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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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trank. Ich hätte mich verschluckt. Es gibt nur ein Wesen, das häßlicher ist als ein Hutt: ein Whiphide. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ein weiterer gigantischer Whiphide mit ranzigem Fell und gelben Hauern auf Tatooine eintraf. Valarian hatte ihn wahrscheinlich mit luxuriöser Unterbringung und guten Jagdmöglichkeiten geködert. Ich war gespannt, wie er reagierte, wenn er Mos Eisley sah.
    Der Droide fuhr fort: »Ihr Auftritt ist nur für den Empfang geplant. Mistress Valarian bietet Ihrer Band dreitausend Kredits. Für Transport und Unterkunft wird gesorgt, Verpflegung und Getränke sind während Ihres Aufenthalts gratis. Außerdem stehen Ihnen beim Empfang fünf Pausen zu.«
    Dreitausend Kredits? Mit meinem Anteil konnte ich meine eigene Band gründen – in den besten Hotels wohnen…
    Figrin beugte sich nach vorn. »Sabacctische?« fragte er.
    Ich erholte mich zu spät von meinem Gieranfall. Jabba hatte uns einen Exklusivvertrag gegeben. Es würde ihm nicht gefallen, wenn wir für Valarian spielten, und wenn Jabba die Stirn runzelte, gibt es Tote. Nein, Figrin! dachte ich.
    »Sicher«, antwortete der Droide, »nur während Ihres Auftritts nicht.«
    Ich summte mit meinen Mundfalten, um Figrins Aufmerksamkeit zu erregen, aber unser genialer Bandleader ignorierte mich. Figrin legte das Kartenspiel beiseite und begann mit den Vertragsverhandlungen.
     
    Wir flogen bei Einbruch der Abenddämmerung nach Mos Eisley, während eine der Sonnen hinter einem trüben, dunstverhangenen Horizont versank. Unser vollgestopfter kleiner Transporter brauste durch den zerfallenen südlichen Sektor und wurde von einem orangefarbenen Dienstdroiden gesteuert. Wie der ehemalige Attentäter trug er keine Hemmbolzen, was mich dazu zwang, ihre Besitzerin zu mögen. Nur schattenhaft erkennbare Wesen huschten in dunkle Winkel, als wir vorbeiflogen. Das Motto von Mos Eisley, das wie eine Ansammlung bewohnter Sanddünen aussieht, ist Tarnung. Wenn dich keiner sieht, kann dich auch keiner erschießen. Oder als Zeuge gegen dich vor dem aussagen, was in dieser Stadt als Gericht durchgeht.
    Drei Stockwerke über einer von Mos Eisleys namenlosen Straßen blinkten zwei Leuchtfeuer wie Schiffslaternen, und aus einer weit geöffneten Einstiegsluke fiel blendend helles, gelbes Licht. Der Droide flog näher heran. Eine lange, gewundene Rampe und eine gerade Treppe führten von der Straße zum erhöhten Haupteingang. Unter der Treppe entdeckte ich das Wahrzeichen des Hotels: drei große Bullaugen.
    Eine Gruppe von Investoren, die verrückt genug waren, um ihre Kredits auf Tatooine in den Sand zu setzen, hatten einen heruntergekommenen Frachter zur Oberfläche geschleppt und ein Viertel des Rumpfes im Sand versenkt. An der Steuerbordseite, die mir am nächsten war, türmte sich der Unrat, der vom letzten Staubsturm angeweht worden war. Das ehemalige Cockpit war halb unter zerschrammten Antennenschüsseln begraben. Im Geiste grüßte ich den Glücklichen Despoten nach Art der Raumfahrer, denen ein fremdes Schiff begegnet: Was für ein Schrotthaufen.
    Unser Transporter landete am Fuß der langen Rampe. »Bitte aussteigen, meine Herren«, brummte der Droide.
    Wir luden unsere Anlage aus dem Kofferraum des Luftbusses auf einen Repulsorkarren. Wir hatten nur eine Garnitur Wäsche zum Wechseln und unsere Bühnenkostüme mitgenommen und den Rest unserer Habseligkeiten in Jabbas Palast zurückgelassen. Mos Eisleys unverwechselbares Aroma – Treibstoffdämpfe, ranziges Essen, der Smog primitiver Fabriken und der betäubende Geruch von heißem Sand – hing in der flimmernden Luft.
    In der Halle blieben wir stehen und warteten blinzelnd darauf, daß sich unsere Augen an die veränderten Lichtverhältnisse anpaßten. In einer Ecke lungerte ein orangerot uniformierter menschlicher Sicherheitsbeamter herum. Von Lady Val war nichts zu sehen. Sofort sank sie in meiner Achtung. Sie mochte vielleicht Droiden vertrauen, aber sie behandelte Musiker wie Küchenhilfen.
    »Hier entlang.« Unser Droide führte uns an einer extrem attraktiven Empfangsdame unbekannter Herkunft vorbei, deren Facettenaugen verführerisch glitzerten. Ein langgestreckter, riesiger Saal nahm ein Drittel des ehemaligen Oberdecks des Schiffes ein. Spiegelnde schwarze Spundwände und ein glänzend schwarzer Boden schlossen mehrere Dutzend Tische ein, aber mehr als ein Tisch stand schief auf wackeligen Beinen, und durch das abblätternde Schwarz der Spundwände schimmerten weiße Streifen. Hier

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