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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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habe… Hat es sie verursacht?«
    Vascher nickte abermals.
    » Wie lange wirst du in T’Telir bleiben?«
    » Einige Zeit. Ein Jahr vielleicht.«
    » Wirst du es gegen sie einsetzen?«
    » Meine Absichten gehen nur mich allein etwas an, Vahr. Kommen wir ins Geschäft? Ein rascher Tod für deine Hauche. Das verspreche ich dir. Deine Feinde werden sie nicht bekommen.«
    Vahr wurde still. Schließlich flüsterte er: » Sie gehören dir.«
    Vascher streckte den Arm aus und legte die Hand auf Vahrs Stirn. Er achtete sorgsam darauf, dass kein Teil seiner Kleidung die Haut des Mannes berührte, damit Vahr daraus keine Farbe zum Erwecken ziehen konnte.
    Vahr bewegte sich nicht. Er wirkte benommen. Doch dann, als Vascher schon befürchtet hatte, der Gefangene könnte es sich anders überlegt haben, hauchte Vahr aus. Alle Farbe wich von ihm. Das wunderschöne Schillern, die Aura, die ihm trotz seiner Wunden und der Ketten eine so große Majestät verliehen hatte, floss aus seinem Mund, hing in der Luft und schimmerte wie Nebel. Vascher sog sie in sich ein und schloss dabei die Augen.
    » Mein Leben zu deinem«, gebot Vahr mit einer Spur von Verzweiflung in der Stimme. » Mein Hauch werde zu deinem.«
    Der Hauch strömte in Vascher, und alles erzitterte. Sein brauner Mantel schien nun von einer tiefen und vollen Farbe zu sein. Das Blut auf dem Boden war grellrot, als ob es in Flammen stünde. Sogar Vahrs Haut stellte nun ein Meisterwerk der Farben dar; ihre Oberfläche war durch tiefschwarze Haare, blaue Blutergüsse und leuchtend rote Schnitte gezeichnet. Es war viele Jahre her, seit Vascher sich zum letzten Mal so… lebendig gefühlt hatte.
    Er keuchte, fiel auf die Knie, als es ihn überwältigte, und musste sich mit der einen Hand auf dem Steinboden abstützen, damit er nicht vornüberkippte. Wie habe ich nur ohne das leben können?
    Er wusste, dass seine Sinne nicht wirklich schärfer geworden waren, doch er fühlte sich so viel wacher und reger. Er bemerkte die Schönheit der Gefühle. Als er den Steinboden berührte, wunderte er sich über dessen Rauheit. Und der Wind, der durch das schmale Kerkerfenster hoch droben blies– war er schon immer so melodisch gewesen? Wieso war Vascher das bisher entgangen?
    » Halte deinen Teil des Abkommens ein«, sagte Vahr. Vascher bemerkte die Färbungen in seiner Stimme, die Schönheit jeder einzelnen davon. Wie nahe waren sie an der vollkommenen Harmonie! Vascher hatte das absolute Gehör erlangt. Das war eine Gabe, die jeder erhielt, wenn er die Zweite Erhebung erreicht hatte. Es war gut, sie wieder zu besitzen.
    Natürlich hätte sich Vascher sofort zur Fünften Erhebung aufschwingen können, wenn er es gewünscht hätte. Doch das würde gewisse Opfer erfordern, die er nicht bringen wollte. Daher zwang er sich, es auf die altmodische Art zu tun, indem er Hauche von Menschen wie Vahr sammelte.
    Vascher richtete sich auf und zog den farblosen Schal hervor, den er vorhin benutzt hatte. Er warf ihn über Vahrs Schulter und hauchte.
    Er machte sich nicht die Mühe, dem Schal einen menschlichen Umriss zu geben, und er brauchte weder ein Haar noch einen Hautfetzen von sich, um einen Konzentrationspunkt zu schaffen– allerdings musste er die Farbe aus seinem Hemd ziehen.
    Vascher blickte in Vahrs ergebene Augen.
    » Erdrossele alles«, gebot Vascher und berührte den zitternden Schal mit den Fingern.
    Sofort wand er sich, zuckte und sog eine große, jetzt aber unbedeutende Zahl von Hauchen aus Vascher. Rasch legte sich der Schal um Vahrs Hals, zog sich zusammen und erstickte ihn. Vahr kämpfte nicht, keuchte nicht, sondern beobachtete Vascher mit hasserfülltem Blick, bis ihm die Augen aus den Höhlen quollen und er starb.
    Hass. Zu seiner Zeit hatte Vascher genug davon erfahren. Still streckte er den Arm aus, holte die Hauche aus dem Schal zurück und ließ Vahr in seiner Zelle baumelnd zurück. Leise lief Vascher durch das Gefängnis und wunderte sich über die Farbe der Hölzer und Steine. Nach einigen Augenblicken bemerkte er eine neue Farbe in dem Korridor. Rot.
    Er schritt um eine Blutpfütze herum, die sich langsam den leicht geneigten Kerkerboden hinabbewegte, und betrat den Wächterraum. Die drei Wachen waren tot. Einer von ihnen saß auf einem Stuhl. Nachtblut, das größtenteils noch in seiner Scheide steckte, hatte sich durch die Brust des Mannes gebohrt. Über der silbernen Scheide war etwa ein Zoll der schwarzen Klinge sichtbar.
    Vorsichtig schob Vascher die Waffe wieder

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