Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
zurückzulegen.
    Lu stand direkt neben ihm, nur wenige Schritte vom Bogen entfernt. Hinter der durchsichtigen Fläche erkannte er mehrere Rentalianer in einem fahl beleuchteten Stollen, auf dem Asteroid.
    Lu ging voran. Jayden folgte dichtauf. Ein kurzes Kribbeln überlief seinen Körper, dann stand er in dem unterirdischen Gang. Die Wände bestanden aus porösem weißem Gestein, das von Rissen und Schächten durchzogen wurde. Als er die Hand ausstreckte, um den Stein zu berühren, flammte ein gelblich schimmerndes Prallfeld auf.
    "Wir haben die Schächte damit versiegelt und mit Atmosphären-Patronen für atembare Luft gesorgt", sagte Lu. "So müssen wir nicht immer in Weltraumanzüge steigen, um den Raum aufzusuchen."
    Skeptisch ließ Jayden das Prallfeld erneut aufflammen. Obwohl auch in der Solaren Union immer mehr auf Kraftfelder und energetische Schutzmechanismen zurückgegriffen wurde, stand er dem Einsatz dieser Technik mit gemischten Gefühlen gegenüber. Ein Ausfall der Energie führte unweigerlich zu einem schmerzhaften Tod oder – wie auf dem Mars geschehen – einem unkalkulierbaren Risiko.
    Lu ging tiefer in den Stollen und Jayden folgte ihm. Nach wenigen Metern erreichten sie eine kleine Kaverne, in der vier Rentalianer aufgeregt die Wand beäugten, mit Scannern darüberfuhren und hektisch miteinander tuschelten.
    Jayden beobachtete sie nur kurz, dann wurde seine Aufmerksamkeit von der Wand in Anspruch genommen. Genauer, von den Zeichnungen und Symbolen, die in den Stein eingraviert worden waren.
    "Wir konnten die Schrift bisher nicht entziffern." Lu trat näher heran. Einen Schritt vor der Wand blieb er stehen. "Unsere Wissenschaftler arbeiten daran, die Übersetzungsdatei zu vervollständigen. Das ist jedoch nicht so leicht. Es scheint, als ob jedes der Symbole für ein komplettes Wort steht, nicht für einen Buchstaben. Das macht es deutlich schwerer."
    "Es ist eine Warnung", flüsterte Jayden.
    Die Rentalianer um ihn herum verstummten. Mit vor Verblüffung wackelnden Ohren blickten sie ihn an.
    Jayden begriff selbst nicht, was gerade geschah. Die Worte an der Wand waberten, zerflossen und setzten sich in leicht verständlichem Solar wieder zusammen. Was geschah hier? Ihm wurde schwindelig und heiß. Das Atmen fiel ihm merkwürdig schwer. So ähnlich hatte er sich nach dem Erwachen auf dem Mars gefühlt.
    "Sie können die Schrift lesen?" Lu war einen Schritt von ihm zurückgewichen. "Wie ist das möglich, Cross? Was steht dort?"
    Jayden hatte so eine Ahnung, warum er die Symbole plötzlich entziffern konnte, doch das war jetzt bedeutungslos. Er streckte seine Arme aus und berührte ein von Strahlen umgebenes Halbrund. Der Stollen wurde in gleißendes Licht getaucht. Inmitten des Raumes erschienen schwebende Punkte, leuchtende Sonnensphären und Asteroiden. Er hatte eine Holosphäre aktiviert.
    Die Rentalianer jaulten überrascht auf. Jayden war nicht minder verblüfft. Was immer hier vor sich ging, er konnte nicht sagen was er eigentlich tat. Er deutete auf einen spezifischen Stern, worauf ein Planetensystem herangezoomt wurde. In Jayden flammte das brennende Verlangen auf, den Stern aufzusuchen. Was war nur los mit ihm? Er wollte dorthin, wollte mit einem Schiff in dieses System fliegen, wollte den Stern ... zerstören.
    Krampfhaft schüttelte er den Kopf, schloss die Augen und taumelte zurück in den Gang. Er musste weg, dieser Suggestion entkommen.
    Erst als die Kaverne hinter ihm lag, öffnete er die Augen. So schnell er konnte rannte er zum Transmitterbogen, der noch immer in Betrieb war. Er hielt erst inne, als er wieder auf Asul stand.
    "Was ist mit Ihnen?!" Lus aufgeregte Stimme holte ihn zurück in die Realität. Der Rentalianer trat gerade durch den Transmitterbogen. "Soll ich einen Heiler herbeiholen?"
    Jayden riss sich zusammen. "Danke, aber nicht nötig. Es geht schon wieder." Er richtete sich wieder auf. "Ich weiß, wohin Ihr Schiff fliegt."
    Lu legte den Kopf schief und die Ohren an. Sein Fell stellte sich auf.
    "Kommen Sie, ich berichte Ihnen auf dem Weg. Wir müssen zum Großen Rudelführer. Und ich brauche sofort eine Phasenfunkverbindung in die Solare Union. Es gilt, schnell zu handeln."
     
    *
     
    Raumstation SOL-22, Im Orbit um Neptun, 13. Januar 2266, 21:00 Uhr
     
    "Ich hoffe es ist verdammt noch mal wichtig!", fluchte Admiral Santana Pendergast, als sie den Raum betrat. Seine Kollegin wirkte zerzaust, was Björn unweigerlich schmunzeln ließ, war sie doch ansonsten immer

Weitere Kostenlose Bücher