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Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition)

Titel: Sturm: Die Chroniken von Hara 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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einem etwaigen Angriff einen wirkungsvollen Schutz darstellte.
    Die Soldaten vor dem Tor hießen sie nicht gerade freundlich willkommen. Sie stellten zwar keine Fragen, behielten Algha und Lereck jedoch fest im Auge.
    Kaum waren die beiden in den kleinen und kahlen Vorhof eingefahren, da zügelte Lereck das Pferd und stieß einen leisen Pfiff aus. Algha wiederum vermochte einen Aufschrei nicht zu unterdrücken: Am Boden lag blutüberströmt der mit Armbrustbolzen gespickte Bote.
    »Kennt ihr den?«, fragte sie der wachhabende Offizier nun.
    »Wir haben ihn unterwegs getroffen«, antwortete Lereck gelassen. Er versuchte jede abrupte Bewegung zu vermeiden, denn inzwischen waren auf den Mauern Armbrustschützen aufgetaucht.
    »Was ist geschehen?«, fragte Algha, die ungeachtet der Armbrustschützen kühn vom Wagen sprang. »Warum ist er tot?!«
    Ihr zorniger und herrischer Ton ließ den Offizier erstaunt eine Braue hochziehen. »Der Kerl war ein Spion Nabators«, antwortete er, um nach einer kurzen Pause hinzuzufügen: »Herrin.«
    »Seid Ihr da ganz sicher?«
    »Dürfte ich vielleicht zunächst erfahren«, fuhr sie der Soldat daraufhin an, »wer Ihr überhaupt seid, dass Ihr Euch das Recht herausnehmt, mir solche Fragen zu stellen?«
    »Sie ist eine von denen, die den Funken in unsere Welt bringen«, erschallte da von oben die Stimme einer Frau.
    Algha legte den Kopf in den Nacken und erblickte die Sprecherin in einem der Fenster im ersten Stock. Thirra! Das war die Schreitende Thirra.
    »Es freut mich, dich bei guter Gesundheit zu sehen, Algha.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Thirra.«
    »Dieser Priester ist mit dir gekommen?«
    »Ja. Ich bürge für ihn.«
    »Korporal! Es ziemt sich nicht, eine Schreitende im Vorhof mit Fragen aufzuhalten!«
    »Verzeiht, Herrin«, antwortete der Mann, der vor Verlegenheit rot anlief. Er verbeugte sich und befahl, das Gitter ins Burginnere zu öffnen. »Ich wusste nicht, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Der Bote war in Begleitung eines zweiten Mannes«, wandte sich Algha wieder an den Offizier. »Wo ist der?«
    »Da irrt Ihr, Herrin«, stammelte der Mann. »Der Kerl war allein.«
    »Seid Ihr sicher?!«
    »Ja.«
    Als Algha daraufhin Lereck einen erstaunten Blick zuwarf, bestätigte ihr dessen Gesichtsausdruck, dass sie sich den Begleiter Mathens keineswegs eingebildet hatte.
    »In letzter Zeit stecken sich zu viele Menschen das Wappen mit Stiefeln und der Wolke an. Aber das ist kein Wunder, schließlich stehen Boten alle Wege und Tavernen offen. Und auch die Posten begegnen ihnen nicht mit Misstrauen. Das weiß sich manch einer unserer Feinde zunutze zu machen«, sagte Thirra, nippte am heißen Shaf und stellte den Becher dann behutsam auf dem Tisch ab. »Bei diesem Mistkerl war sogar die Kleidung echt. Das war ohne jeden Zweifel eine Tracht der Gilde, keine Fälschung.«
    Algha umklammerte ihren Becher mit beiden Händen, um sich die kalten Finger zu wärmen.
    Thirra war dreißig Jahre jünger als Gilara, die Leiterin der Schule im Regenbogental, galt jedoch als deren engste Freundin. Die hochgewachsene Frau mit dem schütteren Haar und den tiefen Falten um die Mundwinkel erinnerte bereits heute an einen alten, knorrigen Baum, obwohl sie doch erst vor einem Jahr ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert hatte.
    »Das ist schon der dritte Spion in diesem Monat«, fuhr sie fort. »Und ich bin mir sicher, dass es noch längst nicht der letzte war.«
    »Woran erkennst du sie?«, wollte Algha wissen.
    »Das ist eine Frage der Erfahrung. Du wirst es mit der Zeit auch noch lernen.«
    Shila, die zweite Schreitende in Burg Donnerhauer, hörte auf, mit den Stricknadeln zu klappern und richtete den Blick ihrer hellen Augen auf die beiden anderen Frauen. Obwohl der Sommer seit Wochen vorbei war, sprenkelten große Sommersprossen das blasse Gesicht der hübschen Frau, die acht Jahre älter war als Algha.
    Diese hegte noch aus Schulzeiten gewisse Vorbehalte gegen Shila, denn eine Zeitlang hatte sie die Theorie der Geflechte gelehrt und übertrieben hohe Anforderungen an ihre Schüler und Schülerinnen gestellt. Von Natur aus aufbrausend und hartköpfig, hatte Algha diese kleine Assel einfach nicht ertragen, sodass sie beide immer wieder aneinandergeraten waren. Das Ergebnis davon war, dass Algha die Prüfung nur mit Ach und Krach bestanden hatte.
    Am Ende hatte die ganze Schule erleichtert aufgeatmet, als Shila ihr Amt aufgegeben hatte und in den Norden gegangen war.
    »Dieser Kerl hätte

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