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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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den Schoß.
    Dedelin öffnete den Mund, aber ihm fiel keine Erwiderung ein. Er sah Yarda an, der resigniert den Kopf schüttelte.
    » Ich habe mich mein ganzes Leben darauf vorbereitet, Vater«, sagte Vivenna. » Ich bin so weit. Siri wird es allerdings nicht so gut aufnehmen. Sie ist vor einer Stunde losgeritten. Ich sollte die Stadt verlassen, bevor sie zurückkommt. Das wird verhindern, dass sie eine Szene macht.«
    » Zu spät«, sagte Yarda und nickte in Richtung des Fensters. Dort draußen stoben die Menschen auf dem Hof auseinander, als eine Gestalt durch das Tor galoppierte. Sie steckte in einem tiefbraunen Umhang, der schon beinahe zu farbenfroh war, und , natürlich , trug sie ihr Haar offen.
    Das Haar war blond.
    Dedelin spürte, wie Wut und Enttäuschung in ihm aufstiegen. Nur Siri brachte es fertig, dass er die Kontrolle über sich verlor, und wie als ironischen Kontrapunkt zur Quelle seines Ärgers spürte er, dass sich sein eigenes Haar veränderte. Wenn ihn jemand beobachtet hätte, dann wäre ihm aufgefallen, wie einige Locken des Haupthaares von Schwarz zu Rot wechselten. Das war das Erkennungszeichen der königlichen Familie, die auf dem Höhepunkt der Vielkriege ins Hochland von Idris geflohen war. Andere konnten ihre Gefühle verbergen, doch die königliche Familie zeigte das, was sie empfand, in den Haaren.
    Vivenna beobachtete ihn. Sie war makellos wie immer, und ihre Haltung verlieh ihm Kraft, als er sein Haar zwang, wieder schwarz zu werden. Es bedurfte größerer Willensanstrengung, als jeder gewöhnliche Mensch begreifen konnte, um die verräterischen königlichen Locken im Zaum zu halten. Dedelin wusste nicht, wie Vivenna das so gut gelang.
    Das arme Mädchen hatte nicht einmal eine richtige Kindheit, dachte er. Von ihrer Geburt an war Vivennas Leben auf dieses besondere Ereignis ausgerichtet gewesen. Sein erstgeborenes Kind; das Mädchen, das stets wie ein Teil von ihm gewesen war. Das Mädchen, das ihn immer stolz gemacht hatte; die Frau, die bereits die Liebe und Achtung ihres ganzen Volkes errungen hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er die Königin, zu der sie werden könnte; sie war stärker als er selbst. Sie war jemand, der das Volk durch die dunklen Tage leiten konnte, die vor ihm lagen.
    Aber nur, wenn sie lange genug überlebte.
    » Ich werde mich für die Reise vorbereiten«, sagte Vivenna und stand auf.
    » Nein«, wandte Dedelin ein.
    Yarda und Vivenna drehten sich gleichzeitig zu ihm um.
    » Vater«, sagte Vivenna, » wenn wir diesen Vertrag brechen, bedeutet das Krieg. Ich bin bereit, mich für mein Volk zu opfern. Das hast du mich gelehrt.«
    » Du gehst nicht«, sagte Dedelin fest und wandte sich wieder dem Fenster zu. Draußen lachte Siri mit einem der Stallburschen. Sogar aus der Ferne hörte Dedelin ihren Heiterkeitsausbruch; ihr Haar war flammend rot geworden.
    Guter Gott der Farben, verzeih mir, dachte er. Welch schreckliche Wahl für einen Vater. Der Vertrag ist eindeutig: Ich bin gezwungen, den Hallandrenern meine Tochter zu geben, sobald Vivenna das zweiundzwanzigste Lebensjahr erreicht hat. Aber der Vertrag schreibt nicht vor, welche Tochter ich ihnen schicken muss.
    Wenn er Hallandren nicht eine seiner Töchter schickte, würde ein sofortiger Angriff erfolgen. Wenn er die falsche schickte, würde sie das möglicherweise erzürnen, aber er wusste, dass sie dann nicht angreifen würden. Sie würden warten, bis sie einen Erben hatten. Und das würde Idris mindestens neun weitere Monate verschaffen.
    Und …, dachte er, wenn sie Vivenna gegen mich einsetzen, weiß ich, dass ich klein beigeben werde. Es war beschämend, diese Tatsache vor sich selbst eingestehen zu müssen, aber am Ende gab sie den Ausschlag für die Entscheidung.
    Dedelin drehte sich um. » Vivenna, du wirst den Tyrannengott unserer Feinde nicht heiraten. Ich schicke Siri an deiner statt.«

Kapitel 2
    S iri saß verblüfft in einer klappernden Kutsche, und mit jedem Stoßen und Schütteln entfernte sich ihr Heimatland weiter von ihr.
    Zwei Tage waren vergangen, und sie begriff es noch immer nicht. Das sollte doch Vivennas Aufgabe sein. Jedermann wusste das. Am Tage ihrer Geburt hatte Idris eine große Feier ausgerichtet. Seit dem Tag, an dem sie laufen gelernt hatte, war sie vom König persönlich unterrichtet, in höfischer Lebensweise und Politik ausgebildet worden. Fafen, die zweite Tochter, hatte an diesem Unterricht ebenfalls teilgenommen, falls Vivenna vor dem Tag ihrer Hochzeit sterben

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