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Sturm und Drang

Sturm und Drang

Titel: Sturm und Drang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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schleppe sie zur Rückseite der Rächenden Axt. Glücklicherweise stehen die Karren noch in der Remise. Anscheinend waren alle in der Taverne zu verwirrt, um an sie zu denken. Ich lasse Makri unsanft auf einen Karren fallen und laufe wieder nach oben. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt. Die Orks werden die Stadt durchkämmen. Wenn der Widerstand vollkommen zusammenbricht, dürften sie ZwölfSeen bald erreicht haben. Ich schnappe mir Lisutaris und laufe erneut die Treppe hinunter. Ich werfe sie ebenfalls auf den Karren und spanne ein Pferd an.
    Auf dem Quintessenzweg herrscht schreckliche Panik. Die Leute rennen wie verrückt herum, schreien, dass die Orks da sind und wir alle abgeschlachtet werden. Das ist zwar sehr wahrscheinlich, aber ich bin bereits mehrmals Orks begegnet und noch nie abgeschlachtet worden, also werde ich nicht ausgerechnet jetzt aufgeben. Ich dirigiere das Pferd durch die Menge, die blindlings nach Süden zum Hafen flüchtet, um den Invasoren zu entkommen.
    Ich denke nicht einmal daran, stehen zu bleiben und zu kämpfen. Wenn Drachen über dem Palast kreisen und Lord Rezaz’ Armee innerhalb der Mauern ist, sind wir geschlagen. Ich habe nicht vor, mein Leben sinnlos in einer dunklen Gasse zu beenden. Ich treibe das Pferd an.
    Makri erwacht aus ihrer Betäubung.
    »Was ist los?«
    »Wir verlassen Turai.«
    »Warum?«
    »Mir scheint, das hier ist ein ausgezeichneter Moment für einen Neuanfang. «
    Makri will widersprechen, aber sie ist zu schwach. Sie wird wieder ohnmächtig. Wir kommen nicht weiter, als der Wagen von den Menschenmassen eingekeilt wird. Ich sehe mich ungeduldig nach einer Ausweichmöglichkeit um, aber es gibt keine. Wenn die Orks jetzt kommen, sind wir erledigt. Weder Makri noch Lisutaris ist in der Lage zu kämpfen.
    In dem Moment fliegt ein Drache über mich hinweg, und ein Trupp schwer bewaffneter Orks biegt in den Quintessenzweg ein. Die Leute fliehen vor Entsetzen. Es bricht blinde Panik aus, als sich die Menschen durch Fenster in Häuser stürzen, Wände hochklettern und einfach alles versuchen, um zu entkommen. Einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, mein Schwert zu ergreifen und mich den Orks entgegenzuwerfen. Ich kann drei mit meinem Schwert und vier oder fünf mit einem Bann töten, bevor ich selbst sterbe. Das ist nicht schlecht. Plötzlich erkenne ich die Gasse, die rechts vom Quintessenzweg abgeht. Dort bin ich einmal gelandet, als ich aus der Kanalisation gekrochen bin. Da hinten gibt es einen Kanaldeckel. Ich schnappe mir Lisutaris mit der einen und Makri mit der anderen Hand und ziehe sie vom Karren. Zum Glück sind sie beide nicht schwer, sonst würde ich das nicht schaffen. Als ich den Kanaldeckel erreiche, sind die Orks kaum fünfzig Schritte entfernt. Ich ziehe den Deckel zur Seite, schiebe Makri und Lisutaris die Öffnung hinunter, klettere selbst hinein und ziehe den Deckel wieder über meinen Kopf. Dann steige ich so rasch wie möglich die Leiter hinunter, denn wenn der Wasserstand im Kanal hoch ist, dürften Makri und Lisutaris bereits langsam ertrinken.
    Das Wasser steht mehrere Fuß hoch. Makri bemüht sich aufzustehen, aber Lisutaris treibt mit dem Gesicht nach unten in der Brühe. Ich hoffe, dass ich nicht eben Turais beste Zauberin getötet habe, und ziehe sie aus dem Wasser.
    »Was hast du vor?«, krächzt Makri. Das Bad im Abwasserkanal scheint sie aufgemuntert zu haben.
    »Ich fliehe. Die Orks sind direkt über uns. Kannst du gehen?«
    Makri nickt und fällt um.
    »Nein, ernsthaft.« Ich richte sie wieder auf. »Kannst du gehen?«
    »Ich bin stark«, bringt Makri heraus, bevor sie wieder umfällt. Einen Moment wünsche ich mir, wir wären einfach stehen geblieben und hätten gegen die Orks gekämpft, aber dann beiße ich die Zähne zusammen und schleppe Lisutaris und Makri durch den Kanal. Es ist sehr anstrengend, aber wenigstens weiß ich, wohin ich gehen muss. Ich war schon einmal hier. Damals habe ich Georgius Drachentöter durch diesen Kanal gejagt, verflucht sei sein Name. Ob er etwas mit dem Auftauchen von Deeziz der Schleierhaften in der Rächenden Axt zu tun hatte? Das würde ich ihm durchaus zutrauen.
    Mein Leuchtstab erhellt den Weg, aber wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Als ich das letzte Mal hier unten war, musste ich nicht nur auf Georgius Drachentöter aufpassen, sondern mich auch vor einem Alligator hüten. Verflucht sollen diese Abwässerkanäle sein! Und ich verwünsche auch Makri und Lisutaris, weil sie zu

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