Süßes Spiel der Sehnsucht
wohl. « Marcus verkniff sich ein reumütiges Grinsen und zog sich an die Seite zurück, während Drew übernahm, um mit Heath zu üben.
Er würde eine Entführung in Betracht ziehen, wenn er musste, dachte Marcus und schleuderte sein Florett auf den Tisch. Ganz gewiss war er nicht bereit, sich in seinem Werben um Arabella geschlagen zu geben. Vielmehr arbeitete er gerade an einem neuen Plan. Seine Anwälte hatten die Dokumente vorbereitet, die Arabella und ihren Schwestern Unabhängigkeit garantierten, aber er hatte sie noch nicht abgeschickt, da er entschlossen war, sie zu seinem Vorteil zu nutzen.
Vorher jedoch sollte er sich wieder beruhigen. Letzte Woche war er drauf und dran gewesen, Arabella zu erwürgen, weil sie sich weigerte, seinem Liebesschwur zu glauben. Noch nie hatte er einer Frau ein solch schwerwiegendes Geständnis gemacht. Und es zusammen mit seinem Antrag wieder zurückgeschleudert zu bekommen brachte sein Blut im Wallung.
Nach wie vor wollte er am liebsten nach Danvers Hall zurückfahren und Arabella schütteln, bis sie aufhörte, so stur und so blind zu sein. Sie beging einen schweren Fehler, wenn sie erlaubte, dass ihre Vergangenheit ihre Zukunft ruinierte. Sie musste ihn vermissen, kein Zweifel, gen, wie er sie entsetzlich vermisste.
Das entfernte Türklopfen riss Marcus aus seinen finsteren Gedanken. Da sein Butler öffnen würde, achtete er kaum darauf, bis er die vertraute Frauenstimme hörte. Marcus fühlte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Arabella!
Er vermutete, dass sie hier war, um ihre Unabhängigkeitserklärung einzufordern, trat aber dennoch näher zur Tür, um zu lauschen.
Hobbs' empörte Stimme drang bis nach oben. »Seine Lordschaft ist momentan anderweitig beschäftigt, Miss Loring.«
»Ah ja, wie ich höre, ficht er mal wieder. Aber ich glaube , er wird mich trotzdem empfangen. «
Es entstand eine kurze Pause, während der Hobbs wahrscheinlich überlegte, wie seine Chancen standen, sie abzuweisen. Offensichtlich wusste er, dass es sinnlos war. »Wenn Sie bitte hi er warten wollen, Miss Loring. Ich frage Seine Lordschaft, ob er Sie empfängt.«
»Wir können auf derlei Förmlichkeiten verzichten, Hobbs ... nicht wahr?«, fragte Arabella höchst charmant.
»Ja, Madam, der Name ist Hobbs.«
»Nun, Hobbs, es missfällt Ihnen augenscheinlich, dass ich allein einen Junggesellen zu Hause aufsuche, und für gewöhnlich würde ich Ihnen zustimmen. Ich versichere Ihnen, dass ich ansonsten ziemlich anständig bin. Aber die Umstände gebieten eine dringende Unterhaltung mit Lord Danvers. Und da er mein Vormund ist, dürfte die Übertretung der guten Sitten nicht allzu gravierend sein, meinen Sie nicht auch? «
»Vielleicht nicht«, antwortete der Butler steif.
»Dann erlauben Sie mir, ihn zu sehen? «
»Sehr wohl, Miss Loring, wenn Sie darauf bestehen ... Bitte folgen Sie mir,
»Ach, sparen Sie sich die Mühe. Ich finde allein hin. « Marcus hörte ihre Schritte auf dem Marmor, dann hielten sie inne. »Hobbs?«, rief sie. Marcus malte sich aus, wie sie über die Schulter zu seinem Butler sah. »Es ist bewundernswert, mit welcher Verve Sie die Privatsphäre Ihres Herrn schützen. Ich werde dafür sorgen, dass er von Ihrem Pflichtbewusstsein erfährt.«
»Ich danke Ihnen, Miss«, erwiderte der Butler hörbar hilflos.
Einen Moment später erschien Arabella in der Tür. Obwohl Marcus sich gewappnet hatte, fühlte er, wie sein Herz bei ihrem Anblick aus dem Rhythmus kam. Als sie sich im Raum umsah, durchfuhr ihn eine Welle von Hitze und Begehren. Dann begegneten sich ihre Blicke, und das Begehren wurde schlimmer.
Sie wirkte äußerst zielstrebig, und ihre grauen Augen suchten sein Gesicht ab. Einen weiteren Herzschlag später jedoch schenkte sie ihm ein Lächeln, dessen Strahlen und Süße ihn fast schwindlig machten.
Arabella gelang es als Erster, ihren Blick abzuwenden und zu seinen Freunden zu sehen. Der Marquess und der Duke hatten ihr Training unterbrochen und beobachteten sie.
Mit einem überaus charmanten Lächeln trat Arabella ein. »Mylords, ich hoffe, Sie werden mir vergeben, dass ich ein zweites Mal Ihre Fechtübungen störe. Sie müssen mich recht aufdringlich finden.«
Seine Durchlaucht, der Duke of Arden, zog eine Braue hoch. »Sie scheinen es sich zur Gewohnheit zu machen, in unsere Übungen hineinzuplatzen, Miss Loring.«
Der Marquess of Claybourne gab sich versöhnlicher und strahlte sie freundlich an. »Nicht jede Unterbrechung ist notwendig eine
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