Das Reich in der Tiefe
Liebe TERRA-Freunde!
Wir leben in einer Zeit, da sich die Menschheit anschickt, den Weltraum zu erforschen. Wie ist es aber mit den Kenntnissen der Menschheit um die Vorgänge im Innern des eigenen Planeten bestellt? Wissen wir wirklich schon soviel, daß jede Überraschung ausgeschlossen ist …?
Richard Koch, der Autor des vorliegenden TERRA-Bandes, versteht es, eine solche Überraschung zu schildern, indem er etwa an die von Jules Verne und seine REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE geschaffene Tradition in moderner Form anknüpft.
Klaus Erichsen, ein Schiffbrüchiger, erreicht mit einem Rettungsboot ein einsames Eiland an der Südspitze Südamerikas – und entdeckt beim Durchstreifen der Insel den Eingang zu einer Unterwelt voller Wunder und Gefahren.
Er kommt in DAS REICH IN DER TIEFE, eine fast 400 Kilometer lange und 200 Kilometer breite Höhle, deren Bewohner sich selbst für die einzigen intelligenten Wesen des Universums halten …
DER RÄTSELHAFTE PLANET X (THE MYSTEROUS PLANET), unser nächster TERRA-Band, hat dagegen wieder die Zukunft und den Weltraum zum Schauplatz.
Lassen Sie uns heute schon kurz auf die Story dieses Romans eingehen, mit dem sich der Amerikaner Kenneth Wright speziell an die jüngeren TERRA-Freunde wendet.
Die hochzivilisierten Menschen der Zukunft, die schon mehrere Planeten des Solarsystems besiedelt und diese Welten zu einem Planetenbund zusammengefaßt haben – diese Menschheit wird von Panik erfaßt, als die Gerüchte vom Auftauchen eines neuen Planeten durch das Erscheinen fremder Raumschiffe bestätigt werden, deren Geschwindigkeit und Bewaffnung alles übertreffen, was menschlicher Erfindergeist bisher hervorgebracht hat.
Die Frage, ob diese Fremden mit guten oder bösen Absichten in das Sonnensystem eingedrungen sind, wird somit zur Schicksalsfrage der Menschheit … Und nun noch eine freudige Mitteilung für diejenigen TERRA-Freunde, denen noch ein paar ältere Nummern in ihrer TERRA-Band-Sammlung fehlen: Die meisten TERRA-Bände (auch weit zurückliegende Nummern) und alle TERRA-Sonderbände (mit Ausnahme der Nummer 13) sind noch in einzelnen Exemplaren beim Verlag vorrätig. Falls durch den Zeitschriftenhandel nicht mehr erhältlich, dann wenden Sie sich bitte an den Verlag. Mit dieser Nachricht verabschiedet sich für heute
Ihre
TERRA-REDAKTION
Günter M. Schelwokat
RICHARD KOCH
Das Reich in der Tiefe
Mit schäumender Bugwelle pflügte das Frachtschiff „Bahia“ die nachtdunklen Wasser des Ozeans. Kap Horn hatte es gestern auf der Fahrt nach Nordwesten hinter sich gelassen. Wäre Tag und gute Sicht gewesen, hätte man jetzt steuerbords Land sehen müssen, die wilden und gebirgigen Küsten im äußersten Süden Amerikas, zu den Eilanden und Landfetzen gehörig, die sich wie ein Schild vor die große Feuerlandinsel schieben.
Im Maschinenraum war Klaus Erichsen, dritter Ingenieur der „Bahia“, augenblicklich allein. Er stützte beide Arme auf das Manöverrad und horchte gewohnheitsmäßig auf das Dröhnen der Motoren. Er fühlte sich abgespannt und sehnte nichts weiter herbei als das Ende dieser Null-Vier-Wache, der Hundewache.
Zwanzig Stunden tobte ein erbarmungsloser Sturm um Kap Horn. Die Hauptmaschine fiel lange Zeit aus, es war eine höllische Arbeit, die Kolben herauszuziehen und die Kolbenringe zu wechseln, welche sämtlich unbrauchbar geworden waren, obendrein versagten noch wichtige Pumpen. Nie wieder, das war Erichsens fester Entschluß, würde er eine solche Fahrt machen, zumal nicht um Kap Horn.
Während der dritte Ingenieur gegen das Einschlafen ankämpfte, geschah etwas Unerwartetes, das ihn mit einem Schlage aus dem Dahindämmern riß: Der Maschinentelegraf wurde zweimal voll zurückgezogen, was bedeutete, daß höchste Gefahr für das Schiff bestand. Im Augenblick brachte Erichsen die Maschine zum Stoppen, schrie gleichzeitig nach dem Motorenwärter, der ausgerechnet jetzt oben auf der Zylinderstation zu tun hatte, schickte sich an, das Kommando weiter auszuführen, da traf ihn der gewaltige Stoß, mit dem die Bahia auf ein Riff lief. Flurplatten lösten sich und flogen durch die Gegend. Klaus konnte sich am Manöverrad nicht festhalten, wurde durch den ganzen Raum geschleudert, schlug mit dem Kopf auf eine Ventilgruppe und war sofort bewußtlos. Er hörte nicht, daß mehrmals Telefonalarm schrillte.
Als der dritte Ingenieur nach einer Zeit, die er nicht abschätzen konnte, aus der Betäubung
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