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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Haar wäre Zale über einen umgekippten zerbeulten Einkaufswagen gestolpert, der in der Dunkelheit des Hinterhofes kaum zu erkennen war. Er fluchte und hastete weiter, seinen drei Kameraden hinterher.
    Die Soldaten erreichten eine Ruine an der von Trümmern übersäten Straße, wo die Verbände der 1. Panzerdivision bald vorbeirollen würden.  
    Die Bombardements hatten aufgehört.  
    Porter und seine Begleiter stiegen hinauf in den ersten Stock und bezogen in einem ehemaligen Büro Stellung. Sie ruhten sich eine Weile aus, um durchzuatmen. Von hier war die Straße in alle Richtungen überschaubar.
    Einige der umliegenden Gebäude standen in Flammen, die Nacht war hereingebrochen. Das Weiß in den Augen seiner drei Kameraden, welche neben Porter mit schwarz vollgeschmierten Gesichtern auf dem schmutzigen Boden lagen, reflektierte die Flammen.  
    Rhys, Turner und Zale hatten ihre Sturmgewehre auf ihre Bipods gestellt hinter der Deckung der halb zerstörten Gebäudemauer. Sie nahmen den Straßenzug in alle Richtungen ins Visier.  
    Porter tippte Zale, der den Lauf seiner M4A1 auf die gegenüberliegende, etwa vier Dutzend Schritt entfernte Häuserreihe gerichtet hatte, auf die Schulter. Zale blickte ihn über das Nachtvisier seines Sturmgewehrs an, ohne die Hände von seiner Waffe zu nehmen. Porter kauerte dahinter und guckte hinüber zu einem der alten Fabrikgebäude auf der anderen Straßenseite. Kein Licht brannte im Innern. An der Ecke neben dem einen Fenster war ein Drahtgeflecht im Schein der Brände zu sehen.  
    Porter zeigte mit der flachen Hand hinüber zur Häuserzeile, danach auf seine Brust, einige weitere taktische Zeichen, dann vier Finger nach unten und schließlich ein Daumen-Hoch-Zeichen. Zale nickte. Kein Wort fiel.
    Porter huschte aus der Stellung und rannte geduckt in Richtung Treppe.
    Wenige Sekunden später gellten in kurzen Abständen abgegebene Schüsse der drei Sturmgewehre durch die leere Szenerie. Die Schützen des 3. Ranger Battallions 2 hatten den Straßenzug fest im Griff.  
    Kaum war der erste Knall verhallt, sprintete Porter aus seiner Deckung im Erdgeschoss los.  
    Sgt. Zale hörte auf zu feuern, 18 Schuss hatte er abgegeben. Aus den Mündungsfeuerdämpfern zog ein feiner Dunst von Schwarzpulverrauch. Niemand hatte ihr Feuer erwidert, offenbar befanden sich keine feindlichen Truppen mehr in diesem Viertel oder sie hatten sich noch nicht hervorgewagt.
    Zale blickte über das Visier, konnte aber nichts Genaues erkennen. Porter war eben hinter dem ausgebrannten Wrack eines Kleinlastwagens verschwunden. Zwei weitere kohlenschwarze Fahrzeuge mit offenen verglühten Türen standen quer auf der ehemals belebten Straße. Zale konnte Porter von seiner Position aus nicht ausfindig machen und ging davon aus, dass er unversehrt zum verminten Gebäude gelangt war.  
    Zale spähte nach links und rechts zu seinen Kameraden. Rhys und Turner erwiderten seinen Blick und deuteten mit dem Daumen nach oben. Sie wechselten die Magazine ihrer Gewehre.  
    Alle drei wandten ihren Fokus dem gegenüberliegenden Gebäude zu und richteten ihre Sturmgewehre auf die direkte Umgebung der Straße unter sich, um Porter auf seinem Rückweg Feuerschutz zu geben.  
    Sie konnten das Stück Draht immer noch knapp erkennen, die Nacht verschluckte aber die meisten Details. Die Flammen der brennenden umliegenden Gebäude tauchten die Szenerie in ein infernales Licht, die Schatten der Fahrzeugleichen tanzten ein grausiges Totenballett.
    In diesem Augenblick wurde die Welt auseinandergerissen. Alles zerfiel in Zeitlupe. Ein höllisches Donnergrollen und eine gigantische Staubwolke rasten auf die Soldaten zu wie ein Schnellzug. Eine Hitzewelle prallte auf ihre Gesichter. Wie vom Blitz getroffen pressten die Ranger ihre Hände an den Karbonhelm und zogen den Kopf ein.
    Glasscherben jagten wie Schrapnelle durch die Luft, ein tödlicher Hagel von Splittern prasselte auf sie herab. Es regnete Trümmer und Sand. Brennende Fetzen einer undefinierbaren Masse waren ebenfalls darunter.
    Das Grollen verhallte, das Rauschen in den Ohren blieb.
    Zale blinzelte. Er blieb einen Moment benommen liegen. Sein Körper fühlte sich an, wie von tausend kleinen Speeren aufgespießt und durch den Fleischwolf gedreht. Das Pfeifen in seinen Ohren stach ihm ins Gehirn.
    Er drehte seinen Kopf zur Seite. Rhys neben ihm war verschwunden. An der Stelle ein paar Meter entfernt, wo er gelegen hatte, war der Boden eingestürzt. Von der Druckwelle

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