Susan Mallery - Buchanan - 02
Zwanzigdollarscheine und mehr als die Hälfte der Fünfdollarnoten an sich. „Ich lasse dir etwas Wechselgeld da.“ Er steckte das Geld in seine Hosentasche und gab ihr die Kasse zurück. „Falls du auf die Idee kommen solltest, die Bullen zu rufen und zu behaupten, ich hätte dir das Geld gestohlen, lass es lieber. Ich weiß, wo du wohnst, Elissa. Also weiß ich auch, wo das Kind ist. Eines Nachts könnte ich kommen und die Kleine holen. Einfach so.“ Er schnippte mit den Fingern. „Dann würdest du sie nie mehr wiedersehen. Du weißt, dass ich es machen würde. Also sieh das mit dem Geld als billige Versicherung.“
Er grinste sie an und schlenderte davon.
Elissa starrte ihm nach. Jetzt, da er weg war, spürte sie Panik in sich aufsteigen. Er wusste, wo sie arbeitete, und möglicherweise wusste er tatsächlich auch, wo sie und Zoe wohnten.
Da Neil nun gemerkt hatte, dass es ihr finanziell besser ging, würde er sie überhaupt nicht mehr in Ruhe lassen. Vielleicht würde er sie so lange erpressen, bis kein Geld mehr da war, und dann seine Drohung wahr machen. Sie musste ihn daran hindern. Sie musste einfach einen Weg finden.
Elissa wollte schnell weg von hier. Sie wollte nach Hause zu ihrem Kind, die Türen verriegeln und die Jalousien herunterlassen. Sie wollte sich so lange verstecken, bis es endlich vorbei war.
Doch das konnte sie nicht. Sie konnte lediglich versuchen, genug Geld zu verdienen, damit sie sich einen wirklich guten Anwalt leisten konnte, der dafür sorgte, dass Neil sie für immer in Ruhe ließ.
Dani drehte sich auf die Seite und lächelte Ryan an. „Ich muss gehen“, sagte sie bedauernd. Sie wünschte, sie könnte ewig so mit ihm im Bett liegen.
Er sah auf den Wecker auf seinem Nachttisch und seufzte. „Mein Dienst beginnt erst um sechzehn Uhr. Kannst du nicht noch bleiben?“
Es war ein Sonntag, kurz nach zwei Uhr nachmittags.
Im „Waterfront“ ging gerade die Brunchzeit zu Ende. „Nach dem Brunch sind immer alle ziemlich gestresst“, sagte sie. „Ich muss die erregten Gemüter besänftigen.“
„Na gut.“ Er ließ seine Finger durch ihr Haar gleiten. „Unsere Gäste lieben den Brunch, und das Personal hasst ihn. Ich lasse dich gehen … dieses eine Mal.“
„Wie edel von dir.“ Sie beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss. Er zog sie an sich. Dani spürte, wie er ein Knie zwischen ihre Beine schob.
Es kam ihr immer noch ungewohnt vor, mit einem Mann im Bett zu liegen, der sich bewegen konnte. Es war schön gewesen, mit ihm zu schlafen, aber irgendwann war ein Teil von ihr mittendrin zum staunenden Beobachter geworden. Es war so anders mit Ryan.
„Woran denkst du?“, fragte er.
„Ach, nichts.“
„Du siehst nicht so aus, als würdest du nichts denken. Was ist los?“
Sie zögerte. „Ich denke an Hugh“, sagte sie schließlich.
„Wow.“ Er setzte sich auf und lehnte sich an den gepolsterten Kopfteil des Bettes. „Muss ich mir Sorgen machen, weil du an deinen Exmann denkst, während du mit mir im Bett liegst?“
„Nein. Ich vermisse ihn keineswegs. Es ist nur …“ Sie setzte sich ebenfalls auf und achtete dabei darauf, dass das Leintuch nicht wegrutschte, mit dem sie zugedeckt war. „Ich habe dir ja erzählt, dass er im Rollstuhl saß.“
Ryan nickte und sah sie mit seinen blauen Augen unverwandt an.
„Hugh war der zweite Mann in meinem Leben, mit dem ich geschlafen habe. Wir hatten natürlich Sex vor seinem Unfall, aber danach war es nie mehr dasselbe. Ich meine, wir haben miteinander geschlafen, aber so etwas wie Sex im herkömmlichen Sinn war nicht mehr möglich.“
Unsicher, wie viel sie ihm davon erzählen sollte, biss sie sich auf die Unterlippe. „Für mich war das in Ordnung. Ich habe ein paar Bücher gelesen und mit seinem Arzt und dem Physiotherapeuten darüber geredet. Wenn ich hätte schwanger werden wollen, wäre es ohne Hilfe nicht möglich gewesen, aber das stand damals ohnehin noch nicht zur Debatte. Ich möchte nicht unfair sein und hoffe, dass ich jetzt nicht wie ein schlechter Mensch klinge, aber Intimität mit Hugh war für mich immer harte Arbeit. Körperliche Arbeit. Und mit dir ist es so leicht. Du kannst deine Beine bewegen. Du spürst, was ich mache. Bin ich gemein, weil ich darüber nachdenke?“
Er nahm sie in den Arm und küsste sie. „Dani, der Typ hat dich betrogen und verlassen. Du bist ihm rein gar nichts schuldig. Meiner Meinung nach hatte er verdammt viel Glück, dich als Frau zu haben, und es war idiotisch
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