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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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dass er vielleicht verblutete. Oder an Tollwut sterben würde. Wie lange es wohl dauerte, bis einem der Schaum vor den Mund trat?
    Er kippelte mit dem Stuhl nach hinten, hielt seinen verletzten Finger vor sich und starrte ihn an. Er konnte es nicht glauben, dass sie ihn gebissen hatte. Schon wieder. Beim letzten Mal hatte sie versprochen... Er wickelte das Stück Klopapier fester um den Finger und sah, wie es sich rot verfärbte.
    »Erzählen Sie mir, wo Ihre Stärken und Ihre Schwächen liegen«, forderte Calvin Ashling auf.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, mein größter Schwachpunkt ist das Schreiben. Titel, Bildunterschriften und kürzere Strecken fallen mir leicht, aber mit langen Artikeln habe ich nicht viel Erfahrung.«
    Keine Erfahrung, wenn sie ganz ehrlich sein wollte.
    »Meine Stärken sind Ordnungssinn, Organisationstalent und Fleiß. Ich eigne mich gut als rechte Hand des Chefs.« Mit ernster Miene brachte Ashling dieses wortgetreue Zitat von Sally Healy vor. Dann hielt sie inne und sagte: »Entschuldigung, möchten Sie ein Pflaster für Ihren Finger?«
    Jack Devine sah überrascht auf. »Wer? Ich?«
    »Ich sehe sonst niemanden, der blutet«, sagte Ashling und versuchte ein Lächeln.
    Jack Devine schüttelte heftig den Kopf. »Nein, wieso?« Dann fugte er ein mürrisches »Danke« hinzu.
    »Warum nicht?«, schaltete Calvin Carter sich ein.
    »Ist schon gut.« Jack winkte mit seiner heilen Hand ab.
    »Lass dir doch ein Pflaster geben«, sagte Calvin, »ist doch eine gute Idee.«
    Ashling nahm ihre Handtasche auf den Schoß und fand nach nur kurzem Suchen eine Packung mit Pflastern. Sie klappte den Deckel auf, entschied sich für die richtige Größe und reichte es Jack.
    »Das müsste genügen.«
    Jack sah aus, als hätte er keine Ahnung, was zu tun war. Calvin Carter war auch nicht sehr hilfreich.
    Ashling versagte sich einen Seufzer, stand auf, nahm Jack das Pflaster aus der Hand und riss die Folie auf.
    »Strecken Sie Ihren Finger aus.«
    »Jawohl, Frau Lehrerin«, sagte er sarkastisch.
    Schnell und geschickt hatte sie das Pflaster um seinen verletzten Finger geklebt. Sie überraschte sich selbst, als sie unter dem Vorwand, den Sitz des Pflasters zu prüfen, den Finger fest drückte und beschämt eine Spur von Befriedigung empfand, als Jack Devine einen winzigen Moment lang zusammenzuckte.
    »Was haben Sie sonst noch dabei?«, fragte Calvin Carter neugierig. »Aspirin?«
    Sie nickte bedächtig. »Brauchen Sie eins?«
    »Nein, danke. Kuli und Notizblock?«
    Wieder nickte sie.
    »Und wie sieht es mit - ich gebe zu, das geht sehr weit - einem Reisenähzeug aus?«
    Einen Augenblick schwieg Ashling verlegen, dann war sie plötzlich ganz natürlich und sagte mit einem kleinen, erleichterten Lachen: »Ich habe tatsächlich eins dabei.« Sie lächelte breit.
    »Sie sind sehr gut organisiert«, fuhr Jack Devine dazwischen. Es klang wie eine Beleidigung.
    »Einer muss es ja sein.« Calvin Carter hatte seinen ersten Eindruck revidiert. Sie war charmant und sie trug Lippenstift, auch wenn er Spuren auf ihren Zähnen hinterließ.
    »Danke, Ms. Kennedy, wir melden uns bei Ihnen.«
    Ashling schüttelte beiden Männern die Hand und versäumte es nicht, Jack Devines verletzten Finger besonders fest zu drücken.
    »He, die hat mir gefallen.« Calvin Carter lachte.
    »Mir nicht«, sagte Jack Devine missmutig.
    »Ich habe gesagt, sie hat mir gefallen«, wiederholte Calvin Carter. Er war es nicht gewöhnt, dass man ihm widersprach. »Sie ist zuverlässig und auf Draht. Gib ihr die Stelle.«

4
    Clodagh wachte früh auf. Das war nichts Neues. Sie wachte immer früh auf. So war das eben, wenn man Kinder hatte. Wenn sie nicht brüllten, dass sie etwas zu essen haben wollten, zwängten sie sich zwischen sie und ihren Mann ins Bett, und wenn sie nicht bei ihnen im Bett lagen, dann standen sie am Samstag morgen um halb sieben in der Küche und klapperten Unheil verkündend mit Töpfen und Pfannen.
    Heute war das Unheil verkündende Klappern mit Töpfen und Pfannen dran. Sie sollte in Kürze herausfinden, dass Craig, der fünf Jahre alt war, seiner zweieinhalbjährigen Schwester Molly zeigte, wie man Rührei machte. Aus Mehl, Wasser, Olivenöl, Ketchup, brauner Soße, Essig, Kakaopulver, Geburtstagskerzen - und natürlich Eiern, einschließlich der Schalen. Der Lärm verriet Clodagh, dass in der Küche schreckliche Dinge im Gang waren, aber sie war zu müde oder zu irgendwas, um aufzustehen und dem Treiben ein Ende zu machen.
    Den

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