Sündhafte Küsse (German Edition)
genauso schlimm wie Mutter. Ständig lädt sie ihre Freundinnen zum Tee ein, nur um mich vorzuführen. Es ist einfach schrecklich.“
„Jetzt sind wir Männer ja unter uns.“ Aidan kicherte, bevor ihm die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Ja, Jul war ein richtiger Mann.
Sein kleiner Bruder zog sich das Krawattentuch vom Hals, und Aidan konnte dessen entblößten Kehlkopf sehen. Er hätte bei den Frauen die allerbesten Chancen, überlegte der Viscount. Er sieht außerordentlich gut aus. Mit heimlichen Blicken tastete Aidan den jungen Körper ab, der ausgestreckt vor ihm lag, da Julian immer tiefer in den Sessel sank.
„Um noch mal aufs Küssen zurückzukommen“, lallte dieser leicht. „Wie funktioniert das eigentlich?“
Will er mir weismachen, dass er noch nie ein Mädchen geküsst hat? , wunderte sich Aidan. Ein warmes Gefühl durchflutete seine Brust. Plötzlich fühlte er sich dazu berufen, Julian ein wenig Nachhilfe in Sachen Liebe zu geben. Schließlich trug er als Oberhaupt der Familie auch eine gewisse Verantwortung für seine Geschwister.
Aidan räusperte sich und ihm wurde noch wärmer, aber er schob es auf den Alkohol. „Na ja, zuerst musst du dir natürlich einen Ort suchen, wo ihr möglichst nicht überrascht werdet. Ein Kuss ist eine sehr komplizierte Sache, wenn du Pech hast und dabei erwischt wirst, musst du das Mädchen womöglich heiraten.“
„Das ist mir klar!“, stieß Julian hervor. „Und weiter?“
„Du stellst dich nah zu ihr hin, berührst ihren Arm, sagst ein paar nette Worte und machst ihr Komplimente über ihr Aussehen ...“, während Aidan erzählte, beugte er sich zu Julian hinüber. Dabei stützte er die Unterarme auf den breiten Lehnen von Julians Sessel ab, weil ihm leicht schwindlig war. Der Brandy stieg Aidan schneller zu Kopf, als er dachte.
„Was würdest du mir für Komplimente machen, wenn ich ein Mädchen wäre?“, fragte Julian leise.
„Du hast wunderschöne Augen. Sie glänzen wie Smaragde“, flüsterte Aidan.
Eine Weile starrten sie sich einfach nur an und verloren sich in den Augen des anderen, bevor Julian sich vorbeugte und Aidans Wangen umfasste. Theatralisch, mit einem spöttischen Zug um die Mundwinkel, seufzte er: „Und deine Augen leuchten wie Aquamarine, mein Herz.“
Plötzlich schien die Zeit stillzustehen. Nur das Prasseln des Feuers und das Ticken der Standuhr waren zu hören. Julian sah ihn ernst an und hauchte: „Funktioniert es so?“ Langsam, aber unaufhörlich, kamen Julians Lippen näher, bis sie zart über Aidans Mund strichen. Dieser wollte sich abwenden, doch er konnte nicht, war wie gelähmt. Es fühlte sich herrlich an, wie vorsichtig Julians Zunge über seine Lippen fuhr, worauf er die Augen schloss. Es ist zu lange her ... Aidan spürte Julians heißen Atem, roch den Brandy und flüsterte: „Du bist ein Naturtalent, Jul.“
Julian wich ein Stück zurück, ohne seine Wangen loszulassen, und grinste frech. Durch Aidans Körper rauschte das Blut und schoss geradewegs in seine Lenden; der Puls klopfte ihm hart in den Ohren. Ich darf mich nicht in ihn verlieben, nicht in Jul. Er ist mein Bruder!
Mit verklärtem Blick meinte Julian: „Du bist ein guter Lehrmeister“, bevor er seine Lippen hart auf Aidans Mund presste.
Aidan entfuhr ein Stöhnen. Er ließ sich auf Julian fallen und vergrub seine Finger in dem weichen hellen Haar. Seine wachsende Männlichkeit drückte sich dabei gegen Julians Oberschenkel, wo er sich an ihm rieb, um das erregende Gefühl zu verstärken. Anschließend ließ er die Hände über Julians Brust gleiten, die sich unter der Kleidung schnell hob und senkte. Ohne zu überlegen, zerrte ihm Aidan den Stoff aus der Hose, um mit den Fingern darunterzufahren. Als er die warme glatte Haut berührte und die harten Brustwarzen liebkoste, spürte er Julians Hand zwischen seinen Beinen. Himmel, was machen wir da! , durchfuhr es Aidan schlagartig, während Julians Zunge immer wieder in seinen Mund schnellte. Sofort riss er sich von dem Jüngeren los und ließ sich rückwärts in den Sessel fallen. Aidan war zutiefst geschockt und verwirrt – er wagte es nicht, Julian anzusehen, bis dieser laut auflachte. „Verdammter Alkohol, was, Aidan? Du hast mich abgefüllt!“
„Vielleicht solltest du doch bald heiraten“, sagte Aidan rau.
„Niemals!“ Julian grinste verwegen und starrte Aidan auf den Schritt, wo sich eine beachtliche Beule abzeichnete. Sofort schlug der Lord die Oberschenkel übereinander und
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