Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte
am Zug, und deshalb würde er das Spiel vorerst nachihren Regeln spielen.
Sie reagierte, indem sie seiner Frage auswich. „Warum willst du dein Haus verkaufen?“
„Du hast also auch schon davon gehört, was?“
„Jeder in der Stadt hat davon gehört. Du weißt doch, wie das in Dahlia läuft.“
Das wusste er nur zu gut, und es war einer der Gründe, weshalb er die Brücken hinter sich abbrach. Er hatte die Nase voll davon, dass jeder sich ständig in seine Angelegenheiten mischte. „Dad ist tot, und ich bin die meiste Zeit unterwegs. Ich hielt das für die beste Lösung.“
„Aber dann hast du kein Zuhause mehr.“
„Zuhause ist dort, wo dein Herz ist. So sagt man doch, oder?“
„Brauchst du Hilfe?“
Er runzelte die Stirn. „Wie bitte?“
„Ich würde dir gern helfen, beim Packen, Organisieren, Ausmisten.“
So ein Angebot hatte er nun wirklich nicht erwartet, als er ihr hierher gefolgt war. „Hast du mich deshalb neulich aufgesucht? Du bietest mir deine Hilfe bei der Vorbereitung des Hausverkaufs an?“
Erneut gab sie keine direkte Antwort. „Ich habe das Haus deiner Familie gesehen. Das ist viel Arbeit für einen allein.“
Sie hatte recht. Ordnung in seinem Elternhaus zu schaffen war eigentlich zu viel Arbeit für einen allein, es sei denn, man wollte sich für den Rest seines Lebens mit der Vergangenheit befassen. An sich war das keine schlechte Sache, nur gefiel Trey das Hier und Jetzt viel besser.
Da er Einzelkind gewesen war, hatte er viel Zeit mit Babysittern verbracht. Als er zwölf gewesen war, hatte seine Mutter die Familie verlassen und er war mit seinem Vater allein geblieben. Trey hasste sie dafür, bis er von der Untreue seines Vaters erfuhr. Da kam er zu der Einsicht, dass Hassgefühle völlig unangebracht waren, da beide Eltern sich falsch verhalten hatten.
Allerdings glaubte er keine Sekunde lang, dass Cardin ihn nach draußen gelockt hatte, um mit ihm über seine Zukunftspläne zu sprechen. „Du kannst mir gern helfen, aber vorher muss ich wissen, was hinter deinem Angebot steckt.“
„Was meinst du?“ Sie tat verwirrt.
„Was willst du von mir, Cardin?“, fragte er und stieß die Tonne zur Seite, sodass nur noch das sinnliche, elektrisierende Knistern zwischen ihnen war. „Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es das Gleiche ist, was ich von dir will – ganz egal, welche Botschaft du mir mit dem Mais schicken wolltest.“
Sie hob das Kinn. „Das wirst du herausfinden, wenn du mein Angebot annimmst.“
Trey rang um Geduld und ermahnte sich, dass er sie die Regeln bestimmen lassen wollte. „Was ist mit deiner Arbeit hier? Arbeitest du nicht Vollzeit?“
„Das stimmt, aber das bekomme ich schon hin. Es wird dem Boss nichts ausmachen, sich nach meinen Zeiten zu richten.“
In diesem Fall würde er nicht Nein sagen. „Möchtest du morgen anfangen? Ich wollte mir zuerst die Nebengebäude vornehmen und schauen, was man noch verkaufen kann. Den Rest werde ich verbrennen oder zur Müllhalde fahren.“
„Klar. Ich werde Jeb bitten, mir seinen Pick-up zu leihen. Es macht ihm Spaß, meinen Mini zu fahren.“
Trey versuchte sich vorzustellen, wie dieser fast einen Meter neunzig große Mann mit den breiten Schultern und dem Bauch hinter das Lenkrad ihres roten Mini-Cooper-Cabrios passte. „Ich würde glatt Eintritt zahlen, um das zu sehen.“
„Dann werde ich ihm sagen, er soll einen Preis nennen.“
„Sehr witzig. Sagen wir, morgen um acht? Oder brauchst du noch mehr Schönheitsschlaf?“
„Meinst du, ich hätte Schönheitsschlaf nötig?“, konterte sie.
„Vielleicht hattest du schon zu viel davon, und früh aufzustehen tut dir gut. Sagen wir, um sieben?“
„Wenn ich nicht so weit fahren müsste, könnten wir auch um sechs anfangen.“
Er machte einen Schritt auf sie zu. „Wirst du die Nacht dort verbringen?“
„Ich ziehe es in Erwägung“, sagte sie und befeuchtete sich die Lippen. Diese kleine Geste und wie sie ihn dabei ansah raubte ihm den Atem.
„Ich war die ganze Zeit an der Rennstrecke, deshalb weiß ich nicht, wie es um die Schlafgelegenheiten bestellt ist. Aber ich habe einen zweiten Schlafsack dabei.“
„Klingt doch gut. Die können wir zusammen ausbreiten oder an den Reißverschlüssen verbinden.“
„Spiel nicht mit mir, Süße.“ Er machte noch einen Schritt und stand so dicht vor ihr, dass sich ihre Schenkel berührten. „Sonst komme ich noch auf die Idee, dass du zu Ende bringen willst, was wir angefangen
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