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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hat die arme Isabel diesmal angestellt, um dich derart aufzubringen?«
    Marcus unterbrach seine Wanderung vor einem der langen Fenster der Bibliothek, starrte auf den tadellos gepflegten Rasen, den Park und die Gärten, den Wald. Der April war meist ein herrlicher Monat in England, und dieser April erwies sich als keine Ausnahme. Die Rosen knospten, manche blühten sogar schon; Stiefmütterchen in dunklem Lila, leuchtendem Gelb und strahlendem Blau und Weiß wandten ihre Blüten der Sonne zu. Und in der Ferne konnte er die weißen und rosa Blütenwolken an den Apfelbäumen im Obstgarten sehen.
    Es war ein heiterer, beruhigender Anblick, ein Anblick, wie er dem Besitz eines wohlhabenden Gentleman gut anstand; eine sorgfältig geplante Gartenanlage in frischem Frühjahrsgrün mit Bäumen, die sich bis zu den welligen Hügeln Devons erstreckten. Gewöhnlich verspürte er Stolz und Zufriedenheit bei dem Anblick, aber nicht heute. Heute war es Isabel gelungen, einmal mehr sein geordnetes Leben durcheinanderzubringen, und er wünschte sich nicht zum ersten Male, dass sie, nachdem sie vor dreizehn Jahren mit Hugh Manning durchgebrannt und nach Indien gegangen war, so vernünftig gewesen wäre, dort zu bleiben.
    Marcus ballte seine Hände zu Fäusten, als ihn die Erinnerung an einen bohrenden Schmerz durchzuckte. Er wollte nie wieder solche Qualen erleiden wie damals, als er begriffen hatte, dass es stimmte: Isabel war mit Hugh Manning durchgebrannt und hatte ihn geheiratet. Er war benommen gewesen, hatte es nicht glauben können, als er die Neuigkeit von einem erregten Sir James erfahren hatte, aber als die Wahrheit bekannt wurde, war etwas tief in ihm geschrumpft und gestorben, ein Gefühl, das so zart und zerbrechlich war, dass er es zuvor gar nicht bemerkt hatte. Später dann war die Wut gekommen, und mehrere Monate nach ihrer Heirat hatte er Isabel sogar gehasst und sie in die Hölle gewünscht. Schließlich aber hatte er sich beruhigt, und seine Vernunft war zurückgekehrt. Nachdem er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, rief er sich ins Gedächtnis, wie sehr er diese Vormundschaft verabscheut hatte; im Laufe der Zeit hatte er sich selbst sogar davon überzeugen können, dass er mit der Entwicklung der Dinge zufrieden war. Sein lästiges Mündel war sicher mit einem ehrenhaften Mann verheiratet; die Verwaltung ihres Vermögens lag in Hughs fähigen Händen, und sie lebten fast um die halbe Welt entfernt von ihm. Wo sie, verdammt noch mal, hätte bleiben sollen, dachte er bitter.
    Marcus zuckte gleich darauf zusammen. Das war nicht fair, und er wusste es. Man könnte fast glauben, dass er sich in den zehn Jahren, die seit Hughs Tod und Isabels Heimkehr nach Devon mit ihrem zweijährigen Sohn an der Hand vergangen waren, damit abgefunden hätte, dass sie direkt unter seiner Nase lebte. Doch das hatte er nicht. Er hatte fast sofort festgestellt, dass es am leichtesten für ihn war, mit Isabels störender Anwesenheit in der Nachbarschaft fertig zu werden, wenn er sie einfach ignorierte. Das war nicht schwer zu bewerkstelligen. Bei jeder gesellschaftlichen Veranstaltung, an der sie beide teilnahmen, zog sich Marcus, nachdem er der Höflichkeit Genüge getan hatte - und Marcus war immer höflich -, in das Kartenzimmer zurück, das für die Herren reserviert war. Er tauchte erst dann wieder daraus auf, wenn es Zeit wurde, sich von seinen Gastgebern zu verabschieden, und wenn seine Mutter ihn begleitete, was oft der Fall war, sie nach Hause zu bringen. Er war zudem sehr gut darin geworden, kleine Gesellschaften zu meiden, bei denen er Hughs Witwe begegnen musste. Dabei konnte er sein Verhalten selbst nicht erklären, aber er war sich durchaus des Umstandes bewusst, dass es etwas mit der klaffenden Wunde zu tun hatte, die ihre Eheschließung ihm zugefügt hatte. Verblüfft von der Heftigkeit des Schmerzes war er entschlossen, alles zu tun, um so etwas nie wieder zu fühlen, was bedeutete, dass er Isabel so weit aus seinem wohl geordneten Leben fernhielt, wie es ihm nur möglich war.
    Isabel Manning aus dem Weg zu gehen war ihm so zur Gewohnheit geworden, und es war dabei hilfreich, dass er oft nicht in der Gegend war, manchmal war er Wochen oder sogar Monate fort. Anders als Isabel, deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt war nicht nur durch die simple Tatsache, dass sie eine Frau war, sondern auch dadurch, dass ihr Sohn sie brauchte, konnte Marcus kommen und gehen, wie es ihm beliebte - was er auch tat. Er fühlte

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