Stressfrei arbeiten
Warum Sie mit Gelassenheit weiterkommen
Wer sich vornimmt, zukünftig gelassener zu sein, merkt schnell, dass das nicht so einfach ist. Es lässt sich nicht ohne Weiteres ein Schalter umlegen, und schon ist man gelassen. Die Grundlage für Gelassenheit liegt in unserem Kopf, denn gedankliche Einstellungen sind die Basis für unser Verhalten.
In diesem Kapitel lesen Sie,
was Gelassenheit ausmacht,
warum sie erlernbar ist,
was körperlich und emotional mit uns passiert, wenn wir die Fassung verlieren,
welche Ursachen mangelnde Gelassenheit hat,
was es Ihnen bringt, souverän zu bleiben.
Was ist Gelassenheit?
Beispiel
Kennen Sie solche Tage? Ihr Teamkollege hat zum dritten Mal Aufgaben, die eigentlich bei ihm lagen, wegen unaufschiebbarer Termine an Sie delegiert. Sie haben wieder einmal die ganze Zusatzarbeit. Sie sind über diese Ungerechtigkeit stocksauer. Als er am nächsten Morgen fröhlich pfeifend ins Büro kommt, haben Sie keine Lust, ihn zu grüßen, und vermeiden das Gespräch mit ihm.
Aufgrund eines Fehlers hat Sie Ihr Chef vor anderen ungerechtfertigt kritisiert. Ihnen reicht es für heute. Als Sie abends nach Hause kommen, fragt Ihre Tochter auch noch, ob Sie ihr bei den Hausaufgaben helfen können. Sie brüllen sie an, dass das ihre Aufgabe sei, dass Sie sich nicht um alles kümmern könnten und jetzt endlich Ihre Ruhe bräuchten. Ihre Tochter steht mit Tränen in den Augen vor Ihnen …
Jeder kennt solche Situationen. Wenn es uns zu viel wird, teilen wir aus. In diesen Fällen blockieren starke Emotionen unseren Verstand und verdrängen objektives Denken. Gefühlsstürme aus Wut und Enttäuschung lassen uns unbedacht handeln und sprechen. Die Kontrollinstanz, die uns an gute Erziehung, Konventionen, Regeln erinnert und bremst, fällt dabei aus. So kommt es zu unbedachten Reaktionen oder irrationalem Verhalten. Im schlimmsten Fall ticken wir aus und erkennen uns und unser Verhalten im Nachhinein nicht wieder.
Was heißt gelassen sein?
Diese und andere Beispiele lassen sich positiv bewältigen, wenn wir gelassen bleiben. Die Basis für Gelassenheit bilden folgende vier Punkte:
Ruhe und Ordnung im Kopf,
Akzeptanz von Unabänderlichem,
maßvoller Umgang mit sich und anderen und
angemessenes Benehmen.
Ruhe und Ordnung im Kopf
Familiäre Probleme, anhaltender Arbeitsdruck, Überforderung oder unliebsame Mitmenschen: Das alles sind Gründe dafür, uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sobald wir Angst, Ärger oder Stress verspüren, entfernen wir uns von der Gelassenheit. Gelassene Menschen schaffen es hier, rasch wieder eine realistische Einschätzung der Lage und die nötige Ruhe zu bekommen.
Gelassenheit schafft Ordnung im Kopf. Das ist weit mehr als nur das Fehlen von Stress: Es ist ein Zustand von Souveränität und Angstfreiheit. Dies gibt Zuversicht und die Gewissheit, eine schwierige Situation in den Griff zu bekommen. Gelassenheit verhindert das Hineinsteigern in Emotionen. Sie ist die Fähigkeit, besonnen zu denken, zu handeln und zu kommunizieren.
Akzeptanz des Unabänderlichen
Zudem steckt im Begriff Gelassenheit auch das Wort „lassen“. Tatsächlich gelangt man zu Gelassenheit, wenn man es schafft, andere Menschen so sein zu lassen, wie sie sind. Wenn wir akzeptieren, bestimmte Dinge geschehen zu lassen, auch wenn wir sie nicht gut finden. Und manchmal ist es hilfreich, etwas ganz wegzulassen.
Wichtig
Love it, change it or leave it: Versuchen Sie die Dinge, die Sie tun, gerne zu tun. Vielleicht können Sie manches auch anders tun, so dass es leichter oder besser von der Hand geht. Möglicherweise könnten Sie das eine oder andere gar nicht mehr tun, damit Sie sich entlasten?
Maßvoll mit sich und anderen umgehen
Wer gelassen ist, fühlt und verhält sich ausgeglichen. Dadurch wirkt er auf andere ausgleichend. Gelassenheit ist die souveräne Beherrschung einer Situation. Sie ermöglicht achtsamen Umgang mit sich und anderen. Wer gelassen ist, ist Herr der Lage und findet Lösungen.
Angemessenes Benehmen
Wenn wir Alarmsignale wahrnehmen, bevor die Stimmung kippt, können wir aktiv gegensteuern und uns viel zielführender verhalten. Denn, je nachdem, wie wir eine Situation einordnen, wird in der „Schaltzentrale“ Gehirn über die nachfolgende Handlung entschieden. Durch eine veränderte Einstellung zu einer Situation kann man vermeiden, auf 180 zu kommen. Dies bewahrt uns vor unangemessenen Handlungen.Denn eines ist klar: Die meisten Menschen bedauern hinterher ihre Aussetzer oder
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