Susan Mallery - Buchanan - 02
Ernährungswissenschaften – mit Schwerpunkt Essstörungen.“
Sie hielt kurz inne und schüttelte den Kopf. „Meine Güte, ich rede und rede in einem fort. Das kommt davon, dass ich die letzten drei Tage allein mit Alex war. Es ist richtig schön, sich wieder einmal mit einem Erwachsenen unterhalten zu können.“
Der Kleine nuckelte an seinem Daumen.
Seine Mutter war groß, schlank und auf eine sehr ansprechende Weise hübsch. Danis Blick fiel auf ihre linke Hand und den Diamantring, den sie trug.
Dani wurde es innerlich eiskalt. Sie versuchte sich einzureden, dass es nicht möglich war, was sie sah. Doch es gelang ihr nicht.
„Ich bin Dani Buchanan“, sagte sie. „Ich arbeite mit Ryan zusammen. Er hat nicht erwähnt, dass er Besuch erwartet.“
„Wie gesagt, es soll eine Überraschung sein. Alex und ich hätten erst in ein paar Tagen herkommen sollen.“ Sie streckte Dani ihre freie Hand entgegen. „Ich bin Jen, Ryans Frau.“
Walker stellte seinen Wagen in Cals Einfahrt ab und rannte ins Haus. Reids Auto war nicht zu sehen, also hatte Cal ihn nirgends erreichen können, um ihn herzubestellen. Was kein Problem war – Walker war bereit, sich persönlich um die Angelegenheit zu kümmern.
Er kochte vor Wut. Hugh zu verdreschen war damals leider nicht möglich gewesen, doch dieser Ryan, diese miese, dreckige Ratte, saß nicht im Rollstuhl – noch nicht.
Walker ging ohne anzuklopfen ins Wohnzimmer. Dani kauerte auf dem Sofa und hatte den Kopf an Pennys Schulter gelehnt. Als er eintrat, sah seine Schwester auf.
Ihr Gesicht war nass und gerötet, die Augen verschwollen. „Er ist v-verheiratet“, schluchzte sie. „Er ist verheiratet und hat es mir nicht gesagt. Nicht eine einzige Andeutung hat er in diese Richtung gemacht. Null. Ich fasse es nicht. Sogar als wir uns darüber unterhalten haben, dass Hugh mich betrogen hat, hat er k-kein Wort gesagt.“
Als er auf sie zuging, stand sie auf und warf sich in seine Arme. Er hielt sie fest und wiegte sie hin und her.
Ihm fehlten die Worte. Was er auch sagen würde – es würde nichts wiedergutmachen. Er hasste diesen Ryan für das, was er seiner Schwester unmittelbar nach der Katastrophe mit Hugh angetan hatte.
Er sah Cal an, der dreinblickte, als wollte er am liebsten seine Faust auf jemanden niederkrachen lassen. Penny hatte ganz offensichtlich geweint.
„Das ist das Letzte“, murmelte Penny. „Ich hasse ihn.“
„Ich auch“, flüsterte Dani. Walker spürte, wie ihre Tränen auf sein Hemd tropften. „Er hat ein Kind. Einen kleinen Jungen. Wie konnte er nur mit mir schlafen, wo er doch ein Kind hat? Ich kann es einfach nicht glauben.“ Sie hob den Kopf und schaute ihm in die Augen.
„Es tut so weh“, sagte sie leise. „Mach, dass es aufhört.“
Er küsste sie auf die Stirn und zog sie fest an sich. „Das kann ich nicht. Ich wünschte, ich könnte. Aber ich kann es nicht.“
Wenn er ihr nur sagen könnte, dass es ihr wieder besser gehen würde. Er wusste, dass es so sein würde, irgendwann einmal, aber das wäre ihr im Augenblick kein Trost.
Es war entsetzlich, mitanzusehen, wie sehr sie litt. Sie war seine kleine Schwester, und er hatte schon immer das Bedürfnis gehabt, sie zu beschützen. Er sagte ihr, dass er Ryan finden und ihm die Fresse polieren würde. Dann würde er abwarten, bis der Typ sich etwas erholt hätte, und ihm danach sofort wieder eine verpassen.
„Ich helfe dir“, sagte Cal leise.
Penny blickte von ihrem Mann zu ihrem Schwager. „Ihr könnt Ryan nicht verprügeln“, sagte sie. „Er zeigt euch an, und ich erwarte jeden Augenblick mein Kind. Keiner von euch beiden darf im Gefängnis sein, wenn es so weit ist.“
Dani schniefte. „Was Penny sagt, stimmt. Ich würde gern dabei zusehen, wenn ihr ihn in den Erdboden stampft, aber das dürft ihr nicht.“
„Wahrscheinlich hast du recht“, räumte Walker ein, obwohl er in Gedanken noch mit der Vorstellung liebäugelte. „Aber ich kann ihn feuern.“
Cals Augen blitzten. „Genau! Soll er doch versuchen, ohne Referenzen von uns in dieser Stadt einen Job zu finden. Er wird verhungern.“
„Nein!“ Dani warf beiden einen wütenden Blick zu. „Du wirst ihn nicht feuern, Walker.“
„Wie bitte? Liegt dir denn immer noch etwas an diesem Typen?“ Er konnte es nicht fassen.
„Was?“ Sie wischte sich die Tränen weg. „Nein, natürlich nicht. Ich will, dass er in der Hölle schmort. Aber ich habe mich freiwillig mit ihm eingelassen. Niemand hat mich dazu
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