Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)
mit Kitara zur Einsatzbesprechung?«
» Schicke ich dir alles aufs Handy«, grollt er. Im Hintergrund höre ich das Feuerzeug, dann folgt ein tiefer Zug. »Und Sarah? Enttäusch mich nicht.«
Ich bin etwas zu früh am vereinbarten Treffpunkt, einem Café in der Innenstadt. Langsam ergreift die Dunkelheit von New York Besitz und löst den warmen Tag ab. Eigentlich wollte ich vorher die Lage sondieren, mir den besten Platz suchen, doch als ich die Räumlichkeiten betrete und mir der Duft von Gebäck in die Nase strömt, sitzt Kitara bereits im hinteren Teil mit dem Gesicht zur Tür. Mir bleibt nur der strategisch schlechtere Platz mit dem Rücken zur Glasfassade. Kein guter Anfang.
Sie ist wirklich eine Schönheit geworden. Obwohl sie eine weite weiße Hose mit vielen Taschen trägt, kann man ihre schlanke Figur erahnen. Über das makellose Gesicht fallen die pechschwarzen, glänzenden Haare, die den bronzenen Ton ihrer Haut noch ein wenig mehr Dunkelheit verleihen. Das schwarze Top spannt über ihrem Busen, passend dazu hat sie sich eine modische, weiße Jacke übergeworfen. Doch ich weiß, dass viele der tödlichen, kleinen Wurfmesser in ihrem Hosenbund ruhen, genau wie die Glock in meinem.
Mit einem strahlenden Lächeln begrüßt sie mich, während ich argwöhnisch das Umfeld überprüfe. Ich lege meine Sporttasche neben die Ihrige. Tatsächlich scheint sie heute besonders herzlich, drückt mir Küsse auf meine Wangen. Kitara duftet nach Jasmin, nach Leidenschaft und der tödlichen Gewissheit, dass vor mir eine mehr als ebenbürtige Gegnerin sitzt.
» Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, Sarah.«
» Es ist immer wieder eine Freude mit dir zu arbeiten. Wann haben wir uns das letzte Mal…«
» Vor einem Jahr, die Sache mit dem russischen Botschafter«, fällt sie mir ins Wort und einem Moment müssen wir beide lachen, als wir an die Situation zurückdenken. »Du hast ihn einen geblasen, während ich ein Messer in seinem Kopf versenkte.« Ihr Lachen wird lauter, meins nimmt ab, bis es nur noch ein mildes Lächeln ist. »Und du hast es nicht einmal bemerkt, hast dich nur gewundert, warum sein Penis auf einmal so schlaff wird.«
Ich nicke zur Bestätigung, wir beide bestellen Espresso und blicken uns zur Sicherheit um. Von außen müssen wir wie zwei Freundinnen wirken, die den Tag mit einem Kaffee ausklingen lassen wollen und dabei fröhlich tratschen. Das ist nicht so ist, kann man an unseren Augen erkennen. Genau, wie die meinen, sind Kitaras Pupillen erweitert, aufmerksam, jede Sekunde zum Schlag bereit.
Wie ist dein wirklicher Auftrag, meine Hübsche? Arbeiten wir zusammen, oder sind wir Gegner?
Es ist ein gefährliches Spiel, aber ich muss es einfach versuchen. Ich entscheide mich ein wenig vorzufühlen, nehme einen Schluck und lehne mich dann nachdenklich zurück.
»Hattest du eigentlich jemals Zweifel?«
Damenhaft nippt sie an ihrem Espresso und zieht die Stirn in Falten.
»Zweifel? Wie meinst du das?«
» Ob wir tatsächlich das Richtige tun. Empfindest du keinen Hass, auf das was sie uns angetan haben? Erst die Ausbildung, dann die Aufträge, unser ganzes Leben in blinder Ungewissheit?«
Sie lächelt mit japanischer Höflichkeit. Ruhig lehnt Kitara sich vor, sodass ihre langen Haare in Strähnen das puppengleiche Gesicht einrahmen.
»Willst du mich testen, Sarah? Es ist ein Privileg, auf diese Weise ausgebildet zu werden. Nur eine Handvoll Menschen auf diesem Planeten wurde ausgesucht für diese Aufgabe. Wir dienen der Firma und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.« Eindringlich sieht sie mich an. »Wir tun der Welt einen Gefallen. Die Firma hält das Gleichgewicht, macht die Welt zu einem besseren Ort und wir können ihr dabei helfen.« Dann lehnt sie sich wieder zurück. »Nein, ich habe keine Zweifel. Das Einzige was ich bedauere ist, wenn ich lange keine Aufträge mehr bekommen und ich meine kleinen Lieblinge nicht fliegen lassen kann.«
Sie und ihre Messer. Keine Frage, der jahrelange Unterricht hat bei ihr vollends funktioniert. Sie ist ein kleines, loyales Werkzeug in den Händen der Firma.
»Findest du es nicht komisch, dass wir nur eine Kontaktperson zur Firma haben? Wo bleibt die Legitimation, ich meine, zu wem gehören wir? CIA, FBI, Homeland Security?«
Jetzt wirkt sie entrüstet, schüttelt sich, als wolle sie den Gedanken abwerfen.
»Sarah, was willst du eigentlich? Die Firma handelt im Auftrag der Regierung. Das weißt du, das weiß ich. Wir machen das Richtige,
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