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Sudelbücher: Ausgesucht feine Texte mit Biss (German Edition)

Sudelbücher: Ausgesucht feine Texte mit Biss (German Edition)

Titel: Sudelbücher: Ausgesucht feine Texte mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Ch Lichtenberg
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von Hassen mache. Nämlich dass man nur frei handelnde Wesen hassen könne. [F 875]
    Vom ersten Dichter der Welt bis zum Verse-Fabrikant.[ F 876]
    Ein reines Herz und ein reines Hemd. (Ein reines Herz ist eine vortreffliche Sache, und ein reines Hemd auch.) [F 877]
    Es soll mir zur Warnung dienen, ich will künftig nichts mehr drucken lassen, ohne es wie jener große französische Dichter meiner Köchin vorzulesen. [F 881]
    Sie scheinen mich mit Rosinen und Mandeln zu füttern und mich hernach als einen fetteren Bissen zu verschlingen. [F 883]
    Die Erziehung, die wir ganzen Ländern gerne geben wollten, aber nicht geben können, kann irgendein individuum durch einen Zufall genossen haben. [F 887]
    Man sollte über esoterische Physiognomik noch einige Zeit lateinisch schreiben. [F 891]
    Die Gebrechlichen haben oft Fertigkeiten, deren ein ordentlich gebauter Mensch wo nicht unfähig, doch [die] zu erlernen nicht entschlossen genug ist. [F 893]
    Es ist die Frage, ob nicht selbst Tiere, wenn man sie in ihrem Bau stört, einen Weg erwählen, der vom vorigen verschieden zu demselben Endzweck führt. [F 894]
    Es könnte sein, dass unsere herausgewürfelte Erziehung grade für die Köpfe passte, die wir für kluge Formen halten. [F 896]
    Das Unglück, das mich betroffen hat, einige meiner besten Freunde nennen es Glück. Und Glück ist es, denn ich Unbekannter kann vielleicht einen Namen gewinnen, und meine Gegner haben einen zu verlieren. [F 899]
    Selbst dieselben Züge, die wir hässlich nannten, können schön in unsern Augen werden. [F 900]
    Einer deutet alle unbestimmte Spöttereien auf sich selbst und denkt, sie hätten ihn heimlich im Sinn gehabt. [F 905]
    Bei einer Mondfinsternis, die Silhouette der Erde.[ F 909]
    Die glücklichsten Verführer und daher die gefährlichsten sind die deluded deluders . [F 912]
    Starke Empfindung, deren sich so viele rühmen, ist nur allzu oft die Folge eines Verfalls der Verstandes-Kräfte. Ich bin nicht sehr hartherzig, allein das Mitleid, das ich in meinen Träumen oft empfinde, ist mit dem bei wachendem Kopf nicht zu vergleichen, das erstere ist in mir ein nah an Schmerz grenzendes Vergnügen. [F 915]
    Mir innig bewusst, dass ich nichts als Wahrheit und Unterricht suchte, trete ich unerschrocken vor dich hin, würdiger Mann, in das Heiligtum der Philosophie, ohne mich um die ungeschliffene Staats Hellebarde des Schweizer-Trabanten zu bekümmern, der vor der Tür steht. [F 921]
    O ich kenne die Leute allzu wohl, die aus gedemütigtem Stolz oder blinder Hitze immer eine Meile über oder unter der Wahrheit nisten. [F 923]
    Wenn die feinen Weltleute fragen: Gott weiß warum? so ist es immer ein sicheres Zeichen, dass sie außer dem lieben Gott noch einen großen Mann kennen, der es auch weiß. [F 931]
    Es ist keine Folge, dass ein auf klare, ja selbst dunkle Ideen gegründeter Schluss den auf die deutliche Entwickelung derselben gebauten widerspricht, ja noch mehr, ich sehe gar die Unerlaubtheit des Verfahrens nicht ein, einen Teil des Publici , das keiner deutlichen Begriffe fähig ist, wo man ohne dieselben irren kann, wenigstens in der Anwendung seiner dunkeln behutsam zu machen. [F 932]
    Es ist eine traurige Liebe, wo man zum ersten Mal im Grab miteinander zu Bette geht. [F 936]
    Was hilft alles Schließen aus Erfahrung? Ich leugne nicht, dass es zuweilen eintrifft. Aber fehlt es nicht auch ebenso oft? Und ist das nicht, was ich sagen wollte? Glücksspiel. [F 938]
    Das Ideal von Stärke und Tugend müsste die größte Schönheit sein, freilich das würden und müssten wir so nennen. Doch könnte es mit Befriedigung sinnlicher Lust streiten, die richtet auch mit. Wir lieben uns in andern, wo wir Güte erkennen, gefällt uns das Gesicht. Aber kann man das eigentlich mit zu der Schönheit rechnen? Schön nennen die Leute sehr oft, was ihnen gefällt, und das ist relativ. [F 939]
    Wie der ungebetene Einleiter mich so hat verstehn können, ist mir unbegreiflich, allein es scheint, die Zeit ist gekommen, dass auch sogar die Nachbeter erfahren, was die Denker längst gedacht haben. [F 940]
    Noch immer grob, auch wenn man abrechnet, dass sie von Zimmermann kommt, der ungeschliffen tadelt und noch ungeschliffener lobt. [F 948]
    Ich muss meine Leser inständigst bitten, hier bloß Sachen zu betrachten, keine Namen, die vielleicht in Deutschland mehr Gewicht haben als in irgendeinem Land in der Welt und nirgends leichter zu erwerben sind, wenn von einigen Jahren die

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