Susan Mallery - Buchanan - 02
Elissas Schmuck ansah, lachte leise. „Mir ist es genauso gegangen, als meine drei Kinder unterwegs waren“, sagte sie zu Elissa und seufzte. „Das ist natürlich alles schon sehr lange her. Sie haben zauberhafte Verwandte.“
Elissa wollte schon ansetzen, um zu erklären, dass Cal und Penny nicht ihre Verwandten waren, doch dann lächelte sie nur. „Danke für das Kompliment.“
Walker ging langsam neben Mrs. Ford her, die sich bei ihm untergehakt hatte.
„Normalerweise benutze ich ihn nicht“, sagte sie, stützte sich auf ihren Stock und lehnte sich an Walker. „Mir hat nur Sorgen bereitet, dass ich in der Menschenmasse hier angerempelt werde.“ Sie lächelte ihn neckisch an. „Und ich wusste, wenn ich Sie darum bitten würde, mich zu beschützen, müssten unschuldige Menschen um ihr Leben bangen. Sie sind so unglaublich stark.“
„Flirten Sie gerade mit mir?“, fragte er.
„Vielleicht ein ganz klein wenig. Obwohl ich ja weiß, wo Ihre wahren Interessen liegen. Bei unserer hübschen Nachbarin, nicht wahr?“
„Elissa und ich sind nur gute Freunde“, sagte er und versuchte, nicht daran zu denken, was am letzten Wochenende passiert war und wie sehr er sich danach sehnte, wieder mit ihr zu schlafen.
„Gute Freunde, so, so“, seufzte Mrs. Ford. „Ich hatte auch solche Freunde, als ich jung war. Aber wenn man über achtzig ist, ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, einen Mann zu finden. Trotzdem bin ich glücklich mit meinem Leben. Und wer kann das schon von sich behaupten?“
Walker stützte sie beim Gehen, so gut er konnte. Es war warm und so voller Menschen, dass er es für keine gute Idee gehalten hatte, mit einer fast neunzigjährigen Frau hierherzukommen. Doch Mrs. Ford hatte darauf bestanden, und mit ihr zu streiten war wie gegen Windmühlen zu kämpfen.
„Wenn Sie nur nicht so verschlossen wären …“, fuhr Mrs. Ford nachdenklich fort. „Obwohl ich natürlich verstehen kann, warum Sie so sind. Sie haben Schreckliches erlebt. Der Krieg verändert einen Menschen.“
Walker wusste beim besten Willen nicht, was er darauf sagen sollte.
„Ich fürchte nur, dass Sie sich dadurch vielleicht eine echte Chance entgehen lassen. Elissa ist nicht wie andere Frauen. Sie werden kaum eine Bessere finden.“
„Ich will gar keine Bessere finden.“
„Wo liegt dann das Problem? Mittlerweile waren Sie beide doch bestimmt schon miteinander im Bett, nicht wahr? Nichts lässt eine Frau so sehr dahinschmelzen wie ein paar wunderbare Tage im Bett.“
Walker fluchte leise. „Wollen Sie nicht etwas kaufen?“, fragte er und deutete auf die Verkaufsstände links und rechts.
Mrs. Ford betrachtete ein paar Drachen, die an einem Stand angeboten wurden. „Eigentlich nicht, aber es ist sehr lieb von Ihnen, dass Sie mich darauf hinweisen. Ich weiß, dass Einkaufen nicht unbedingt das ist, womit ein Mann am liebsten seinen freien Tag verbringt. Glauben Sie übrigens, dass es an einer traumatischen Erfahrung in Ihrer Vergangenheit liegt? Oder sind Sie einfach lieber Single?“ Sie sah ihn kurz an. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie gern allein sind. Sie sehen mir eher wie ein Familienmensch aus.“
„Ich …“
Ihm fehlten tatsächlich die Worte. Bis zu diesem Augenblick hatte er Mrs. Ford wirklich sehr gemocht. Bis jetzt hatte sie ihn noch nie so ausgefragt. Doch nun saß er in der Falle – und dabei waren sie noch nicht einmal bei Elissas Stand angelangt.
„Ich werde Elissa nichts von unserem Gespräch erzählen“, sagte Mrs. Ford lächelnd. „Falls Ihnen das Sorgen bereitet …“
„Ich …“
In diesem Moment entdeckte er Dani und Ryan. Er rief ihre Namen. Dani drehte sich um und lächelte. Als sie näher kamen, bemerkte Walker, dass die beiden Händchen hielten. Offensichtlich lief es nicht schlecht zwischen ihnen.
Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte, dass sich seine Schwester so kurz nach dem Scheitern ihrer Ehe wieder auf einen Mann einließ. Nicht dass es ihn etwas anginge … Außerdem würde sie ohnehin nicht auf ihn hören, egal, was er zu dem Thema zu sagen hätte.
„Mrs. Ford, darf ich Ihnen meine Schwester Dani und ihren Freund Ryan vorstellen? Das ist Mrs. Ford, meine Nachbarin.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Dani.
„Und Sie, junger Mann?“, sagte Mrs. Ford und reichte Ryan die Hand. „Was machen Sie beruflich?“
„Ich bin Geschäftsführer im ‚Waterfront‘“, sagte Ryan.
„Aha, das ist Ihr Restaurant, nicht wahr?“,
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