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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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besaß eines. Für einige Sekunden bekam er Mitleid. Sollte er sie warnen? Sollte er ihnen mitteilen, was sie erwartete? Dass sie auf keinen Fall zurück zur Erde fliegen durften? Er zögerte, schüttelte dann jedoch den Kopf und deaktivierte den Kamera-Feed. Er musste seine Flucht planen.
     
    *

     
    Forschungsstation CAVE, Kuiper-Gürtel, Sol-System, 05. Februar 2266, 19:45 Uhr
     
    Admiral Juri Michalew starrte auf seine Konsole. Die Nachricht war bereit, versendet zu werden. Sie enthielt nur einen Satz, der niemandem, der sie abfangen würde, von Nutzen sein konnte. Doch jene Männer und Frauen, die seit Jahren auf diesen Moment warteten, wussten was zu tun war. "Ich hätte drauf verzichtet, weißt du. Alles, was ich immer wollte, war eine sichere Solare Union, die nach außen hin geschlossen auftritt und im Inneren Stärke beweist."
    "Ich weiß", sagte sein Besucher. "Aber jetzt ist der Punkt gekommen, auf den du gewartet hast, Juri. Meine Leute sind auf deiner Seite, es ist deine Entscheidung."
    Juri Michalew wandte sich um. Michael Furlan saß in einem der Konturensessel und blickte ihm gelassen entgegen.
    "Das musst du mir nicht sagen", entgegnete Juri. "Ich habe dich rekrutiert."
    "Und du hast gut daran getan", sagte der Innenminister. "Wenn ich damals nicht gehandelt hätte, als diese Ishida deine Klüngelei hat auffliegen lassen, wärst du längst Geschichte."
    Juri winkte ab. "Ich weiß, ich weiß. Und meine Dankbarkeit hat dir so manche Tür geöffnet. Immerhin bist du heute Innenminister. Wer kann das in diesem Alter schon von sich sagen."
    "Wenn du diese Taste betätigst, ist mein jetziger Job nichts mehr wert." Bei diesen Worten deutete Michel auf die Konsole. "Es ist deine Entscheidung, war es immer. Ich hoffe du hast wirklich alles genau durchdacht."
    Juri schlug mit der flachen Hand auf die Lehne seines Konturensessels. "Das habe ich seit Jahren." Er wurde wieder ruhig. "Und doch hätte ich darauf verzichtet. In einer Situation wie dieser benötigen wir Stabilität. Aber die Regierung erweist sich erneut als unfähig und verlogen. Ich weiß von den geheimen Flottenbasen und Militärstützpunkten. Wir könnten die Parliden in einem Handstreich vernichten. Stattdessen zieht Kartess es in die Länge, schlägt sich mit dem Finanzminister herum und will 'auf Nummer sicher' gehen. Wenn ich das weiter zulasse, stecken wir in wenigen Monaten selbst in diesen Rüstungen und dienen den Parliden als Sklaven!"
    Michael zuckte mit den Schultern. "Die Bomben sind platziert und die Attentäter stehen bereit."
    "Ich hoffe, sie sind fähiger als der, der Walker ausschalten sollte. Ich konnte diese blauäugigen Killer noch nie leiden." Alle Auftragsmörder, die Teil des Ketaria-Bundes waren, besaßen das gleiche Merkmal: stahlblaue Augen. Bisher war es noch niemandem gelungen, die Basis dieser Assassinen zu finden; viele vermuteten, dass sie sich im Eriin-Bund versteckten. Andere sprachen von einer Mini-Gesellschaft aus genmodifizierten Killern, die auf einer Raumstation hausten. Das meiste waren Gerüchte. 
    "Ich gebe zu, sie sind mir auch unheimlich, aber in der Regel arbeiten sie effektiv. Es konnte ja kein Mensch ahnen, dass dieser Alpha 365 dazwischenkommt."
    "Aber der Lieutenant stellt ja glücklicherweise keine Gefahr mehr da. Er liegt im künstlichen Koma, während die HYPERION ihn in meine Arme trägt."
    "Also, wie entscheidest du dich?" Michael nippte an einem altmodischen Kaffee.
    Juri drehte sich wieder zu seiner Konsole. Mit einem grimmigen Lächeln berührte er den Touch-Screen. Innerhalb von Sekunden jagte die Nachricht über den Phasenfunk davon und leitete unaufhaltbar das Chaos ein.
     
    *
     
    Epilog
     
    05. Februar 2266
    Tag 1
     
    Lächelnd lehnte er sich zurück und genoss den Moment des Triumphs. Was gab es Schöneres als die Früchte jahrelanger Arbeit zu ernten?
    Michalew handelte endlich! Damit hatten sich all die Mühen gelohnt. Der kleine Hardliner, der an seinen Fäden hing und wie eine Puppe alles tat, was er tun sollte, verhalf ihm also tatsächlich zum Sieg.
    Ein Signalton erklang.
    Er warf einen Blick auf den Monitor und erkannte Doktor Florian von Ardenne.
    "Treten Sie ein, Doktor", begrüßte er den Verbündeten. "Etwas zu trinken?"
    Der Wissenschaftler verneinte. "Ich muss gleich wieder zurück, bevor Michalew mich vermisst."
    "Ach was." Er winkte ab. "Setzen Sie sich. Der gute Admiral wird in den nächsten Tagen nicht einen Gedanken an Sie verschwenden."
    Von Ardenne ließ

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