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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Ich kenne diese Nummer nicht!«
    » Ist schon in Ordnung«, versuchte ich sie zu beruhigen. Ich notierte mir die Nummer und ließ meinem Instinkt freien Lauf.
    » Hören Sie, April. Schauen Sie mich an. Wenn es jemand ist, der mit dem Verschwinden Ihres Sohnes zu tun hat – ich glaube nicht, dass das der Fall ist, aber wenn –, müssen Sie ihn fragen, was genau Sie tun sollen, damit Sie Ihren Sohn zurückbekommen, okay? Und wenn irgend möglich, verlangen Sie mit Jacob zu sprechen.«
    Tränen liefen an ihrem Gesicht hinab, als das Telefon erneut klingelte. Mit zitternder Faust wischte sie sie fort, bevor sie nach dem Hörer griff. Ich ging ins angrenzende Arbeitszimmer, wo ich das Gespräch an einem anderen Apparat mithören wollte, drückte allerdings zuvor die Aufnahmetaste des Anrufbeantworters.
    » Ja? Hier ist April Dunning.«
    » Ich habe Jacob«, meldete sich eine seltsam ernste Stimme. » Hören Sie zu.«
    Aus der Leitung waren ein Klicken und ein Summen, dann das zu hören, was nach Aufnahmegeräuschen klang.
    » Frage Nummer neun: Wenn du im Sudan geboren wärst, wie hoch wäre dann deine Chance, vierzig Jahre alt zu werden? Und was hat das mit deinem hübschen, kleinen iPod nano zu tun?«
    » Ich weiß nicht«, schluchzte ein junger Mann. » Aufhören. Bitte hören Sie auf.«
    Die Aufnahme wurde ausgeschaltet.
    » In genau drei Stunden werden Sie Anweisungen erhalten«, fuhr der Anrufer mit ruhiger Stimme fort. » Wenn Sie diese genauestens befolgen, werden Sie Ihren Sohn lebend wiedersehen. Keine Polizei. Kein FBI.«
    Die Verbindung wurde abgebrochen. Ich legte rasch auf, als ich im Flur einen Aufprall hörte. Mrs. Dunning kniete schluchzend auf dem Fischgrätparkett.
    » Es ist Jacob«, stöhnte sie. » Dieses Schwein hat meinen Jacob.«
    Der Butler erreichte Mrs. Dunning eine Sekunde vor mir und half ihr auf einen Stuhl.
    Ich drückte die Kurzwahltaste, um meine Chefin anzurufen. Wir hatten es hier tatsächlich mit einer Entführung zu tun und durften keine Zeit verlieren, mussten uns beeilen, alle Mannschaften innerhalb von drei Stunden auf den Plan zu rufen. Es würde knapp werden.
    Mit finsterer Miene blickte ich aus dem Fenster. Unten auf der Central Park West entlud ein Bus auf seiner Stadtrundfahrt Touristen, die auf dem Weg zum John-Lennon-Denkmal auf den Strawberry Fields ihre Kameras überprüften. In meinem Telefon tutete die Gegenstelle mit quälender Langsamkeit, während Mrs. Dunnings Schluchzen durch die hohen Räume hallte.
    » Komm schon«, flehte ich ungeduldig. » Nimm schon ab.«

5
    Als ein Geschäftsjet auf dem Teterboro Airport über sie hinwegfegte, zog FBI Special Agent Emily Parker, die über den an der Route 46 in New Jersey gelegenen Firmenparkplatz rannte, den Kopf ein. Einen Moment lang blieb sie stehen und sah dem Flugzeug hinterher, das auf der Landebahn aufsetzte und auf die schicke Gulfstream G 300 zurollte, der sie gerade entstiegen war.
    Sie strich ihr kupferrotes Haar aus der Stirn und blickte auf die Armbanduhr, nachdem sie den Motor ihres Mietwagens gestartet hatte. Es war noch keine drei Uhr. Ihr Chef hatte sie zu Hause in einem Vorort von Manassas in Virginia um halb eins angerufen. Die vierhundertfünfzig Kilometer bis hierher hatte sie in weniger als zwei Stunden zurückgelegt.
    Na, das nenne ich flotte Arbeit, dachte sie. Klar, sie war dieses Tempo gewohnt, da sie beim FBI seit zwei Jahren Leiterin der schnellen Eingreiftruppe bei Kindesentführungen für den Nordosten war.
    » Der stellvertretende Direktor bat mich, den härtesten Typen auf diesen Fall anzusetzen, Emily«, hatte John Murphy, der leitende Special Agent des nationalen Zentrums für die Analyse von Gewaltverbrechen, gesagt. » Und jetzt raten Sie mal. Das sind Sie.«
    Sie hatte nicht viele Informationen erhalten. Nur dass sie für das New York Police Department bei der Entführung eines Jungen namens Jacob Dunning als Beraterin tätig sein sollte. Jacobs Vater, Donald Dunning, war nämlich derjenige, der sie mit der Gulfstream hatte abholen lassen, was wahrlich von jeder normalen Vorgehensweise abwich.
    Jetzt fragte sie sich, in welchen Spezialauftrag sie hineingeraten war.
    Als sie vom Parkplatz preschte, rief sie mithilfe der Kurzwahltaste ihren Bruder Tom auf seinem Handy an. Er antwortete nach dem zweiten Klingeln.
    » Bin gerade gelandet«, sagte sie. » Wie nimmt sie’s auf?«
    » Alles bestens. Wir haben einen Limo-Stand am Ende der Einfahrt aufgebaut. Das könntet ihr eigentlich jeden

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