Süße Früchtchen auf Hawaii - Caprice: Erotikserie (German Edition)
schrie seine Lust heraus, ihre Schreie verschmolzen mit dem Rauschen des Wassers, das Sophie geistesgegenwärtig wieder stärker aufgedreht hatte.
Die Dämmerung hatte eingesetzt, letzte Sonnenstrahlen überzogen den Strand und die hohen Hotelburgen mit einem sanften rotgoldenen Ton. Hand in Hand gingen Sophie und Henry zu dem Tisch am Ende der Terrasse, den ihnen der Restaurantchef anwies. Ein paar Tische weiter hatte Rihanna mit Freunden Platz genommen. Von hier aus hatten die Gäste noch einen letzten wundervollen Blick auf die untergehende Sonne, die wie ein roter Feuerball in den dunklen Wassern des Pazifiks versank.
»Das ist zwar kitschigste Südsee-Romantik«, murmelte Henry, »aber wunderschön.«
»Stimmt.« Sophie nippte an ihrem Aperitif, einer Komposition aus Ananassaft, einem kleinen Schuss Rum und Champagner. »Übermorgen, in Hamburg, sieht die Welt dann wieder ganz anders aus.«
»Übermorgen …« Henry biss sich auf die Lippen. »Ich muss in den Sudan«, sagte er dann und griff nach Sophies Hand. Drückte sie fest. Sah ihr in die Augen und murmelte: »Das Telefonat kam gestern schon. Ein Kollege ist angeschossen worden, ich muss für ihn einspringen.«
Entsetzt sah Sophie ihn an. »Du kannst doch nicht schon wieder in ein Krisengebiet fliegen! Der Sudan … Henry, das geht nicht.« Ihre Lippen zitterten, sie griff über den Tisch nach seiner Hand und presste sie so fest, dass er zusammenzuckte.
»Es ist mein Job.« Er küsste ihre Fingerspitzen. »Hab keine Angst, Hexlein, wir sehen uns bestimmt wieder. Lass uns jetzt diesen Abend genießen. Trink aus, gleich müssen wir runter zum Strand. Die Männer haben schon alles für den Lu’au vorbereitet. Diese Zeremonie ist sehr speziell und hat mit einer simplen Hula-Show nichts gemein.«
Sophie griff nach ihrem Glas, doch sie trank nicht. »Ich weiß nicht, ob ich ein Schwein, das in Bananenblätter eingewickelt und über Lavaasche gegart wurde, wirklich essen mag.«
»Es soll köstlich schmecken, und als Hawaii-Tourist muss man einfach so ein Festmahl mitgemacht haben.«
»Hast ja recht.« Sophie biss sich auf die Lippen. Es war gar nicht die Vorstellung, dieses traditionelle Gericht essen zu müssen, das ihr Unbehagen bereitete. Vielmehr hatte sie den Schock, den ihr Henrys Mitteilung versetzt hatte, noch nicht verarbeitet.
Sie mochte Henry, er war ein besonderer Mann. Und als Lover einsame Spitze. Wenn sie eine Skala aufstellen sollte von eins bis zehn, dann rangierte er mit seinen Liebeskünsten mindestens auf der Neun, wenn nicht gar auf der Zehn.
»Probier mal den Rotwein«, forderte Henry sie fast unbekümmert auf.
Sophie trank einen Schluck, dann noch einen und noch einen. Sie aß auch von dem wirklich wohlschmeckenden Schweinebraten, kostete auch ein wenig Fisch, der ebenfalls in dem Imu, dem unterirdischen Ofen, gegart worden war. Sie probierte gebackene Bananen und angeröstete Ananasscheiben.
Ihre Stimmung lockerte sich allerdings erst wieder, als die Hula-Show begann. Neun junge Mädchen in langen Baströcken kamen auf die improvisierte Tanzfläche. Sie trugen bunte Blütenkränze im Haar; dicke Perlenschnüre lagen um ihre nackten Schultern.
»Die Hula-Mädchen gelten als Symbol für die Glücklichen Inseln, schreibt mein Reiseführer«, sagte Henry. »Ich nehme es als gutes Omen.«
»Solltest du tun.« Sophie sah zu den grazilen Mädchen hin, die sich zum Klang der typischen Hawaii-Gitarren wiegten.
Es folgte noch ein Feuertanz der Männer, dann wurden besonders dicht gesteckte Blütenkränze an die Gäste verteilt.
Henry legte Sophie auch seinen Kranz um. »Davon muss ich noch ein Bild machen«, meinte er lachend.
»Das ist aber unverkäuflich, hoffe ich.«
»Ganz bestimmt.« Er trank sein Glas aus. »Komm mit nach oben. Wir haben noch eine ganze herrliche Nacht vor uns.« Er zwinkerte ihr zu. »Und vielleicht mache ich dann noch ein paar nette Fotos von dir für mein ganz privates Album.«
»Das kommt gar nicht in Frage!«, protestierte Sophie.
»Oh doch!« Er lachte. »Und die drei schönsten Fotos nehme ich dann mit in die Wüste.«
»Ich bin doch kein Pin-up-Girl!«
»Stimmt.« Er grinste. »Deine Kurven sind zwar nicht übel, aber an Rita Hayworth reichst du nicht ran!«
»Mistkerl!«
»Ich weiß. Aber du magst mich trotzdem, oder?« Er zog sie mit sich zum Hotel. Die letzten Stunden mussten ausgenutzt werden!
Der Himmel war trüb und grau, als die Maschine in Hamburg landete. Sophie fröstelte, obwohl
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