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Liberator

Liberator

Titel: Liberator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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01
    Auf Deck 1 war etwas Schlimmes geschehen. Die Nachricht verbreitete sich rasch über die ganze Länge und Breite des eisernen Juggernaut: von den Lagerräumen über die Fertigungsdecks bis zu den alten königlichen Staatsgemächern, von den Kohlebunkern auf den Unterdecks bis hinauf zur Brücke auf Deck 44. Die Nachricht erreichte auch die Norfolk-Bibliothek. Eigentlich war es nicht mehr als eine sehr vage Information: Der Saboteur hatte wieder zugeschlagen, und der Revolutionsrat hatte eine sofortige Zusammenkunft aller Dreckigen im Großen Versammlungssaal einberufen.
    In der Norfolk-Bibliothek blickten sich Col Porpentine und die anderen Familienmitglieder entsetzt an.
    »Sie haben noch niemals eine Generalversammlung einberufen«, stellte Orris, Cols Vater, fest.
    Col nickte. »Dieses Mal muss es sich um etwas Schlimmeres handeln als einen einfachen Sabotageakt.«
    »Ich werde hingehen«, sagte Gillabeth. »Ich muss wissen, was passiert ist.« Cols Schwester schob ihr Kinn in der charakteristischen Porpentine-Manier nach vorne – so schien sie unaufhaltbar, wie der Juggernaut selbst.
    Cols Mutter, Quinnea, flatterte mit den Armen und protestierte hilflos: »Aber das ist doch so … so gefährlich, meine Liebe. Bleib doch lieber hier – in Sicherheit.«
    »Die brauchen mich!«, sagte Gillabeth. Sie nahm ihre Rolle als Beraterin des Revolutionsrates sehr ernst. In den vergangenen drei Monaten seit der Befreiung hatte sie, mehr als jeder andere, den Dreckigen beigebracht, wie der Juggernaut zu führen war. Aber letztendlich, so fand Col, überschätzte sie ihre eigene Wichtigkeit. Die Dreckigen hatten nämlich schnell gelernt und konnten inzwischen so gut wie alles selbst.
    »Ich geh auch hin«, murmelte Col und folgte seiner Schwester aus der Bibliothek.
    Es herrschte Aufruhr auf den Gängen. Ungezählte Dreckige waren im gelben Licht der Deckenlampen mit grimmigen Gesichtern und schnellen Schritten unterwegs. Sie alle eilten in eine Richtung: zum Großen Versammlungssaal. Das Gemurmel ihrer Stimmen wogte wie das Rauschen des Ozeans durch die Gänge.
    Gillabeth reihte sich in den Strom ein, und Col tat es ihr nach. Die Dreckigen ignorierteAuf Deck 1 war etwas Schlimmes geschehen. Die Nachricht verbreitete sich rasch über die ganze Länge und Breite des eisernen Juggernaut: von den Lagerräumen über die Fertigungsdecks bis zu den alten königlichen Staatsgemächern, von den Kohlebunkern auf den Unterdecks bis hinauf zur Brücke auf Deck 44. Die Nachricht erreichte auch die Norfolk-Bibliothek. Eigentlich war es nicht mehr als eine sehr vage Information: Der Saboteur hatte wieder zugeschlagen, und der Revolutionsrat hatte eine sofortige Zusammenkunft aller Dreckigen im Großen Versammlungssaal einberufen.
    In der Norfolk-Bibliothek blickten sich Col Porpentine und die anderen Familienmitglieder entsetzt an.
    »Sie haben noch niemals eine Generalversammlung einberufen«, stellte Orris, Cols Vater, fest.
    Col nickte. »Dieses Mal muss es sich um etwas Schlimmeres handeln als einen einfachen Sabotageakt.«
    »Ich werde hingehen«, sagte Gillabeth. »Ich muss wissen, was passiert ist.« Cols Schwester schob ihr Kinn in der charakteristischen Porpentine-Manier nach vorne – so schien sie unaufhaltbar, wie der Juggernaut selbst.
    Cols Mutter, Quinnea, flatterte mit den Armen und protestierte hilflos: »Aber das ist doch so … so gefährlich, meine Liebe. Bleib doch lieber hier – in Sicherheit.«
    »Die brauchen mich!«, sagte Gillabeth. Sie nahm ihre Rolle als Beraterin des Revolutionsrates sehr ernst. In den vergangenen drei Monaten seit der Befreiung hatte sie, mehr als jeder andere, den Dreckigen beigebracht, wie der Juggernaut zu führen war. Aber letztendlich, so fand Col, überschätzte sie ihre eigene Wichtigkeit. Die Dreckigen hatten nämlich schnell gelernt und konnten inzwischen so gut wie alles selbst.
    »Ich geh auch hin«, murmelte Col und folgte seiner Schwester aus der Bibliothek.
    Es herrschte Aufruhr auf den Gängen. Ungezählte Dreckige waren im gelben Licht der Deckenlampen mit grimmigen Gesichtern und schnellen Schritten unterwegs. Sie alle eilten in eine Richtung: zum Großen Versammlungssaal. Das Gemurmel ihrer Stimmen wogte wie das Rauschen des Ozeans durch die Gänge.
    Gillabeth reihte sich in den Strom ein, und Col tat es ihr nach. Die Dreckigen ignorierten die beiden, vermieden jeden Augenkontakt, aber in seinem Rücken vernahm Col einige Male das abfällige Wort: Protzer ! So nannten

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