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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Burton
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laut Vertrag. Da sie ihn beendet hat, werde ich Euren Schuldschein tatsächlich zerreißen, Dunhurst, aber ich habe keine Handhabe, sie wegzuschicken, wenn sie hierbleiben will.«
    »Hierbleiben?«, rief Dunhurst. »Als was denn? Sie wäre doch dann keine Sklavin mehr.«
    »Versteigert sie doch erneut!«, schlug Sir Edmund vor.
    »Nur wenn sie es wünscht«, sagte Rexton. »Ansonsten muss ich ihr gestatten, hierzubleiben als … na ja, als freie Frau sozusagen. «
    »So etwas gibt es nicht«, sagte Dunhurst.
    »Doch, jetzt schon«, widersprach Rexton. »Wenn die Dame es wünscht.«
    »Hurensohn!«, knurrte Dunhurst und ballte die Hände zu Fäusten. Er warf Rexton einen finsteren Blick zu. »Ihr habt etwas gegen mich seit letztem Sommer, als diese verdammte Dahlia meinen guten Namen in den Dreck gezogen hat. Ihr habt gegen den Herrn Partei für die Sklavin ergriffen. O ja, ich weiß Bescheid. Ihr wart derjenige, der veranlasst hat, dass mein Zimmer nach diesem Stock durchsucht worden ist, den sie sich eingebildet hat, als ob ich ein gewöhnlicher …«
    »Diese Unterhaltung ermüdet mich«, sagte Rexton. Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich weiß, dass Ihr sie mit sechzehntausend Guineen nach Hause habt gehen lassen, die sie nicht verdient hatte«, tobte Dunhurst.
    »Komm, Rose«, sagte Rexton.
    »Ach, das wollt Ihr wohl nicht hören, was?« Dunhurst sprang auf. »Ihr wollt nicht daran erinnert werden, was für ein Gimpel Ihr wart. Habt diesem verlogenen Miststück sechzehntausend Guineen in den Rachen geworfen.«
    Rexton ergriff Caroline am Arm und trat mit ihr an den Ausgang zum Rosengarten an der Westseite des Schlosses.
    »Und ich weiß auch, dass Ihr versucht habt, mich von der Sklavenwoche auszuschließen«, wütete der Marquess. »Aber Sir Charles und Oliver Riddell wussten, was ich für eine Sklavin bezahlen kann, und sie wollten ihren Anteil daran. Ihr nicht, Rexton, was? Ihr braucht ja mein Geld nicht, Ihr habt selber genug – jedenfalls so viel, dass Ihr hunderttausend Guineen für so eine«, er zeigte mit seinem Stock auf Caroline, »zahlen könnt, nur damit ich sie nicht bekomme. Warum hättet Ihr das sonst tun sollen? Sie ist ja schließlich nichts Besonderes, nur eine gierige kleine Schlampe wie all die anderen …«
    Er tobte immer weiter. Rexton zog Caroline einen gepflasterten Weg entlang, der von schmiedeeisernen Bänken gesäumt war. Auf einer saß Beau Brummel mit seiner Sklavin, der jungenhaften Jessamine. Jessamine, die nur ein Männerhemd trug, kniete mit dem Gesicht zur Lehne auf der Bank, Hände und Füße an die schmiedeeisernen Verzierungen gekettet. Sie zuckte bei jedem Stoß des elegant gekleideten Brummel zusammen. Er stand hinter ihr, hielt mit einer Hand ihre kurzen Haare gepackt und hatte mit der anderen das Hemd hochgeschoben, um ihre Vereinigung beobachten zu können.
    Sie kopulierten auf griechische Art, stellte Rexton fest. Auch Caroline war es nicht entgangen, denn sie wurde blass und blickte weg, als sie an dem Paar vorbeikamen.
    Sie versuchte, ihren Arm aus seinem Griff zu winden, als er sie zum Badehaus führte.
    »Mylord«, flehte sie. »Ihr tut mir weh.«
    Er blieb stehen und ließ sie los. Als er seine Fingerabdrücke auf ihrem Arm sah, verzog er das Gesicht. Er nahm seinen Flachmann heraus und trank einen Schluck.
    »Ist … ist das wahr?«, fragte Caroline und rieb ihren Arm. »Dass Ihr Dahlia sechzehntausend …«
    »Ihr dürft nur sprechen, wenn Ihr etwas gefragt werdet.« Er verschloss die Flasche wieder und steckte sie in die Tasche.
    »Aber …« Sie blickte sich um. »Hier ist doch niemand, und ich dachte, die … die Regeln seien Euch gleichgültig.«
    »Bis auf die eine, dass Ihr Euren Mund halten sollt.«
    Caroline blickte Rexton mit ihren großen, unergründlichen Augen an.
    »Ja, Herr«, sagte sie dann – nicht spöttisch oder unterwürfig, sondern mit einer boshaften Nuance, die er unwillkürlich bewundern musste.
    »Unverschämtes Ding!« Er packte ihre Leine und zog sie mit sich.
    Er wollte sie nicht bewundern. Er wollte eigentlich gar nichts mit ihr zu tun haben, aber jetzt hatte er sie die gesamte Woche über am Hals. Dunhurst hatte recht. Er war ein Trottel. Zuerst Dahlia, und jetzt diese hier. Diese bedrängten Jungfrauen, das war seine Achillesferse. Sein Drang, den Retter zu spielen, war die einzige verletzliche Stelle in dem undurchdringlichen Panzer, den er sich in den letzten zwei Jahren zugelegt hatte. Er machte ihn schwach und

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