Sturm ueber Hatton Manor
Sommerabend. Die Luft war mild, und es duftete nach Rosen und Lavendel.
“Als ich das erste Mal hier gestanden und dich gesehen habe”, erklärte Nash leise, “wusste ich, wie sehr ich dich liebe und immer lieben würde – und das tue ich, Faith.”
“Sag das noch einmal”, bat sie ihn.
“Dir sagen?”, fragte er. “Ich habe eine viel bessere Idee. Warum zeige ich es dir nicht stattdessen?”
“Hier im Garten?”, flüsterte sie, schockiert und erregt zugleich.
“Ja, hier im Garten”, bestätigte er. Dann zog er sie an sich, um sie zu küssen und zu streicheln.
EPILOG
“Philippa. Was für ein hübscher Name!”
Faith lächelte Lucy, Robert Ferndowns Verlobte, herzlich an, als die beiden sich über Philippa beugten, die in den Armen ihres Vaters lag. Sie war inzwischen drei Monate alt und sollte heute getauft werden – in derselben Kirche, in der Nash und sie, Faith, auch geheiratet hatten.
Sie hatten Robert und Lucy gebeten, Paten zu werden, denn sie waren mittlerweile sehr gut mit ihnen befreundet, und Faith freute sich schon auf die Hochzeit der beiden, die noch in diesem Jahr stattfinden sollte.
“Ich beneide Sie so um Hatton”, hatte Lucy ihr gestanden, als Robert sie ihr vorgestellt hatte.
Faith hatte gelächelt. “Es ist wirklich ein schönes Haus”, hatte sie ernst erwidert und sich abgewandt, um Nash zu betrachten.
Zu dem Zeitpunkt war sie bereits schwanger gewesen. Es war Weihnachten – ihr erstes gemeinsames Weihnachten –, und zur Feier des Tages hatte Robert die vielen Bauarbeiter weggeschickt, die das Haus bevölkerten, nachdem er beschlossen hatte, Hatton House nicht der Stiftung zu überschreiben, sondern selbst darin zu wohnen.
“Dann müssen wir aber viele Kinder bekommen, um es auch richtig zu nutzen.” Lachend tätschelte sie sich den Bauch.
“Ach ja?”, meinte er neckend und zog eine Augenbraue hoch.
“Robert wird enttäuscht sein”, warnte sie ihn.
“Ich habe schon etwas anderes für Robert”, informierte er seine Frau.
“Oh. Was denn?” Verwirrt sah sie ihn an, als er es ihr erzählte. “Das alte Kinderheim, in dem ich …? Aber …”
“Ich habe mich erkundigt, und die Stadt ist bereit, es mir zu verkaufen. Ich kann es abreißen und ein neues bauen lassen – ein richtiges Heim, keine Institution.”
“Und das würdest du für Robert tun? Oh Nash …”
“Sag nicht in diesem Tonfall ‘Oh Nash’ zu mir, solange du schwanger bist”, hatte Nash sie scherzhaft ermahnt. “Du führst mich in Versuchung …”
Philippa bewegte sich in den Armen ihres Vaters. Sie hatten sie zum Gedenken an Philipp nach ihm benannt.
“Wenn du sie weiterhin so bewundernd ansiehst, werde ich noch eifersüchtig”, scherzte Faith, als sie sich von Lucy abwandte und sich bei Nash unterhakte.
“Warte nur bis heute Abend”, flüsterte er, während sie zur Kirche gingen. “Dann werde ich dir zeigen, dass du überhaupt keinen Grund hast, eifersüchtig zu sein oder dich vernachlässigt zu fühlen. Du wirst in meinem Leben und in meinem Herzen immer die Erste sein, mein Schatz.”
– ENDE –
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