hat, dass Sie kochen, ziehen Sie sich zurück.
Checkliste: Abreagieren
Gehen Sie an einen Ort, an dem Sie allein und ungestört sind.
Leiten Sie Ihr Telefon um und schalten Sie die Handy-Mailbox an.
Atmen Sie tief ein und aus. Wiederholen Sie das so lange, bis Sie spüren, wie sich Ihre Muskulatur entspannt und der Atem wieder fließender geht. Bewegen Sie Kopf und Arme. Versuchen Sie dabei, Ihre Gedanken abzulenken.
Vielleicht haben Sie einige Augenblicke Zeit, aus dem Fenster zu
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