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Sueßer Schmerz

Sueßer Schmerz

Titel: Sueßer Schmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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»Kommst du mit zu mir?«
    Sie blickte in seine Augen und bemerkte das Verlangen, das aus ihnen sprach. Die Lust. Etwas zögerlich fasste sie seine Hand. Die Berührung ließ einen Schauder der Erregung ihren Arm hinauftanzen. Hatte ihre Mutter bei all ihren Männern so empfunden? Es war ein kurzer, beängstigender Gedanke. Sie wollte nicht sein wie sie.
    Er beobachtete, wie sie einen Fuß aus dem Wagen setzte, und musterte ihr Bein vom Zeh bis zum Rocksaum. Alle Gedanken an ihre Mutter waren verflogen. Überwältigt, was dieser Mann mit einem bloßen Blick bei ihr auslöste, stellte Kelly das andere Bein auf den Boden. Er half ihr beim Aussteigen und zog sie dicht an sich. Sie spürte die Hitze seines Körpers, die aufs Neue ihre Lust entflammte.
    »Und? Kommst du mit zu mir?«, fragte er noch einmal mit leiser, verführerischer Stimme.
    »Ja«, antwortete sie, aber das wussten sie beide bereits, bevor sie es sagte.
    Er strich ihr mit den Fingern ein paar lose Haarsträhnen aus dem Gesicht und berührte zärtlich ihre Stirn. »Gut«, sagte er sanft.
    Dann gab er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und sagte: »Gehen wir?«

4
    Mark wohnte gern im 25. Stock. Wenn man nachts mit dem gläsernen Fahrstuhl nach oben fuhr und unter einem die Lichter der Stadt funkelten, bot sich ein spektakulärer Blick.
    Ganz offensichtlich gebannt von der Aussicht trat Kelly ans Fenster und sah hinaus auf die Stadt. Dass sie das Bild genauso genoss wie er, brachte ihn zum Lächeln. Irgendwie passte sie einfach zu ihm. Er trat hinter sie, schob die Hand um ihre Taille und legte sie auf ihren Bauch. Dabei berührte er mit dem Becken ihren Rücken, und schon wurde er erneut hart.
    Er roch an ihrem Nacken und ihren Haaren. Sie duftete nach Blumen. Vielleicht nach Jasmin, zart und köstlich. Noch nie hatte eine Frau ihn so in ihren Bann gezogen. Es lag nicht an dem großartigen Sex an einem unerwarteten Ort. Schon bevor sie sich im Wagen nähergekommen waren, hatte er vorgehabt, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen.
    Was er sonst nie tat.
    Seine Wohnung war immer sein Rückzugsort gewesen, sein ganz privater Unterschlupf. Keine Frau hatte hier Zutritt. Doch kaum dass er Kelly kennengelernt hatte, wollte er, dass sie hier war, inmitten von allem, das ihm heilig war.
    »Es ist wunderschön«, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn, als wüsste sie, dass sie hierher gehörte. In einer entlegenen Ecke seines Kopfes fragte er sich, ob das wirklich stimmte.
    Er schob den Gedanken beiseite, da er zu ungeheuerlich war, und konzentrierte sich auf den Augenblick. »Ja«, sagte er und strich mit der Nase über ihre Schläfe. Es war ihm schwergefallen, seine Familie zu verlassen und nach New York zu ziehen. »Ich liebe diese Aussicht. Vielmehr liebe ich diese Stadt.«
    Er dachte nach. Sollte er fragen, wo sie wohnte? Er wollte es wissen. Einige Sekunden vergingen. Nein. Noch nicht. Er wollte sie nicht verschrecken. Etwas sagte ihm, dass sie ganz schnell weg war, wenn er etwas Falsches tat oder sagte. Sie wollte ihn, aber er spürte auch eine unterschwellige Angst bei ihr. Nicht vor ihm. Aber dieses Gefühl drohte dennoch, sie zu verjagen.
    Das wollte er auf jeden Fall verhindern.
    Der Fahrstuhl stoppte, seine Etage wurde angezeigt. Schweigend nahm er ihre Hand und führte sie zu seiner Wohnung. Nachdem sie eingetreten waren, schaltete er das Licht an.
    »Möchtest du etwas trinken? Vielleicht ein Glas Wein?«
    Sie nickte, flocht ihre Finger ineinander und wirkte etwas nervös. Aber er bemerkte, dass das ihrer Neugierde keinen Abbruch tat, denn sie sah sich interessiert im Raum um. Sie bemühte sich, diskret zu sein, was ihr allerdings nicht ganz gelang. Ihr Blick blieb längere Zeit an einzelnen Gegenständen hängen.
    Schließlich antwortete sie: »Wein klingt gut, aber es ist schon spät. Vielleicht lieber Kaffee?«
    Ihre Antwort gefiel ihm. Es bestätigte, was er bereits vermutet hatte. Sie war kein Partygirl. Sie war in der Bar gewesen, wo sie eigentlich nicht hingehörte, genau wie er. Als Architekt hatte er die Gelegenheit genutzt, zum ersten Mal seinen Entwurf im fertigen Zustand zu besichtigen. Auf einer Restaurantserviette hatte er die erste Idee für das
Aquarium
skizziert. Es war seine Vision gewesen, aber bislang war der fertige Bau zu weit weg gewesen, um ihn sich anzusehen.
    Er lächelte sie an. »Kaffee gibt es nur unter einer Bedingung.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Und die wäre?«
    »Du kommst mit in die Küche und leistest

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